Stahl und Schneidenwinkel für Steinmeissel

Hallo ihr Lieben,

ich habe eine fixe Frage: Meine Liebste wünscht sich ein paar Meißel zum bildhauen und Samstag wäre etwas Zeit. Leider habe ich wenig Ahnung von entsprechenden Schneidenwinkeln. Als Stahl hätte ich vorerst einen reinen C-Stahl oder Blattfeder genommen.

Welche Schneidenwinkel nutzt man in der Steinbearbeitung? In welchem Winkel sollte man ausschmieden damit die Meissel standfest bleiben? Als Anlassfarbe habe ich mir Strohgelb angelesen.

Lieben Gruß

Flo

Hallo Flo,

ich kann Dir nicht sagen, wieviel Meissel ich bis jetzt ausgezogen habe, aber ein Steinmetz war bis dato noch nicht dabei und wird wohl auch nicht mehr kommen, da der letzte mit dem ich mich unterhalten habe, nur noch Hartmetallbestückte benutzt und wenn diese verschlissen sind werden neue gekauft.
So aber bei Tante Google findet man als unwissender Schmied direkt neue Fragen, welchen Hammer möchte Deine Freundin denn benutzen, Küpfel oder Schlägel, denn der Kopf des Meißel's unterscheidet sich dann schon.
Weiter käme dann die Frage, welcher Stein solls denn sein, wobei das sich ja auch wiederum über den benutzten Hammer klären sollte.
Dann habe ich, auf der Seite z.B. einen Sprengmeissel gesehen, der ist Stumpf und wenn ich da ins Eingemachte gehe werden da bestimmt noch mehr Formen für unterschiedliche Einsatzzwecke herauskommen.
Meine Empfehlung, setzt euch zusammen und wälzt mal Werkzeugkataloge, dann kann sie direkt sagen, welchen sie möchte. Und wenn der Winkel nicht 100 Prozent stimmt, wird Dir bestimmt nicht der Himmel auf den Kopf fallen.

Gruß

Uli  

Hallo Uli,

im berliner Raum sind normale Werkzeugstähle beim Bildhauern (noch oder wieder?) gang und gäbe. Auch die Kopfform ist klar, gleichermaßen die die Länge, der Durchmesser und die Schneidenausführungen.

Die einzige Frage ist und bleibt der Anschliffwinkel und die Schneidengeometrie. Eingemachte Bildhauer sind wir beide nicht, und dem nächsten werde ich wohl erst am übernächsten Wochenende über den Weg laufen. Ein zu stumpfer Meissel macht aber sicher keinen Spass, ein zu spitzer wird wohl nicht standfest sein.

Ich mache viel Meisel für Steinmetze. Genessen hab ich die Winkel noch nie aber ich würde sagen bei Sandstein ca 30° bei Stubensandstein oder ähnlichem (Eisenfresser) so um die 50 °.

Also wenn mir der Steinmetz der Römerlegion wieder über die Füsse läuft, kann ich ihn nochmal fragen, wird aber wohl erst im November sein. Sofern er an dem treffen teilnimmt.

@Peter, schleifst Du die Schneide mittig oder auch einseitig an? Auf den Bildern die ich mir jetzt angesehen habe, sah es so aus als ob sie einseitig seien.

Gruß

Uli  

Hallo Uli,

die einseitig geschliffenen werden von den Lindlarer Steinhauern Setzeisen (Bossiermeissel) genannt. Sie dienen dazu, die Kopfflächen von Mauersteinen zu bearbeiten und flache Stücke abzusprengen.  Zu kaufen bekommst du diese kaum, gängig sind die beidseitig geschliffenen.

Hi Leute.
Lindlar liegt ca. 10 Km. von mit entfernd. Da es im Lindlarer Grauwackesteinbruch keine Schmiede mehr gibt, (ich bin scharf auf den rest der Schmiede mit Federhammer) kommen immer mehr Meißen nun zu mir.
@Peter. Ja so 45°bis 50° haben die Bossiermeißel. Hab da auch noch einen alten Kreutzschlaghammerkopf liegen, den ich mal Härten soll. Aber ohene genaue Materialangaben ist das so ein wagniss

Der pit03.

Bossiermeisel hab ich noch keine gemacht in der Hauptsache sind es Spitzeisen, Flacheisen und Zahneisen oder auch mal Einsätze für den Krönel. Also immer mittig geschliffen.
Und dann natürlich die Meisel für die Pressluftwerkzeuge wieder aufbereiten.
Grüße Peter

Hey Leute!

Danke euch, das hilft mir viel weiter.

Hatte in der Uni einige Steinmetzkurse, dummerweise bin ich grad im Praxissemester und komm nicht ans Material

Na wird schon werden, morgen ist Höfefest und Schmiedetag!

Guckt euch mal diesen Film an. Da wird einiges klar.

Klick


Gruß
Willi