Meine erste Gasesse mit Gebläsebrenner

14 januari 2020 22:15
Hallöle, 
seit langer Zeit nervt mich meine Tretessesse, der hohe Verbrauch an teurer Holzkohle (Steinkohlemachen die Nachbarn nicht mit und Koks geht ja in einer Wärme aus), die Asche die überall rumliegt, größere Teile bekomme ich darin oft schwer warm, oder nur unter extremem Kohleverbrauch.
Seit einigen Jahren träume ich darum von einer Gasesse. Der Traum reifte, irgendwann war ein ganzer Ordner voller bookmarks zum Brenner- und Essenbau, zu Bezugsquellen und Materialien in meinem Browser.
Und jetzt, nachdem ich meine neue Werkstatt gebaut habe habe ich endlich Feuerfestzement und Keramikfaserwolle bestellt (im Lindenschmiede-Shop, bestimmt nicht die beste Adresse aber sonst wärs vllt nie was geworden)

Ich habe mich v.a. wegen des geringeren Gasverbrauchs für einen Gebläsebrenner entschieden, einen Seitenkanalverdichter hatte ich vor längerer Zeit mal für diese und andere Sachen gekauft.
Der Brenner ist zusammengeschweißt aus zwei Rohren die ich rumliegen hatte, vorn ist eine Platte mit löchern drin eingeschweißt. Ein Rohr an die Seite schräg angeschweißt, in di ses Rohr eine art Gaslanze (ein Rundstahl der genau ins Rohr passt, 5mm Bohrung durch, ans Ende ein M6 Gewinde und eine 0,6mm Stromdüse eingeschraubt. Oben in einen Doppelnippen geschraubt, die Verbindungsstelle mit Hanf und Neofermit gedichtet.
Dazu zwei Kugelhähne, ein T stück und einige Verbindungsstücke, und noch einen Druckregler mit Manometer 0,5-4 Bar von Rothenberger.
Die Esse habe ich zusammengeschweißt aus einem rostigen 3mm Blech was ich in unserem Garten gefunden habe, sie ist isoliert mit 2 Lagen Keramikfaserwolle und ca 2 cm Feuerfestzement.
Innendurchmesser Brennraum: 15cm
Alle Gasführenden Verbindungen habe ich mit Spüliwasser eingepinselt, Gas durchlaufen lassen, kamen keine Bläschen, dürfte also dicht sein.
Die Esse hat einige Wochen in meinem Zimmer trocknen dürfen, heute habe ich noch nen Ansaugschutz fürs Gebläse gebaut und Brenner und Gebläse mit einem alten Staubsaugerschlauch verbunden, den ersten kurzen Testlauf gemacht. Davon gibts ein pasr Fotos und sogar ein kurzes Video wenn ich das hochladen kann :)


