Hessenmüller und Söhne
Hessenmüller und Söhne
8 januari 2015 00:09
Hallo alle zusammen.
Ich möchte dieses Thema hier mal den Lufthämmern der Firma Hessenmüller & Söhne Ludwigshafen widmen. Da Bêchê, Hartmann und Co. bereits in so vielen Themen mehr als nur in den Himmel gelobt werden, möchte ich hier mal eine Lanze für diese soliden Lufthämmer brechen.
Über die Firma selbst ist leider nur sehr schwer etwas in Erfahrung zu bringen. Berichte im Polytechnischem Journal belegen, dass diese Firma um die Jahrhundertwende ( ca.1900) recht stark mit Patenten im Bereich der Luftfederhämmer vertreten war. Einer ebenfalls recht interessanten Hammerbauart. Dies sei aber nur am Rande erwähnt. Diese Firma war also durchaus im Bereich des Hammerbaus kein unbeschriebenes Blatt. Über den Bau der Luftschmiedehämmer ist jedoch nichts zu finden... lediglich eine Schnittzeichnung einer "Herkules", kleineren Bärgewichtes, das ich in einem meiner alten bücher gefunden habe, in dem leider lediglich die vorzüge der neuen Lufthämmer dargelegt werden. Die letzten Nachweise der Existenz dieser Firma finden sich in den Aufstellungen des Marschallplans nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Danach verliert sich jede Spur. Es ist zu vermuten, dass die Firmengebäude und Werkstätten während des Krieges zerstört worden sind und sich ein Neubeginn nicht gerechnet hätte... Das vermag ich aber zur Zeit nicht genau zu sagen und somit bleibt das lediglich eine Vermutung.
Der Hammer selbst zeichnet sich durch eine recht solide Bauart aus, die man von den meisten alten Hämmern aus dieser Zeit gewohnt ist. Der Schlag ist angenehm fein zu steuern und er hat einen Hub, der sich sehen lassen kann, der es ermöglicht, dass man selbst mit regulären Hilfswerkzeugen für das Handschmiede darunter arbeiten kann, fast wie mit einem regulären Zuschläger. Auch die vorgelagerte Bärführung macht seinen Schlag sehr exakt und seine ca.80kg Bärgewicht (aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen hatte Hessenmüller die Eigenheit zu der Zeit keine Typenschilder mit Datensatz auf der Maschine zu hinterlassen. Ein improvisiertes Wiegen des Bärs im eingebauten Zustand ergab ein Gewicht um ca. 80kg.) verleihen ihn mehr als genug Kraft um ernst genommen zu werden.
Obwohl ich während meiner Lehrzeit an einem Bêchê gelernt habe, habe ich meinen "Herkules" mehr als Schätzen gelernt. Lediglich die Gesenke bereiten mir im Moment etwas sorgen, da ich, als ich ihn damals von Markus Balbach erwarb, lediglich zwei Flachsättel dabei hatte. Diese Flachgesenke sind höchst wahrscheinlich nicht mal die orginalen Gesenke. Am ehesten noch das obere Gesenk. Das untere wurde definitiv einmal neu und um längen wuchtiger dimensioniert. Schweißspuren deuten außerdem darauf hin, dass es auch fleißig nach Bedarf modifiziert worden ist.
Neues Ausmessen der maximalen Arbeitshöhe ergaben, dass ich für die Gesenke einen Stahlquerschnitt von min. 120x80mm benötige.
Meine Frage in die Runde, hat jemand eventuell noch einen Herkules, ähnlichen Bärgewichtes, der noch über die originalen Gesenke verfügt und könnte mir etwas über deren Abmessungen sagen? Oder wer will und auch über einen Hessenmüller verfügt, kann diesen hier gerne ebenfalls vorstellen, um diese schönen Hämmer vor dem vergessen werden zu bewahren.
Stück davon,
Jörg Nuffer
Ich möchte dieses Thema hier mal den Lufthämmern der Firma Hessenmüller & Söhne Ludwigshafen widmen. Da Bêchê, Hartmann und Co. bereits in so vielen Themen mehr als nur in den Himmel gelobt werden, möchte ich hier mal eine Lanze für diese soliden Lufthämmer brechen.
