Anleitung Rose aus Baustahl
24 July 2012 at 22:58
Allerdings ist 1,5 ohne vernünftige Wärmequelle nicht so leicht Richtung "schöne Blüte" zu bringen...
Last edit: 2 August 2012 at 00:45,
Benedikt P.
29 November 2014 at 15:42
Moin,
ich hab heute auch mal einen ersten Versuch gestartet so eine Rose zu fertigen. Die Blütenblätter habe ich aus dünnem Stahlblech (so ca. 0,8-1mm stark) geschnitten, als Stiel ein Stück Rundstahl (8mm) gefertigt. Zum Verbinden der Blätter mit dem Stiel habe ich den Stiel am oberen Ende auf etwa 8mm Länge rund abgesetzt, so dass der Durchmesser des abgesetzten Ende noch ca 5-6mm betrug. Dann habe ich die Bleche mittig mit 6mm Bohrer durchbohrt und wollte das ganze dann so zusammen nieten. Und da fangen dann die Probleme an. Mit Nieten stehe ich eh leicht auf dem Kriegspfad.
Also ich habe das abgesetzte Ende warm gemacht, den Stiel kurz darunter im Schraubstock eingespannt, fix die Blecke drüber und dann mit einem Nietmeißel zusammennieten wollen. Zunächst sah es auch so aus, als hätte es geklappt. Später beim zurechtbiegen der Blüte hat sich die Verbindung aber wieder gelöst. Sprich der Nietenkopf gerät mir nicht groß genug. Es gab auch immer eine Neigung dazu, dass der Stiel sich bei der Aktion verbiegt. Nach so nem halben Dutzend versuchen hab ich erstmal die Sachen beiseite gelegt, bevor ich sauer werde...
Wie macht ihr das beim Vernieten? Kalt vernieten? Muss ich schauen, dass nur das äußerste Ende warm ist und den Rest ggf mit Wasser runterkühlen? Der Schraubstock ist ja aber auch schon kalt.
Danke für jeden Tipp!
Viele Grüße, Michael
ich hab heute auch mal einen ersten Versuch gestartet so eine Rose zu fertigen. Die Blütenblätter habe ich aus dünnem Stahlblech (so ca. 0,8-1mm stark) geschnitten, als Stiel ein Stück Rundstahl (8mm) gefertigt. Zum Verbinden der Blätter mit dem Stiel habe ich den Stiel am oberen Ende auf etwa 8mm Länge rund abgesetzt, so dass der Durchmesser des abgesetzten Ende noch ca 5-6mm betrug. Dann habe ich die Bleche mittig mit 6mm Bohrer durchbohrt und wollte das ganze dann so zusammen nieten. Und da fangen dann die Probleme an. Mit Nieten stehe ich eh leicht auf dem Kriegspfad.
Also ich habe das abgesetzte Ende warm gemacht, den Stiel kurz darunter im Schraubstock eingespannt, fix die Blecke drüber und dann mit einem Nietmeißel zusammennieten wollen. Zunächst sah es auch so aus, als hätte es geklappt. Später beim zurechtbiegen der Blüte hat sich die Verbindung aber wieder gelöst. Sprich der Nietenkopf gerät mir nicht groß genug. Es gab auch immer eine Neigung dazu, dass der Stiel sich bei der Aktion verbiegt. Nach so nem halben Dutzend versuchen hab ich erstmal die Sachen beiseite gelegt, bevor ich sauer werde...
Wie macht ihr das beim Vernieten? Kalt vernieten? Muss ich schauen, dass nur das äußerste Ende warm ist und den Rest ggf mit Wasser runterkühlen? Der Schraubstock ist ja aber auch schon kalt.
Danke für jeden Tipp!
Viele Grüße, Michael
29 November 2014 at 16:17
Servus Micha,
Zum Nieten gibts ne Formel: Länge des Nietes = Durchmesser x 1,2 (je nach Art, hier Halbrundkopf, bei Senkkopf x0,8) +s (Materialstärke)
Bei Halbrundnieten wird die Länge des Schaftes berechnet (Kopf nicht mitmessen)
Bei Senkkopfnieten wird die komplette Niete als Länge verwendet.
Einen groben Trennstrich zwischen warm und Kaltnieten kannst du bei ca. 10mm ziehen. (Das ist nur so ein anhaltspunkt) Natürlich kann man auch 10mm Nieten Kalt vernieten.
Bei 6mm kannst du (nach vorherigem weichglühen) aber problemlos kalt nieten. Kannst aber natürlich auch warm nieten.
Weitere Möglichkeit ist beim Warmnieten, weshalb dir deine Nietstelle nicht hält: Der Niet zieht sich beim Auskühlen zusammen, sprich die Bleche halten durch den Druck der zwischen Kopf und Kopf herrscht (der nietschaft zieht sich quasi soweit zusammen das er die Bohrungswände nicht mehr berührt. Arbeitest du jetzt damit weiter könnte es vorkommen das (gerade bei zu kleinem Kopf) du durch vibrationen schläge etc. den Kopf aufdehnst ("Streckst") und dir dadurch deine Nietstelle kaputt machst.