Ok ich bekomms vom handy aus nicht hin, mist, hab ich den Beitrag umsonst umständlich am handy getippt... Ich geh schnell an den PC und füg alles hinzu, wollte mir die Arbeit sparen die Fitos zu übertragen und hab sie nun doppelt🙄
14 januari 2020 23:04
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Test- Setup: ich muss noch rausfinden wo ich sie gut hinstellen kann, irgendwo in den teil meines Schuppens wo die Decke aus beton und nicht aus Holz besteht
man beachte auch die... interessante Lösung für die Türen. die aus dem dünnen Schamottestein läuft ganz gut, der dicke ist zu schwer um ihn an der Kette zu heben bzw er hakelt immer. So kann ich sie auf jeder Höhe einstellen indem ich die kette an nem angeschweißten haken festhake. Eventuell überarbeite ich das Modell noch nach einiger praxiserfahrung.
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Hier der Gebläseaufbau, habe ich abgekupfert hier aus dem Forum, ich weiß grade nicht mehr von wem, aber es läuft prima, und dass der Staubsaugeschlauch fast ein 1 1/2" Außengewinde hat kam mir auch zupass IMG_20200114_174523010.jpg
Brenner in Aktion. Man sieht es leider etwas schlecht, handyfoto
Durch das Lochblech am Ende des Brenners hat er bei entsprechender Gebläseeinstellung viele kleine blaue Flammen die zu einer großen werden, ich habe die Esse nur mehrmals kurz angefeuert um sie einzubrennen, der Boden wo die Flamme auftrifft hat trotzdem angefangen zu glühen.
Bei stärkerem Gebläse hat der Brenner etwas gepfiffen, da werde ich morgen mal schauen wie er sich sonst noch macht.
Das Gebläse an sich ist nicht so laut.
War bisher alles eher unter 0,5 Bar bei 0,6mm Stromdüse, morgen sehe ich dann auf welche Temperaturen ich damit komme, da möchte ich den ersten Praxistest machen.
Hier noch ein wackeliges Video vom Brenntest, zum Ende hin sieht man etwas die Auswirkungen wenn ich an der Luft spiele: Gasesse test
Eigentlich wollte ich den Brenner etwas schräg einsetzen damit sich die Hitze gleichmäßiger verteilt, das war lange nicht genug, ich muss mal schauen wie ich das löse, ich denke wenn mir der Brenner immer senkrecht auf den Boden brennt geht es da vielleicht schneller kaputt.
Was mir auch aufgefallen ist: an der einen Seite scheint sich der gesamte Feuerfestbeton gesenkt zu haben, sprich oben sehe ich eine Kante Feuerfestzement, unten steht das Metall 2mm über wobei es vorher bündig war.
Eventuell mache ich mir noch einen Einsatz um den Brennraum für kleinere Arbeiten, Damast schmieden etc., zu verkürzen- die Esse ist recht lang, ich denke das könnte Gas sparen.
VG, Edgar
15 januari 2020 18:32

Moin Edgar, hast Du den feuerfesten Zement mit Schweineborsten angemischt? Das haben wir auf dem Raddampfer Kauser Wilhelm immer gemacht, wenn die Kesselausmauerung ausgebessert werden musste. Die verbrennen beim 1. Anheizen und erzeugen jede Menge chaotisch verteilte Risse. Das macht die Ausmauerung flexibel, sie hält dann wie ein Gewölbe, nichts platzt ab. Das sollte auch in der Gasesse helfen. Wir haben ca. 10% Borsten zugesetzt. Kriegst Du meist für lau beim Schlachter, must ev. die Klauen aussortieren.

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
16 januari 2020 19:12
Uff, hatte nen Beitrag geschrieben und dann hat sich mein PC abgeschossen vorm abschicken
ne den Trick mit den Schweinebosten kenn ich nicht, sehr cool
Bisher ist aber noch nix gerissen oder so.
Gestern hab ich das erste mal drin geschmiedet. Lief super und hat endlich wieder richtig Spaß gemacht, ich hab den Riegel für meinen Schuppen fast fertig und ganz nebenbei noch ein Damastpaket geschweißt und ausgereckt, man kann mit der Esse super mit 2 oder 3 Eisen im Feuer arbeiten, mir ist nichts überhitzt aber es wird genau so schnell (gößere Sachen schneller) warm, wie in der Kohlenesse.
Habe sie auf 0,25-0,5 Bar betrieben, man kann offenbar doch geringere Drücke als 0,5 Bar einstellen damit.
Schweißhitze war damit machbar, allerdings auch eine recht starke Verzunderung.
Etwas erschreckt hat mich, wie schnell das Borax den Zement angreift. Es hat sich jetzt schon reingefressen, ich muss da wirklich etwas rein legen (nen Opferstein, oder ne Gusseisenplatte)
Toll finde ich auch dass ich längere Sachen im Stück warm bekomme, zum ausrecken ist das sehr angenehm.
Das Damastpaket habe ich drin auch weichgeglüht bekommen, auch da sehe ich den Vorteil gegenüber der Kohle- wenn die türen geschlossen und die Brenneröffnung abgedeckt ist, hält sie die Hitze sehr lang. Nach einigen Stunden schmieden wurde es erst außen warm.
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Ich habe nicht so viel Ahnung von Gas, ist es schlimm dass die Flasche einfriert? Der Druck schien etwas nachzulassen, kann aber auch sein dass die Flasche langsam alle ist- ich habe das ganze Dach gemacht mit der.
Bin momentan wie ihr merkt recht begeistert davon, kanns kaum erwarten wieder zum Schmieden zu kommen und den Riegel und andere liegen gebliebene Projekte fertig zu machen, ich will mir auch endlich nen 1,5 kilo Hammer in meiner bevorzugten Form machen.
VG, Edgar

