oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
oxidierend / neutral / reduzierend - im Kohlefeuer
3 February 2019 at 19:30
Last edit: 20 February 2019 at 20:38
3 February 2019 at 22:13
Hi Simon,
das Eisen oxidiert (=verbrennt) wenn es zu sehr dem direkten Luftstrom ausgesetzt ist, oxidiert (=Zunderbildung bis hin zu starker Vernarbung nach wiederholtem Abplatzen) auch wenn es zu weit oben/außen liegt.
Die Stärke des Luftstroms spielt dabei sicher ne entscheidende Rolle. Die Dichte des Feuers spielt aus meiner Erfahrung aber auch eine Rolle , also wie groß/klein die Kohlestücke sind. Je kleiner, desto bessere Erfahrungen habe ich gemacht. Mehr Oberfläche bedeutet mehr Sauerstoffverzehr und weniger Oxid am Stahl.
Ich persönlich variiere Luftstrom und die Tiefe des Glutbetts je nach Werkstück und Anforderung. Wenn es nicht so teuer wäre würde ich sagen je mehr desto besser😉 Dickere Werkstücke brauchen per se mehr Tiefe als dünne.
Gemessen habe ich noch nie. Wo du jetzt aber so fragst, schätze 5-6cm Glut hab ich am liebsten immer unterm Eisen, ohne Schlackekuchen. Und oben zugedeckt wenn die Oberfläche fein werden soll, mindestens aber tief eingelegt in einer Art Furche , damit die Umgebungsluft nicht direkt drüber streicht .
Wenn zugedeckt, dann so dass ich das Material nicht mehr zwischen den Kohlen durch sehen kann. Fertige Klingen lege ich fürs Härten ins extra tiefe Glutbett mittig ein, dann bei passivem Feuer ; hochpowern , Gebläse aus, kurz warten und dann einlegen, ohne es vor Entnahme nochmal anzublasen.
Meine Esse ist flach, darum baue ich nach oben auf. Die Feuerbegrenzung sind bei mir Schamott- und Backsteine, so hoch schichte ich auch auf, also ca 12cm. Breite und Länge dann wieder je nach Werkstück.
Gruß Thorkell
das Eisen oxidiert (=verbrennt) wenn es zu sehr dem direkten Luftstrom ausgesetzt ist, oxidiert (=Zunderbildung bis hin zu starker Vernarbung nach wiederholtem Abplatzen) auch wenn es zu weit oben/außen liegt.
Die Stärke des Luftstroms spielt dabei sicher ne entscheidende Rolle. Die Dichte des Feuers spielt aus meiner Erfahrung aber auch eine Rolle , also wie groß/klein die Kohlestücke sind. Je kleiner, desto bessere Erfahrungen habe ich gemacht. Mehr Oberfläche bedeutet mehr Sauerstoffverzehr und weniger Oxid am Stahl.
Ich persönlich variiere Luftstrom und die Tiefe des Glutbetts je nach Werkstück und Anforderung. Wenn es nicht so teuer wäre würde ich sagen je mehr desto besser😉 Dickere Werkstücke brauchen per se mehr Tiefe als dünne.
Gemessen habe ich noch nie. Wo du jetzt aber so fragst, schätze 5-6cm Glut hab ich am liebsten immer unterm Eisen, ohne Schlackekuchen. Und oben zugedeckt wenn die Oberfläche fein werden soll, mindestens aber tief eingelegt in einer Art Furche , damit die Umgebungsluft nicht direkt drüber streicht .
Wenn zugedeckt, dann so dass ich das Material nicht mehr zwischen den Kohlen durch sehen kann. Fertige Klingen lege ich fürs Härten ins extra tiefe Glutbett mittig ein, dann bei passivem Feuer ; hochpowern , Gebläse aus, kurz warten und dann einlegen, ohne es vor Entnahme nochmal anzublasen.
Meine Esse ist flach, darum baue ich nach oben auf. Die Feuerbegrenzung sind bei mir Schamott- und Backsteine, so hoch schichte ich auch auf, also ca 12cm. Breite und Länge dann wieder je nach Werkstück.
Gruß Thorkell
4 February 2019 at 09:15
Hi Simon,
das ist natürlich nur meine ganz individuelle Erfahrung, darf nicht zwingend allgemeingültig gesehen werden. Meine Esse ist ein Eigenbau, da die üblichen Esseneisen mit der tiefen Feuerschale für meine Zwecke ungünstig sind. Je nach Klingenlänge habe ich drei Gebläse in Reihe an, kann bis 70cm erwärmen . Potential für Verbesserungen gibt es beim nächsten Neubau aber noch. Die einzelnen Glutherde müssen noch dichter zusammenrücken, sie wachsen von selber noch nicht gut genug zu einem zusammen.
