Torsionsdamast mit Fragen zum Design

Hallo Forumiten,

wie ich in einem anderen Thread geschrieben habe, bin ich dabei, ein Messer aus Torsionsdamast zu machen. Heute habe ich die Klinge, nachdem ich sie grob geschliffen hatte, mit Kaffee angeätzt. Der Damast an sich ist mir meiner Meinung nach gut gelungen. Was die Lage des Musters angeht, das beim Torsionsdamst je sehr dominant ist, habe ich jedoch die eine oder andere Frage an Euch:

1. Wie handhabt ihr das Herstellen der Klinge ? Schmiedet ihr die Form aus und nehmt ein Verformen des Musters in Kauf oder schleift ihr die Messerform aus dem rechteckigen Barren und nehmt in Kauf, dass die "Sterne" nicht der Linie des Messers folgen bzw. ggfs. sogar teilweise weggeschliffen werden.

2. Ist die von mir gewählte Klingenform überhaupt für Torsionsdamast geeignet. Ich persönlich finde es nicht so schön, dass das Muster zur Klingenspitze hin immer mehr zur Schneide wandert.

3. Macht ihr euch über diese Sachen vorher Gedanken.

Hier mal ein Foto der Klinge (Finish ist noch nicht endgültig)

Ich bin gespannt auf eure Antworten.

Gruß Thomas

Hallo Thomas
Also erst mal die Klinge sieht sehr gut aus wenn auch die Form nicht zu diesem Damast passt.

Also bei einbahnigem Damast schmiede ich die Klingenaussenform aus ,nur die Klingengeometrie schleifen ich damit das Torsionsmuster auch raus kommt .
Bei mehrbahnigenm Damast schneide ich an der Spitze ein 45 Grad stück ab und schmieden dann von der langen Seite aus die Schneidenspitze zu ,so verlaufen die Bahnen gleichmäßig an der schneid hoch in den Rücken.

Beim Torsionsdamast mache ich breitere Klingen da sich das Muster sonst in der Spitze verliert.Wie du gesagt hast.

Wenn ich mehre Klingen gemacht haben und weiß wie der Damastverlauf sich ergibt,schmiede ich die Klingen bewusst auf Grösse Form und Schleiftechnik hin.

Gruss der Didi

Hallo Didi,

danke für die Antwort. Ich habe mir schon gedacht, dass diese Form nicht für diese Damastart geeignet ist. Ich habe ehrlich gesagt auch vorher nicht so  richtig darüber nachgedacht. Ist mir erst heute nach dem ätzen aufgefallen, dass da etwas nicht richtig sein kiann. Ich werde das Messer aber trotzdem fertig machen.

Gruß Thomas

So, nun habe ich das Messer fertig gemacht. Das Ergebnis sieht, bis auf die oben genannten Fehler, gut aus. Finde ich jedenfalls.

Den Griff habe ich aus Kirschholz gemacht, das Parrierelement ist aus Messing.

 

@Didi

Wenn Ollis Treffen nicht so weit weg wäre, hätte ich mich bei Dir zum Messergriffkurs angemeldet. Bin noch am überlegen, ob ich Freudenberg mitnehmen kann. Vielleicht klappt es ja. Binn terminlich dieses Jahr ziemlich eingespannt

@ Thomas,
aus uns wird noch was. Ein wenig Übung und dann stecken wir den Didi in den Sack, aber vorher horchen wir ihn noch aus.

Hallo Thomas Hallo Joachim

Ich freu mich wenn ihr besser werdet und aushorchen brauchste nicht ich erzähle alles freiwillig.Grins.......

Schade Conni das du zum Olli nicht kommen kannst,und das mit dem Griffkurs war nur ein Angebot aber bis her hat ja keiner gefragt.Ausserdem geh mal auf eine Messermacherausstellung was es da gibt da bleibt mir die Spucke weg .

Gruss der Didi

Hallo Didi,

ich bin vor ein paar Jahren mal in Solingen auf der Messermachermesser gewesen. Du hast vollkommen recht mit dem was man da zu sehen bekommt. Aber zum Erreichen solcher Ergebnisse fehlt mir meiner Meinung nach die kreative Ader.

Wenn wir uns das nächste mal sehen, können wir ja trotzdem mal völlig ungezwungen über Messergriffe reden. Da hakt es bei mir noch ein bisschen.

Mahlzeit!

Also 1. ist der Damast sehr gelungen! Dem Kontrast nach zu schließen 1.2842 und 1.2767, oder?

Ich habe vor ein paar Monaten genaus so ein Muster gemacht und bin zu genau dem gleichen ergebnis gekommen - es ist schade darum ein Messer in der Form auszuschmeiden, zumal zB. die oben genannte Mischung von Damast wirklich hundig zu verarbeiten ist, wenn man keinen Federhammer hat.

ich mache nun folgendes: erstens nehme ich für Torsion mehr lagen, normalerweise zwischen 50 und 100.
Und dann tordiere ich mit viel Gefühl und viel Zeit sehr enge Windungen. Das macht dann ein wirklich wunderbares und sehr feines, aber immer noch gut sichtbares Muster.
Die letzte Klinge habe ich noch komplett ausgeschmiedet (Steckerl), aber das mach ich in Zukunft nicht mehr, ich werde ein 'Flacheisen' ausschmieden, mit etwas Überbreite und -höhe. Dann Testätzen und dann schneide ich die Klinge so aus dem Blech, dass ich die maximale Musterausbeute erziele.

Ich weiss, da werden jetzt manche aufschreien, ist ja dann kein "Messer-Schmieden" mehr und  ein "echter Schmied schmiedet die Klinge so aus dass er nur mehr polieren muss", aber der Aufwand bei der rein manuellen Herstellung von Torsionsdamast ist so groß, ich finde da darf man so das Musterergebnis optimieren.

LG aus Niederösterreich
Stephan 

Die Kombi ist auch diesmal, wie fast immer bei mir, Feile und 75Ni8. Ist aber auch ziemlich zäh beim ausschmieden.

Da das meine erste Torsion war, habe ich weniger Lagen genommen. Wollte erst mal die grundsätzlich Schritte probieren und nicht so viel Energie in das Damastschmieden reinstecken.

Beim nächsten Torsionsdamast werde ich wohl doch auf einen mehrbahnigen Damast mit Schneidlage ausweichen und die Klingenspitze dann ausschmieden oder, so wie du, vorher anätzen und dann das bestmögliche rausholen. Aber wie Didi schon geschrieben hat,ist diese Klingengeometrie für einen  einfachen Torsionsdamast denkbar ungeeignet.