Technik Messing und Eisen Verbinden

21 August 2017 at 19:49
Hallo in die Runde!

 

Aus einem Haus von etwa 1780 stammen diese Türen samt Schlössern und Beschlägen. Ob die Beschläge das gleiche Alter aufweisen, konnte ich bislang nicht verifizieren.
Einige Griffe sind mit Messing belegt, leider ist die Verbindungstechnik nicht erkennbar.
Ein unrettbar zerstörtes Teil habe ich zu Testzwecken bis kurz vor die Rotglut erhitzt, ein Lösen des Messings oder der Austritt von Lötzinn war nicht erkennbar.
Manchmal vergisst Lötzinn ja kurzfristig seinen Schmelzpunkt, aber ob das auch hier der Fall war?

Beste Grüße vom Hunsrück, Olli

21 August 2017 at 19:52
Moin,
man kann leider noch keine Bilder sehen ;)

Grüße aus der Grafschaft
Florian

21 August 2017 at 19:54
Ist in Arbeit...... 
21 August 2017 at 21:00
Eine Vermutung von mir ist daß die Teile vermessingt sind, dann allerdings hätte sich das Messing beim erwärmen verflüssigt, oder hast Du nur die Rückseite erwärmt?
Schmieden lernt man am Amboß

Last edit: 21 August 2017 at 21:00
21 August 2017 at 21:33
Hallo Volker!

Ich habe den (abgebrochenen) Griff recht rücksichtslos von allen Seiten erhitzt. Die Materialstärken des Messing sind mit aktuell etwa 1-1.5mm recht stark. Ursprünglich & altersbedingt dürfte das Material anzunehmenderweise also noch stärker gewesen sein. Kann/Konnte man in solchen Dimensionen "Vermessingen"?

Grüße, Oliver
21 August 2017 at 21:55
...ja konnte man, und man kann es heute auch noch, entweder aufschmelzen oden aufgiessen.
Schmieden lernt man am Amboß

21 August 2017 at 22:21
Vielen Dank für den Hinweis! Sehr spannend!

Auszug aus Wikipedia:

"Ein Überzug aus Messing kann erhalten werden, indem rotglühendes Eisen unter Luftausschluss in geschmolzenes Messing getaucht wird...."

Anzunehmenderweise nicht die einzige Technik, aber wurde dies im 18Jhd in einer hunsrücker Schmiede angewendet?

Oder sind das schon industriell hergestellte Elemente?


Grüße!
21 August 2017 at 22:35
z.B. glühriges Eisen mit Messingspänen bestreuen...
Schmieden lernt man am Amboß

21 August 2017 at 22:53
Danke! Das werde ich bei Gelegeheit mal testen!

In einem überwiegend aus Lehm gebauten Gebäude herrscht eine nicht unerheblich höhere Luftfeuchtigkeit als in modernen Gebäuden.

Das habe ich selbst wiederholt an unbehandelten Eisenelementen innerhalb & fern ab von Witterung beobachtet.

Aber höchstwahrscheinlich reicht diese Luftfeuchtigkeit noch nicht aus, denn es scheint hier bei der Verbindung von Eisen und der edleren Legierung keine Probleme zu geben; trotz des Alters. (Bimetallkorrosion?) Oberflächliche Oxidationen werden wohl durch den Gebrauch abgegriffen. Ich komme nicht aus der Metallbranche, übersehe ich hier was?

Grüße!
21 August 2017 at 23:52
Moin, Mr. Smith
Bin in dieser Technik auch nicht so der Chrack, aber da man Eisen mit Messinghartlot und Flussmittel gut verbinden kann wuerd ich mal eine Metallplatte testweise blankputzen und mit dem Brenner und Hartlot beschichten,anschleifen und polieren. Alternativ mit (wie schon vorgeschlagen) Messingspaene aufbringen mit Hartlotflussmittel vermischt und aufschmelzen. So loete ich auch Bandsaegeblaetter und das haelt! Versuch macht kluch ;)

Gruss
           Alex
P.s.:Willkommen hier!
Stahl---ist Männerknete!
23 August 2017 at 13:41
Es gäbe auch noch die Möglichkeit die Platte mit Flussmittel zu bestreuen und danach entweder mit Messingspänen oder mit Messinglot zur arbeiten. Ähnlich wie die Karrosseriebauer mit Schwemmzinn arbeiten.

Es gibt die Videoreihe "der Letzte seines Standes" beim "Kupferschmied" sieht mann wie im Schmiedefeuer hart gelötet wird.

Gruß von der Mosel

Oli
23 August 2017 at 23:03
Offtopic: Die Serie "Der Letzte seines Standes" kann ich auf jedenfall jedem empfehlen, ich würde mir wünschen es gäbe mehr solche Inhalte, vorallem im Fernsehen...

Grüße
Jeremias