16 januari 2020 21:01

Hallo Edgar, wenn nichts gerissen ist, ist doch die Welt in Ordnung. Ich habe mir einen Gasofen aus Feuerleichtsteinen gebaut. Auch mit Gebläsebrenner. Ich habe einen 40W Radiallüfter verwendet und steuer die Luft mit einem 1 1/2" Heizungsschieber. Der Brenner ist aus 1 1/2"  Wasserrohr gebaut und geht mit einem Übergang auf 2" Endrohr mit Sieb. Ich verwende auch eine 0,6mm Stromdüse für das Gas.
Ich liege beim Schmieden bei einem Gasverbrauch von ca. 1,2 kg/h. Schweißen habe ich noch nicht probiert. Wie ist der Gasverbrauch bei Deiner Esse? Alle Gasessenbauer reden immer nur vom Druck, auf die Verbrauchsfrage habe ich nie eine Antwort bekommmen, bzw. etwas in den Beiträgen gefunden.

Die Flasche vereist, weil in ihr das flüssige Gas verdampft, dazu holt es sich die notwendige Wärme aus der Umgebung. Es hilft sehr, wenn Du die Gasflache in einen großen Maurerkübel voll Wasser stellst. Die Wassermenge hat eine sehr große Wärmekapazität, bis das kalt ist dauert. Aber Achtung! Das Wasser sollte zu Anfang nicht wärmer sein als die Flasche, heizt Du sie auf , läufst Du Gefahr, daß der Druck zu hoch wird und die Flasche über die Berstscheibe abbläst. Das kann böse Folgen haben, besonders wenn Zündquellen in der Nähe sind. Da ist Dein "BER" schnell zum UFO mutiert.

 

 

 

Gruß   Christoph
 
 
Wasser trinkt der Vierbeiner, der Mensch findet Bier feiner.
16 januari 2020 21:42
Alles klar, die Flasche nicht kochen
mal schauen, wenn ich nächstes mal arbeite ob das eis stört, warmes wasser bekomm ich um die jahreszeit eh nirgendwoher.
Wie bekomme ich den Verbrauch raus? Theoretisch müsste er sich ja aus dem Durchfluss errechnen lassen, ich messer ja den Druck und hab den Düsendurchmesser. Ich denke keiner redet über den Verbrauch weil sie zu faul zum rechnen sind, der druck ist ja nur abzulesen.
Wieviel zoll meine rohre haben bzw was es genau ist weiß ich nicht, glaub das sind reste von opa.
Ich bin auf jeden fall gespannt wie lange die erste volle Gasflasche reicht die ich da anschließen werde. Muss die ja zur zeit mit dem Fahrrad, ÖPNV, oder meiner Mutter kaufen gehen... Führerschein ist aber in der Mache
16 januari 2020 22:49
Moin, Edgar
Tolle Esse hast du dir gebaut!
Den Gasverbrauch kann man am besten uebers Gewicht messen. Ich hab dafuer eine billige, digitale Kofferwaage.
Ich brauch das, um zu beurteilen ob es sich noch lohnt eine Flasche mitzunehmen. Leergewicht steht ja auf der Buddel drauf. Du kannst dir ja ne "Eieruhr" stellen und nach ner Stunde nachwiegen.
Zum Zunder: Die Oxydschicht entsteht halt nur mit Sauerstoff, da hast du wohl etwas Ueberschuss in der Flamme- mit der Einstellung kannst du ja noch spielen!
Viel Spass damit!


Gruss
            Alex
Stahl---ist Männerknete!