Beim nieten gehst du normalerweiße so vor: Zuerst mit dem Nietenzieher die Bleche zusammenstauchen, um Zwischenräume zu vermeiden. Anschließend mit dem Hammer etwas anstauchen und die Kanten brechen, zuletzt mit dem Nietkopfmacher den Kopf sauber abformen.
Hast du kein spezielles Nietwerkzeug, Drück die Bleche so genau wie möglich zusammen (Gripzange etc.) und stauche vor (wie oben). Hast du einen Kugelhammer bzw. einen Maschinistenhammer ("Ball-Pean") zur Hand kannst du anschließend versuchen den Kopf mit der Kugelseite zu formen, Beginnern fällt das damit oft etwas leichter. Ansonsten kannst du dir auch einen kleinen Schlosserhammer (so um 300g oder weniger) nehmen (Ballig geschliffen hilft auch hier oft) und mit vielen kleinen Schlägen freihändig einen schönen Nietkopf schlagen.
Ansonsten würd ich evtl den Schaft auf 12mm erhöhen und auf 8mm absetzten.
Ich hoffe ich konnte Helfen.
Viele Grüße,
Alex
Zum Nieten gibts ne Formel: Länge des Nietes = Durchmesser x 1,2 (je nach Art, hier Halbrundkopf, bei Senkkopf x0,8) +s (Materialstärke)
Bei Halbrundnieten wird die Länge des Schaftes berechnet (Kopf nicht mitmessen)
Bei Senkkopfnieten wird die komplette Niete als Länge verwendet.
Einen groben Trennstrich zwischen warm und Kaltnieten kannst du bei ca. 10mm ziehen. (Das ist nur so ein anhaltspunkt) Natürlich kann man auch 10mm Nieten Kalt vernieten.
Bei 6mm kannst du (nach vorherigem weichglühen) aber problemlos kalt nieten. Kannst aber natürlich auch warm nieten.
Weitere Möglichkeit ist beim Warmnieten, weshalb dir deine Nietstelle nicht hält: Der Niet zieht sich beim Auskühlen zusammen, sprich die Bleche halten durch den Druck der zwischen Kopf und Kopf herrscht (der nietschaft zieht sich quasi soweit zusammen das er die Bohrungswände nicht mehr berührt. Arbeitest du jetzt damit weiter könnte es vorkommen das (gerade bei zu kleinem Kopf) du durch vibrationen schläge etc. den Kopf aufdehnst ("Streckst") und dir dadurch deine Nietstelle kaputt machst.
Beim nieten gehst du normalerweiße so vor: Zuerst mit dem Nietenzieher die Bleche zusammenstauchen, um Zwischenräume zu vermeiden. Anschließend mit dem Hammer etwas anstauchen und die Kanten brechen, zuletzt mit dem Nietkopfmacher den Kopf sauber abformen.
Hast du kein spezielles Nietwerkzeug, Drück die Bleche so genau wie möglich zusammen (Gripzange etc.) und stauche vor (wie oben). Hast du einen Kugelhammer bzw. einen Maschinistenhammer ("Ball-Pean") zur Hand kannst du anschließend versuchen den Kopf mit der Kugelseite zu formen, Beginnern fällt das damit oft etwas leichter. Ansonsten kannst du dir auch einen kleinen Schlosserhammer (so um 300g oder weniger) nehmen (Ballig geschliffen hilft auch hier oft) und mit vielen kleinen Schlägen freihändig einen schönen Nietkopf schlagen.
Ansonsten würd ich evtl den Schaft auf 12mm erhöhen und auf 8mm absetzten.
Ich hoffe ich konnte Helfen.
Viele Grüße,
Alex
3 December 2014 at 10:29
It's done!
Das Nieten hat dann kalt doch viel besser funktioniert.
Hier nun meine erste Rose - Anregung und Kritik sind wie immer willkommen!
Viele Grüße, Michael
Edit: noch ne Frage - der Stiel sieht ohne Blätter ja recht kahl aus. Daher hab ich schon überlegt, ob man nicht zusätzlich noch Blätter schmiedet, die man dann mit deren kleinem Stiel durch eine Lochung oder Bohrung im großen Stiel annietet oder sonstwie befestigt. Was ich schon mal gesehen habe irgendwo war, dass das Blatt mit laaaangem kleinen Stiel um den großen Hauptstiel drumgewickelt war.
Jemand schon mal sowas gemacht? Würde das klappen mit dem dran nieten (heißt das dann nicht verzapfen?)?
LG Micha
Das Nieten hat dann kalt doch viel besser funktioniert.
Hier nun meine erste Rose - Anregung und Kritik sind wie immer willkommen!