Über die Firma selbst ist leider nur sehr schwer etwas in Erfahrung zu bringen. Berichte im Polytechnischem Journal belegen, dass diese Firma um die Jahrhundertwende ( ca.1900) recht stark mit Patenten im Bereich der Luftfederhämmer vertreten war. Einer ebenfalls recht interessanten Hammerbauart. Dies sei aber nur am Rande erwähnt. Diese Firma war also durchaus im Bereich des Hammerbaus kein unbeschriebenes Blatt. Über den Bau der Luftschmiedehämmer ist jedoch nichts zu finden... lediglich eine Schnittzeichnung einer "Herkules", kleineren Bärgewichtes, das ich in einem meiner alten bücher gefunden habe, in dem leider lediglich die vorzüge der neuen Lufthämmer dargelegt werden. Die letzten Nachweise der Existenz dieser Firma finden sich in den Aufstellungen des Marschallplans nach dem Ende des zweiten Weltkrieges. Danach verliert sich jede Spur. Es ist zu vermuten, dass die Firmengebäude und Werkstätten während des Krieges zerstört worden sind und sich ein Neubeginn nicht gerechnet hätte... Das vermag ich aber zur Zeit nicht genau zu sagen und somit bleibt das lediglich eine Vermutung.
Der Hammer selbst zeichnet sich durch eine recht solide Bauart aus, die man von den meisten alten Hämmern aus dieser Zeit gewohnt ist. Der Schlag ist angenehm fein zu steuern und er hat einen Hub, der sich sehen lassen kann, der es ermöglicht, dass man selbst mit regulären Hilfswerkzeugen für das Handschmiede darunter arbeiten kann, fast wie mit einem regulären Zuschläger. Auch die vorgelagerte Bärführung macht seinen Schlag sehr exakt und seine ca.80kg Bärgewicht (aus irgendwelchen mir unerfindlichen Gründen hatte Hessenmüller die Eigenheit zu der Zeit keine Typenschilder mit Datensatz auf der Maschine zu hinterlassen. Ein improvisiertes Wiegen des Bärs im eingebauten Zustand ergab ein Gewicht um ca. 80kg.) verleihen ihn mehr als genug Kraft um ernst genommen zu werden.
Obwohl ich während meiner Lehrzeit an einem Bêchê gelernt habe, habe ich meinen "Herkules" mehr als Schätzen gelernt. Lediglich die Gesenke bereiten mir im Moment etwas sorgen, da ich, als ich ihn damals von Markus Balbach erwarb, lediglich zwei Flachsättel dabei hatte. Diese Flachgesenke sind höchst wahrscheinlich nicht mal die orginalen Gesenke. Am ehesten noch das obere Gesenk. Das untere wurde definitiv einmal neu und um längen wuchtiger dimensioniert. Schweißspuren deuten außerdem darauf hin, dass es auch fleißig nach Bedarf modifiziert worden ist.
Neues Ausmessen der maximalen Arbeitshöhe ergaben, dass ich für die Gesenke einen Stahlquerschnitt von min. 120x80mm benötige.
Meine Frage in die Runde, hat jemand eventuell noch einen Herkules, ähnlichen Bärgewichtes, der noch über die originalen Gesenke verfügt und könnte mir etwas über deren Abmessungen sagen? Oder wer will und auch über einen Hessenmüller verfügt, kann diesen hier gerne ebenfalls vorstellen, um diese schönen Hämmer vor dem vergessen werden zu bewahren.
Stück davon,
Jörg Nuffer
1.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer auf Sicht auszuweichen."
2.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer intuitiv auszuweichen, ohne die Arbeit dabei zu unterbrechen."
3.Lehrjahr: "Lerne Werfen."
2.Lehrjahr: "Lerne dem fliegenden Hammer intuitiv auszuweichen, ohne die Arbeit dabei zu unterbrechen."
3.Lehrjahr: "Lerne Werfen."
8 januari 2015 20:18
Hallo Jörg,
vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen! Wenn Du Fotos hast, dann stelle sie doch hier herein!
In Deutschland gab es ja einige Hersteller von hervorragenden Lufthämmern, von denen man heute leider nur noch sehr schwer etwas in Erfahrung bringen kann.
Was Deinen Hessenmüller betrifft, so kenne ich jemanden, der genau diesen Hammer ebenfalls in seiner Werkstatt hat. Er ist übrigens von diesem Hammer auch schwer begeistert! Die feine Dosierbarkeit dieser urigen Maschine hatte mich bei einem Probeschmieden auch sehr beeindruckt...
Die Kontaktdaten schicke ich Dir per PN.
Grüße
Sebastian
vielen Dank für Deine interessanten Ausführungen! Wenn Du Fotos hast, dann stelle sie doch hier herein!
In Deutschland gab es ja einige Hersteller von hervorragenden Lufthämmern, von denen man heute leider nur noch sehr schwer etwas in Erfahrung bringen kann.
Was Deinen Hessenmüller betrifft, so kenne ich jemanden, der genau diesen Hammer ebenfalls in seiner Werkstatt hat. Er ist übrigens von diesem Hammer auch schwer begeistert! Die feine Dosierbarkeit dieser urigen Maschine hatte mich bei einem Probeschmieden auch sehr beeindruckt...
Die Kontaktdaten schicke ich Dir per PN.
Grüße
Sebastian
Senast ändrad: 8 januari 2015 20:20,
Sebastian