Lehrlingsstücke

6 December 2013 at 15:28
Hallo,
ich habe ja das große glück bei einem Schmiedemeister, mit 50 jahren berufserfahrung, die kunst des schmiedens zu lernen.
mit seinem weißen vollbart und dem leicht sächsichen dialekt ist er ein echtes original, und genau wie ich mir nen schmied vorgestellt habe.
und was dabei so rausgekommen ist wollte ich euch auch mal zeigen:
ich habe leider nur die zeit gehabt für das eine bild.
IMG_0564.jpg
ich mache später mal einzelaufnahmen.

von links nach rechts:
Bauklammer
rohrhakeneisen
fenstereisen
großer nagel
bankeisen
mauerklammer
nagel
schnörkel
 

besonders wichtig finde ich hier, was sich auch viele hobbyschmiede zu herzen nehmen sollten:
egal ob man gitarre lernt oder eben nun einen handwerklichen beruf:
die haltung am amboss,feuerführung, die hammerführung, maßgenauigkeit, ein korrekt eingerichteter arbeitsplatz  und und und
sind sachen die man richtig gelernt haben sollte, und gleich versuchen eine axt oder gar ein gutes messer zu schmieden ist zu hoch gegriffen, klein anfangen, man hat den job mal 3 jahre gelernt und das gesellenstück war "nur" ne zange

bestes beispiel: um das rohrhakeneisen zu schmieden habe ich meine 4 hitzen und lange richtzeit gebraucht. wärend mein meister mit dem 2 kg hammer das ding in 2 hitzen maßgenau schmiedet und vlt 1-2 schnelle schläge zum richten braucht (er sieht ja mit seinen 68 jahren ungelogen jeden millimeter unterschied)


nunden, ich halte euch auf dem laufenden 
6 December 2013 at 16:29
und gleich versuchen eine axt oder gar ein gutes messer zu schmieden ist zu hoch gegriffen, klein anfangen,

Mist,alles verkert gemacht und gleich mit Damast angefangen,OK,Internet wäre vor 10 Jahren schon nicht schlecht gewesen.

Gruß Maik
Homepage
6 December 2013 at 18:01
wenns so bei dir geklappt hat glückwunsch ;) 
6 December 2013 at 18:12
@Paul: Glückwunsch zu solch einem Meister
Die Stücke gefallen mir, alles Sachen die früher in einer Dorfschmiede hergestellt wurden

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
6 December 2013 at 19:37
@Paul Da hast Du ja echt Glück, an so einen Meister geraten zu sein. Solche Meister, die ihr Handwerk lieben und Freude daran haben, ihr Wissen weiterzugeben muss man "nutzen". Ich habe zum Glück auch so einen kennengelernt und lasse keine Gelegenheit aus, was Neues zu lernen.

Ist der Schnörkel aus Messing/Bronze? Der glänzt so golden an den Kanten.

Grüße

Jörg
Last edit: 6 December 2013 at 19:38, Jörg Steinsberger
6 December 2013 at 20:40
@ Maik  Wenn das dein Anfang war, wirst du ein Lied vom steinigen Weg singen können.

@Paulunder  Schöne Stücke und im Gegensatz zu den meisten Anfängerstücken von uns nichts für die Schrotttonne oder ne Überschwemmung an Kerzenständern sondern gleich Gebrauchsgegenstände. Mach weiter so und weiterhin viel Glück mit deinem Lehrmeister.

@ Ilmarinen Wenn du dein Werkstück dunkel rotwarm machst und mit einer feinen Messingbürste drüberreibst entsteht diese Optik.
7 December 2013 at 08:34
@Klaeus

Ich sage zu demjenigen der mich fragt warum ich nicht Ketten und Stahlseil verwende "aus dem Alter bin ich raus".

Aber Internet,vor allem so das man auch Videos ansehen hätte können,währen schon hilfreich gewesen.

Das erste bei der Materialwahl (Bücher hatte ich auch nicht und Schmied am Amboss halte ich in Richtung Messer für absolut ungeeignet)das man Mn-Stahl mit rein nehmen soll und da wuste ich nur aus dem Lexikon,das Eisenbahnschienen welchen in schon ausreichender Menge enthält.
Der erste versuch war ein 100-120er Stahlnagel weil wir die auf dem Bau/Firma zur genüge immer hatten und ein normaler Spanner also weicher Nagel,das einfach ohne Borax und in einem Gusseisernen Bodenablauf warm gemacht aber es hatte ohne Probleme geklappt und so ging es eben weiter mit all dem Zeug was ich Heutzutage keines Blickes würdigen würde wenn es um Damast geht,außer eben Feilen,die ich aber nur zum "Aufkohlen"benutze und weil man sowas Energiereichen nicht einfach wieder in die Schmelze haut,es sei den in den eigenen Wootz-Tiegel.

Gruß Maik
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