Gasesse kommt nicht auf Feuerschweisstemperatur
Gasesse kommt nicht auf Feuerschweisstemperatur
19 juni 2022 15:16den gasdruck kann ich runterdrehen bis auf 0,2 Bar. aber erst bei 1 bar schaffe ich es auf temperatur u kommen. selbstmit kleineren düsen klabt es nicht. was mache ich falsch.
Achso Brennrum 320mm lang 130mm hocj und 120mm breit.
Die Isolation sollte eigentlich in Ordnung sein und, auch wenn ich bei weitem kein Experte bin, würde ich das Problem beim Brenner vermuten. Bevor das Gasgemisch in der Esse verbrennt, muss die Stromgeschwindigkeit nämlich verringert werden. Das hab ich bei meiner Esse so gelöst, dass ich beim Auskleiden mit Feuerzement( funktioniert gut und groß ist der Unterschied zu Feuerbeton wohl nicht) den Durchmesser des Loches in der Auskleidung selbst so ungefähr von 3/4 auf 1 Zoll erhöhe. Anders ist die Stromgeschwindigkeit wie gesagt zu groß und es findet keine ordentliche Verbrennung statt. Irgendetwas in der Richtung solltest du an der Esse verändern.
Mehr fällt mir mit der Beschreibung und solang das Problem bei Esse oder Brennee liegt, nicht ein, aber vielleicht hat ja sonst noch wer anders eine Idee.
Mit freundlichen Grüßen
Tim
Sascha,
meist sind solche Probleme mit Fotos allein nicht zu lösen, weil viele verschiedene Parameter eine Rolle spielen. Es geht natürlich immer um Wärmedämmung (oft fälschlich als 'Isolation' bezeichnet, das ist aber ein Begriff aus der Elektrik) und Energie-Zufuhr bzw. -Verluste.
Feuerfeste Materialien haben einen Wärmedurchgangswert, mit dessen Hilfe man eine Ofenwand berechnet. Das machten früher die Hersteller solcher Materialien als Service-Leistung kostenlos. Ist das nicht zu haben, kann man ganz grob sagen, dass die Wärmereflektion umso größer ist, je weniger dicht die Materialien sind. Anders herum gesagt: Ein schwerer Schamottestein mag hohe Temperaturen aushalten, lässt aber viel Wärme "durch" und speichert sie zudem gut. Daher nimmt man feuerseitig hoch belastbares Material (geringe Wärmereflektion) und hinterdämmt es mit Materialien wie Feuerleichtsteinen geringer Dichte und/oder Keramikfaser. Auch andere Materialien werden eingesetzt, z.B. Vermiculit oder Glasfaser. Einen groben Anhaltswert für den Wärmedurchgang einer Ofenwand kann man über die Gehäusetemperatur nach längerer Betriebs-Volllast erhalten. Sie sollte 100°C nicht übersteigen.
Energie-Verluste (wir sind uns natürlich im Klaren darüber, dass Energie nicht "verloren" geht) entstehen auch durch Zuluft- und Abgasöffnungen. Diese müssen in einem vernünftigen Verhältnis sein. Zwangsbelüftete (= Turbo-) Brenner benötigen weniger Zuluft am Brenner-Port. Die Abgasöffnung darf nicht zu groß und nicht zu klein sein. Bei Deiner Konstruktion kann man das nicht erkennen.
Thema Brenner: Über den Gasverbrauch kann man die Brennerleistung berechnen. Du verwendest offenbar einen Hochdruckbrenner; die sind gut über den Druck zu regeln. Es gibt auch Mittel- und Niedrigdruck-Brenner. Da Du offenbar einen Gebläsebrenner verwendest, muss man sicher auch mit der Luftmenge Versuche machen. Diese ist bei Heizungsbrennern oft fest eingestellt, und das funktioniert dann bei kleinen Öfen nicht mehr.
Abschließend meine Vermutung, dass Du wohl keinen größeren Brenner brauchst, sondern zunächst mit den vorhandenen Werten experimentieren solltest. Manchmal sind kleine Änderungen bereits sehr wirkungsvoll.
1) Abgasöffnung kontrollieren/variieren
2) Wärmeverluste der Ofenwand, evtl. bessere/mehrschichtige Dämmung
3) Luftmenge des Gebläses variieren
Viel Erfolg!
Freundliche Grüße
Jean