Fotos schicke ich gerne bei Gelegenheit, arbeite im Moment fast nur mit Gas.
das ist natürlich nur meine ganz individuelle Erfahrung, darf nicht zwingend allgemeingültig gesehen werden. Meine Esse ist ein Eigenbau, da die üblichen Esseneisen mit der tiefen Feuerschale für meine Zwecke ungünstig sind. Je nach Klingenlänge habe ich drei Gebläse in Reihe an, kann bis 70cm erwärmen . Potential für Verbesserungen gibt es beim nächsten Neubau aber noch. Die einzelnen Glutherde müssen noch dichter zusammenrücken, sie wachsen von selber noch nicht gut genug zu einem zusammen.
Fotos schicke ich gerne bei Gelegenheit, arbeite im Moment fast nur mit Gas.
4 February 2019 at 09:27
Meine Esse ist ein Eigenbau, da die üblichen Esseneisen mit der tiefen Feuerschale für meine Zwecke ungünstig sind. Je nach Klingenlänge habe ich drei Gebläse in Reihe an, kann bis 70cm erwärmen
Huii 70 cm das ist aber mal ne ansage. Ich bekomme mit meiner kleinen Esse von rund 20 cm Feuerdurchmesser auch schwerter geschmiedet. ausschieden bis 90 cm ist damit kein Problem aber eben nur immer schrittweise. Aber ein Bild wäre ja mal gut. Irgendwie muß ichbei der Feuerführung alles instinktiv richtig machen wenig Schlacke (gute Kohle?) kaum verzunderungen und Härtewerte bis an die fast theoretische Machbarkeit von 67,73 HRC Rockwell. Bei einem Probestück aus laufender Messerproduktion sind Werte gemessen worden von 65- 67 HRC mehr ist kaum zu verlangen bei 1.2767 & 1.2842 da muß sogar aufgekohlt worden sein.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
Gruß Martin
4 February 2019 at 10:17
Bilder kann ich gerne mal einstellen. 70cm erwärmen muss ich natürlich nur zum Härten, fürs Schmieden brauche ich nur ein Feuer 😅 und alle drei Feuer habe ich in der Praxis fast nie an, ist auch knifflig zu handhaben. Meist komme ich mit zweien noch gut aus. Feuer richtig hochfahren ,Glut dann auseinander ziehen, Gebläse aus, Klinge einlegen und permanent vor und zurück bewegen.
Ich verwende fast nur Federstahl, überwiegend 55Si7. Der kann meines Wissens gar nicht so hart werden wie 1.2842, ist für Schaukampfklingen auch unerwünscht
Als Kohle nehme ich wegen der hohen Reinheit nur Ibbenbürener Anthrazit.Habe extra vor Schließung der Zeche noch 1,2to eingelagert . Dank vermehrter Nutzung der Gasesse komme ich damit hoffentlich auch noch ne Weile hin.
Ich verwende fast nur Federstahl, überwiegend 55Si7. Der kann meines Wissens gar nicht so hart werden wie 1.2842, ist für Schaukampfklingen auch unerwünscht
Als Kohle nehme ich wegen der hohen Reinheit nur Ibbenbürener Anthrazit.Habe extra vor Schließung der Zeche noch 1,2to eingelagert . Dank vermehrter Nutzung der Gasesse komme ich damit hoffentlich auch noch ne Weile hin.
4 February 2019 at 13:45
Kann mir da schon was drunter vorstellen. Bin mir aber nicht sicher ob man da so eine Wissenschaft von machen muss 😕🤔
Außer man hat den Kram erfunden und handelt noch ganz zufällig damit.
Kannst Dir sicher was töpfern aus Schamottton, große Winkel aus Stahl, Gusselemente, oder eben einfach hartgebrannte Ziegel 😉 die halten einigermaßen lange, und kost quasi nix. Nur sehr schwer oder fixiert muss es sein. ich nehme da ehrlich gesagt oft einfach irgendwas vom Bauschutt und gut ist 😅
Soll ja funktionieren, wirtschaftlich und flexibel sein. Fliegt halt mal ein Stein raus. Für die Optik meiner Esse bezahlt mich ja keiner... Für die Funktion schon.
Außer man hat den Kram erfunden und handelt noch ganz zufällig damit.
Kannst Dir sicher was töpfern aus Schamottton, große Winkel aus Stahl, Gusselemente, oder eben einfach hartgebrannte Ziegel 😉 die halten einigermaßen lange, und kost quasi nix. Nur sehr schwer oder fixiert muss es sein. ich nehme da ehrlich gesagt oft einfach irgendwas vom Bauschutt und gut ist 😅
Soll ja funktionieren, wirtschaftlich und flexibel sein. Fliegt halt mal ein Stein raus. Für die Optik meiner Esse bezahlt mich ja keiner... Für die Funktion schon.
4 February 2019 at 13:51
Schmieden lernt man am Amboß
Last edit: 4 February 2019 at 22:14