Viele Grüße, Michael
Edit: noch ne Frage - der Stiel sieht ohne Blätter ja recht kahl aus. Daher hab ich schon überlegt, ob man nicht zusätzlich noch Blätter schmiedet, die man dann mit deren kleinem Stiel durch eine Lochung oder Bohrung im großen Stiel annietet oder sonstwie befestigt. Was ich schon mal gesehen habe irgendwo war, dass das Blatt mit laaaangem kleinen Stiel um den großen Hauptstiel drumgewickelt war.
Jemand schon mal sowas gemacht? Würde das klappen mit dem dran nieten (heißt das dann nicht verzapfen?)?
LG Micha
Last edit: 3 December 2014 at 16:00,
Michael (micha76)
3 December 2014 at 20:12
Hi Michael,
ob es mit nieten geht, weiß ich nicht.
Die faschmännische Lösung wäre Feuerschweißen.
Hier ein Video in Youtube, wie es der Fachmann macht: Klick
Ab 5:40 verschweißt er Blumenstiele miteinander.
Ist bei mir aber auch nur Theorie, obwohl ich das immer schon mal probieren wollte.
Grüße
Jörg
ob es mit nieten geht, weiß ich nicht.
Die faschmännische Lösung wäre Feuerschweißen.
Hier ein Video in Youtube, wie es der Fachmann macht: Klick
Ab 5:40 verschweißt er Blumenstiele miteinander.
Ist bei mir aber auch nur Theorie, obwohl ich das immer schon mal probieren wollte.
Grüße
Jörg
8 December 2014 at 14:10
Hallo Jörg,
ich habs mal mit Nieten probiert. Das geht so mittelmäßig. Hauptproblem ist, dass die Blätter sich natürlich dann in ihrem Nietloch drehen können. Unschön.
Ich werde mir das mit dem Feuerverschweissen mal ansehen. Wenn das nicht klappt, hab ich noch jemanden der E-Schweissen kann...
Grüße, Michael
ich habs mal mit Nieten probiert. Das geht so mittelmäßig. Hauptproblem ist, dass die Blätter sich natürlich dann in ihrem Nietloch drehen können. Unschön.
Ich werde mir das mit dem Feuerverschweissen mal ansehen. Wenn das nicht klappt, hab ich noch jemanden der E-Schweissen kann...
Grüße, Michael
8 December 2014 at 16:35
Also wenn du nicht schon ordentlich Erfahrung im Feuerschweißen hast, würde ich dir davon abraten. Die Proportionen sind einfach zu klein. Das führt schnell zu Frust. Wenn ich sowas versuchen würde feuerzuschweißen, würde ich das Blatt mit Stiel bereits so wie es sein soll mit der Zange an den Stiel klemmen und wenn du auf Schweißtemperatur bist im Feuer mit einer 2. Zange die Schweißstelle zusammenpressen. Im 2. Schweißgang dann die Oberfläche auf dem Amboss mit dem Hammer sauber verschmieden/verschweißen. Das ist aber wirklich was für fortgeschrittene.
Die Rose mit den angewickelten Blättern ist übrigens auch von Scheunenschmied. Kannst ja mal suchen.
Wenn du das Nietloch 4-Kant machst kann sich auch nichts verdrehen, stelle ich mir aber auch nicht sooo einfach vor.
Die Rose mit den angewickelten Blättern ist übrigens auch von Scheunenschmied. Kannst ja mal suchen.
Wenn du das Nietloch 4-Kant machst kann sich auch nichts verdrehen, stelle ich mir aber auch nicht sooo einfach vor.
Last edit: 8 December 2014 at 18:45
8 December 2014 at 19:15
Hallo Klaeus,
Erfahrung hab ich damit Null, aber irgendwann muss man ja mal anfangen. Ich werds sicher nicht mit der Rose als erstes testen... :-D Problematisch ist bei dem konkreten Beispiel auch, dass der Hauptstiel rund 4x so viel Querschnitt hat wie der Blattstiel. Das gleichzeitig separat auf die Temperatur zu bringen wird eh interessant. Die Idee mit der Zange find ich da zum Beispiel schon mal ziemlich gut.
Vierkant-Loch ist natürlich auch ne Möglichkeit. Ich war faul und hab gebohrt...
LG
Michael
Erfahrung hab ich damit Null, aber irgendwann muss man ja mal anfangen. Ich werds sicher nicht mit der Rose als erstes testen... :-D Problematisch ist bei dem konkreten Beispiel auch, dass der Hauptstiel rund 4x so viel Querschnitt hat wie der Blattstiel. Das gleichzeitig separat auf die Temperatur zu bringen wird eh interessant. Die Idee mit der Zange find ich da zum Beispiel schon mal ziemlich gut.
Vierkant-Loch ist natürlich auch ne Möglichkeit. Ich war faul und hab gebohrt...
LG
Michael