F.W.D.S Ambosse

7 March 2017 at 21:10
Hallo,



Ich bitte um Hilfe.



Ich habe einen unbenutzten Amboss von F.W.Dürre Söhne aus Hagen in Westfalen.



Ich suche Informationen über die Firma, Werbeschriften, egal was.



Stempel ist FWDS No.1. 97 kg.



Baujahr ?



Vielen Dank Für die Hilfe.
Mirko Günther www.damastklinge.de Schmiedemuseum
Last edit: 7 March 2017 at 21:40, Mirko Günther
27 September 2017 at 17:12
Hallo,

habe mir vor kurzem einen ziemlich maroden FWDS zugelegt und ein bisschen im Internet geforscht.

Es gibt leider keine Informationen ueber die Schmiede zu finden, doch habe ich ueber das Stammbaumportal "Geni" einen Nachfahren von Friedrich Willhelm Duerre, einen Hammerschmidt aus Schwelm der 1861 den Romberghammer in Haspe uebernommen haben soll, gefunden und mal angeschrieben.

Bisher aber leider noch keine rueckantwort.


Gruesse Glogo
19 February 2018 at 19:16
Die Geschichte des Romberg – Hammers später Dürren – Hammer

 

Der Romberghammer wird das erste Mal 1658 In Steuerlisten erwähnt. Als Besitzer wird der Schmied Aleff zu Romberg angegeben. 1685 wird Adolf Romberg als Handelspartner von Johann Caspar Harkorten anerkannt. 1731 starb Johann Heinrich zu Romberg und seine Witwe, Catharina Elisabeth Romberg geborene Goebel, führte den Hammerbetrieb fort. Nach einiger Zeit heiratete die junge Witwe den Sensenschmied Matthias Katthage und führte mit ihm den Hammerbetrieb fort.
1764 wird die Größe des Sensenhammers mit 2 Feuern, 2 Meistern, 2 Gesellen und einem Lehrjungen angegeben. 1779 wurde das Hammer werk an die Gebrüder Goebel verkauft. Sie bauten das Werk weiter aus und legten den großen Hammerteich an. Die Gebrüder Goebel waren beide unverheiratet und als sie starben ging das Hammerwerk an den Sohn ihrer Schwester, Herrn Carl Spannagel um das Jahr 1827.

Im Jahre 1861 erwarb Friedrich Wilhelm Dürre den Sensenhammer und baute ihn zu einer Ambossschmiede um. Ambosse wurden seit dem unter dem Namen F.W.D.S – Ambosse vertrieben.
Als sich Friedrich Wilhelm Dürre Ende des 19. Jh. zur Ruhe setzte übernahm sein zweiter Sohn, gleichen Namens, das Hammerwerk. Am 5. Oktober 1880 heiratete er Ida Neuhaus. Aus dieser Ehe ginge 4 Kinder hervor der jüngste Sohn(1888 - 1917) sollte das Hammerwerk übernehmen. Als seine Mutter kurz nach seiner Geburt starb, heiratet er erneut und bekam neun Weitere Kinder. Als Friedrich Wilhelm Dürre Jr. 1920 starb war kein Testament aufzufinden und seine Witwe Emma Elisa Piepenstock übergab das Hammerwerk nicht an Friedrich Dürre sondern an ihren zweiten Sohn Eugen Dürre(1892-1948). Auf Grund seines ausschweifenden Lebensstiles musste Eugen Dürre den Betrieb einstellen und die Stadt Hagen übernahm das Grundstück.
Später konnte Eugens jüngerer Bruder das Grundstück mitfrei von der Stadt übernehmen, mit der Auflage den Hammerteich in Ordnung zu halten. Auf dem Gelände betrieb er ein Kommissionsgeschäft, das nach seinem Tod 1980 aufgelöst wurde.

Last edit: 19 February 2018 at 19:57, Stefan Pape
19 February 2018 at 19:25
Duerreteich.jpg

Das Bild zeigt den Dürreteich zur Jahrhundertwende
19 February 2018 at 19:59
Das ist so ziehmlich alles was ich an interesanten informationen habe, falls Interresse besteht kann ich auch nochmal original scans bereitstellen, die sind nur zugroß für das Forum hier
19 February 2018 at 22:23
Moin Stefan 

Das sind doch mal ausführliche Informationen über FWDS!
Ich finde es ja immer schön wenn man weiß wo seine Werkzeuge und Maschinen herkommen und jetzt weiß ich wieder mehr über einen meiner Ambosse.

Aber leider kann ich nur das letzte Bild sehen.

Gruß Nils  
20 February 2018 at 16:53
ich habs nochmal neu hochgeladen, jetzt müsste es klappen
20 February 2018 at 17:08
Hut ab Stefan, ich sehe Du hastDeine Hausaufgaben gemacht.

Gruß aus Nordhessen

Manfred
20 February 2018 at 18:05
@Stefan: Vielen Dank für die interessanten Dokumente!
Frage: sind sie Dein Eigentum oder hast Du sie zum scannen irgendwo ausgeliehen?

Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
21 February 2018 at 18:58
Die Rechnungen und die Postkarte sind mein eigentum das Firmenplakat ist in einem Buch abgedruckt
16 November 2021 at 19:58
Guten Abend, ich möchte diesen Thread gerne noch einmal beleben- aus folgendem Grund.
Ich war gerade dabei meinen Amboss zu entrosten um ihn wieder schick zu machen, da entdeckte ich die Schlagbuchstaben: F.W.D s.
Oben drüber und unten drunter sind jeweils eine 5 eingeschlagen und auf der Rückseite 231.
Kann mir denn bitte wer mehr über meinen alten Amboss erzählen?
Z.B: -was bedeuten denn die 5
- 231 ist das das Gewicht ( ich habe den Amboss mit meinem Sohn gemeinsam auf den Klotz gehoben)?
- Kann ich denn irgendwie mehr über das Alter erfahren? Er scheint ja mindestens 75 Jahre alt zu sein.

In meiner Galerie habe ich drei Bilder hochgeladen, es wäre schön wenn ich zu der Geschichte hier noch etwas über meinen Amboss erfahren würde.

Danke schon einmal und viele Grüße aus Polch


Andreas
17 November 2021 at 08:40
Guten Morgen,
Die 231 müssten das Gewicht in Kilogramm sein. Die Nummer 5 könnte für das Feuer stehen, in dem das Teil hergestellt wurde. Vielleicht aber auch nicht, ich habe da noch keine Belege für.
Und er ist bestimmt noch älter als 75 Jahre, ich glaube, FWDS hat bereits vor dem zweiten Weltkrieg mit der Produktion aufgehört. Muss ich nochmal genau nachschauen.
Viele Grüße!