Der Richtige Stand

22 January 2012 at 23:59
Ausgelöst durch den anderen Beitrag denke ich gerade darüber nach wie ich beim Schmieden stehe, und ob es da Verbesserungen gäbe.
So wie es mir mal gesagt wurde und Momentaner Stand bei "normalem" Schmieden:

Meine rechte Hüfte ist an dem 4-Kant Horn, mein rechter Fuß ist unterhalb des 4-Kant Horns. Ich stehe leicht in den Knien, Rücken relativ gerade, halte das Werkstück meist 90° zur Amossbahn und bearbeite es auf der mir abgewannten Hälfte der Ambossbahn. (ich hoffe das kann man verstehen..)
Den Hammer halte ich wie ein Tennisschläger ?!? (also nix mit Daumen auf dem Stiel), der Wucht-Schlag kommt aus der Schulter, der Normale-Schlag aus dem Unterarm (nicht aus dem Handgelenk)... unnötig zu sagen, das jeder Arbeitsschritt doch eine andere Haltung ein anderen Schlag erfordert.. wenn ich bedenke wie wir manchmal um den Amboss herumtanzen..   meist 3 Hobbyschmiede um eine Esse und 2 Ambosse auf engem Raum ....

Aber so denke ich ist meine Grundhaltung. ... also wie macht man es besser?, Anregungen?, Tipps?, wie steht ihr (dazu ??

de
Kauz
"Hammer und Schw*** benutzt man ganz"... sagte ein alter Schmied der mich damit darauf hinwies, das ich den Hammer anders halten soll.  
Last edit: 23 January 2012 at 01:55, Robin Kolb
23 January 2012 at 10:27
Hallo Kauz,

der linke Fuß steht vorn, der rechte Fuß etwa schulterbreit etwas nach hinten.
Man steht vor dem Amboss, stabil und so, wie man auch steht, wenn mit einem oder zwei Zuschlägern gearbeitet wird.
Mit der linken Hand als Rechtshänder führt man normal große Werkstücke oder die Zange mit einem Kontakt an der Hüfte. Nur so bleibt das Werkstück kontrolliert auf dem Amboss und schlägt/rutscht nicht z.B. zurück.
Grundschulmäßig wird der Hammerstiel beim Schmieden parallel zur Ambossbahn geführt. Dadurch bleibt das Hand- und Ellebogengelenk frei für weitere Bewegungen, wenn plötzlich von vorn oder so das Werkstück bearbeitet werden muss.
Grundsätzlich wird aus der Schulter geschmiedet und man steht relativ gerade, also nicht gebückt. Dadurch ist die Hammerführung ("hoch den Hammer!!!") aus der Schulter erst richtig möglich.
Das "hoch den Hammer" bedeutet wirklich hoch, also bis über den Kopf mit dem Hammer und der Hand.
Hält man diesen grundschulmäßigen Stand und Technik ein, ist man sehr beweglich am Amboss, die Hammerschläge "ziehen", man bekommt keine Muskelkrämpfe oder so und den Gelenken schadet es nicht, zudem kann man an beiden Hörnern arbeiten und mit dem Handhammer dann "zaubern".

Wenn ich Lehrgänge gebe, kann ich den einen oder anderen jungen schmiedenden Schmied ohne viel Kraft einfach fast umwerfen, da sein Stand falsch und nicht stabil ist.

In einigen Büchern, wird der Stand beim Schmieden leider falsch beschrieben.

MfG
Markus Balbach  

Last edit: 23 January 2012 at 10:37
23 January 2012 at 13:01
Man steht vor dem Amboss, stabil und so, wie man auch steht, wenn mit einem oder zwei Zuschlägern gearbeitet wird.

Da hat mir mal jemand der es wohl anders gelernt hat,das man bei mir erkennt das ich Schmied nicht gelernt habe weil ich vor dem Amboss stand,habe nur gesagt das früher auch viel Unsinn beigebracht wurde.

Gruß Maik
Homepage
23 January 2012 at 17:53
Also das war mal wirklich ein sehr wertvoller Beitrag. Vielen Dank für die Erklärung Markus !!!
23 January 2012 at 19:54
 Markus hat die Stellung beim Schmieden gut beschieben, auch wenn ich manchmal das rechte Bein vorstelle. Die Bewegung kommmt aus Handgelenk, Ellenbogen und Schultergelenk, wobei letzteres die größte Bedeutung hat. Ausschlaggebend ist (wie schon in einem anderren Beitrag erwähnt)  - KRAFT MAL WEG- . Die meisten machen den Fehler nicht weit genug auszuholen und wundern sich dann, wenn die Materialumformung so gering ausfällt. Bei Anfängern mangelt es oft an der Augen - Hand - Koordination was bedeutet: der Hammer muss auch da treffen wo er soll.  Das ist nur ein Frage der Übung.
Grüße
welud