So, mein erster Post hier im Forum
- bin auch seit einem jahr mit dem Schmiedefieber infiziert und gebe gerne meine erfahrung mit der Eisenbahnschiene weiter:
Die Eisenbahnschiene funktioniert sehr gut, wenn man folgendes berücksichtigt:
1. nehmt ein größeres Stück, das macht einfach mehr Masse. mein erster Eisenbahn-Amboss war 45cm lang.
2. diese Bahn ist nun leicht ballig. Fürs Klingenschmieden reicht das vollkommen aus, durch die ballige Bahn kann man die alten Blattfedern, Spiral-KFZ Federn oder was auch immer, schön in die Länge treiben.
3. Schlichten (also das ganz saubere 'plattmachen' des Werkstücks: Funktioniert halt nicht soo fein mit einer leicht balligen Bahn. Lösung: mit dem alten Elektroschweissgerät (meines ist etwa 40 Jahre alt und hat satte leistung bis 220 Amp) am Rand der Schiene mittels sog. "Panzerelektroden" Auftragsschweissungen (lange Raupen) aufbringen. Das ist etwas mühsam, weil man die Schlacke immer wegkratzen muss bevor man die neue Raupe drüberlegt - lohnt sich aber.
Viele Schleifscheiben später hat man dann eine perfekte Bahn mit scharfen Kanten, der Rest der Schiene bleibt leicht ballig, so viel wie man halt möchte.
4. Masse der Schiene: natürlich nicht mit Amboss vergleichbar. ich hab das Teil auf einen ordentlichen Baumstamm gestellt, zwischen Schiene und Stirnholz hab ich schwere Dachpappe gelegt (so ca 1cm in Summe), dann das ganze mit 200er Nägeln fixiert (Nagel bis auf 3-4c, einschlagen und dann zur Schiene hin einfach umschlagen. Und wenn es dann beim Hämmern noch immer klirrt, dann einfach ein paar Meter alte Ketten (gibts auf jedem Schrottplatz in rauhen Mengen) rundherum wickeln.
Nachdem ich das Glück hatte, eigentlich von Anfang an mit einem Amboss zu arbeiten, hab ich die oben beschriebene Lösung eigentlich nur als Reserve bzw. Zweiamboss für meine Kinder gebastelt.
Ich habe dann vor einigen Wochen zum erstem Mal ein paar Klingen damit geschmiedet und war ganz ehrlich total überrascht, wir gut das Teil funktioniert.
Vielleicht konnte ich Dir für den Anfang etwas helfen!
LG aus Niederösterreich
Stephan
PS: Was die "Vorredner" noch nicht geschrieben haben: Das wichtigste, was Du am Anfang benötigst, ist ZEIT, ZEIT und nochmals Zeit. Frag mal meine Frau...