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Re: Bricht der Amboss leichter bei minus Temperaturen ?
27 December 2021 at 16:24Hallo,
klar, dass ein kalter Amboss das Werkstück schneller abkühlt, ist doch logisch. Man liest ja immer wieder, dass man dagegen ein warmes Eisen auf die Bahn legen soll, um sie zu erwärmen. Persönlich rate ich aber davon ab, nachdem ich mit einem überdimensionierten Werkstück auf einem zu kleinen Amboss schon einmal wunderbare Anlassfarben erzielt und möglicherweise die Wärmebehandlung verändert habe... Einfach machen und das Teil wird schon warm genug.
Gerade die Formen, die das Vierkantloch im flachen, eckigen "Horn" haben, sieht man öfter mal mit defekten durch unsachgemäße Nutzung des Lochs.
Viele Grüße!
Re: Bricht der Amboss leichter bei minus Temperaturen ?
26 December 2021 at 20:00
Das Horn bricht ab, wenn die Schweißung nicht gut gelungen ist. Sonst nicht.
Re: Amboss Schlasse 168 kg von 1938 besondere Form
23 December 2021 at 07:37Guten Morgen,
interessant, hast Du da zitierfähige Quellen zu?
Viele Grüße!
Re: Amboss Schlasse 168 kg von 1938 besondere Form
22 December 2021 at 15:51
Das wäre ja höchst spannend! Denn damit hätten wir einen Hinweis, dass Carl Schlasse und Sichelschmidt & Schlasse zeitweise nebeneinander existierten und erster nicht in letzterem aufgegangen ist.
Re: Amboss Schlasse 168 kg von 1938 besondere Form
20 December 2021 at 18:43Guten Abend,
spannendes Teil, hast Du den auch gerade bei eBay drin? Oder gerade da gekauft?
Würdest Du für uns hier auch noch einmal scharfe Fotos von den Stempeln etc. machen?
Die Form mit dem Eselsrücken und seitlich versetzten Vierkantloch sieht man typischerweise eher im französischen/ französischsprachigen Raum. Die Wölbung kann für verschiedene Techniken sinnvoll sein, das Recken von Material ist möglicherweise effektiver.
Viele Grüße!
Julian
Last edit: 20 December 2021 at 18:44,
Julian
Re: Ambossfabrikation - Versuch einer historischen Rekonstruktion
9 December 2021 at 16:10damit hast Du es dann noch etwas leichter als die Pyramidenforscher.....
Da ist die Sache doch klar, das waren die Außerirdischen!
Re: Ambossfabrikation - Versuch einer historischen Rekonstruktion
5 December 2021 at 18:18Guten Abend,
danke für die vielen Hinweise! Für dieses Projekt ist es wichtig zu wissen, dass hier der wissenschaftliche Erkenntnisgewinn im Vordergrund steht. Wenn ich einfach nur einen Amboss haben möchte, kaufe ich mir einen.
Und gerade wegen des Umfanges des Vorhabens suche ich Interessierte, die sich beteiligen möchten. Wenn z.B. zehn Leute Eisen produzieren, sieht die Sache wieder anders aus.
Zu Herrn Refflinghaus habe ich bereits Kontakt wegen der Arbeit hergestellt, dieses Projekt aber noch nicht angesprochen. Joey van der Steeg hat auf meinen Kontaktversuch nie reagiert, vielleicht versuche ich es noch einmal.
Viele Grüße!
Ambossfabrikation - Versuch einer historischen Rekonstruktion
3 December 2021 at 22:33Guten Abend zusammen,
ich arbeite zur Zeit an einer wissenschaftlichen Arbeit über Ambosse und ihre Herstellung. Dabei manifestiert sich immer mehr das Vorhaben, die verschiedenen Herstellungsverfahren auch zu rekonstruieren, um somit bislang nur archäologisch, schriftlich oder bildlich greifbare Methoden ausführlich dokumentiert zu erproben und noch einmal zum Leben zu erwecken.
Ziel ist, so nah wie möglich an der historischen Verfahrensweise zu arbeiten. Das ist natürlich ein für Einzelpersonen unmögliches Projekt, von daher würde ich hier gerne einmal sondieren, ob es gewillte Interessenten gibt, die an einem solchen Werk mitwirken möchte.
Keine Angst, es folgt jetzt kein Link zu einem Spendenkonto, vielmehr schwebt mir die Gründung eines Arbeitskreises vor, in dem jeder Fachwissen, Kontakte etc. einbringen kann, um am Ende ein Stück weit Technikgeschichte zum Leben zu erwecken.
Keine Angst, es folgt jetzt kein Link zu einem Spendenkonto, vielmehr schwebt mir die Gründung eines Arbeitskreises vor, in dem jeder Fachwissen, Kontakte etc. einbringen kann, um am Ende ein Stück weit Technikgeschichte zum Leben zu erwecken.
Hier rekonstruieren ja viele historisches Werkzeug, haben Kontakte zu Museen usw.
In den nächsten Wochen werde ich hier einmal die geplanten Projekte mit grob umrissenen Details einstellen, hier ein Beispiel:
Frühe Industrialisierung, 2. Hälfte 18. Jhd., Amboss von ca. 80kg Gewicht:
- Noch direktreduziertes Eisen, ggf. sogar durch Frischverfahren gewonnen, je nach Möglichkeit
- Verarbeitung des Materials unter dem Wasserhammer/ Wasserhämmern
- Finale Verschweißung in Handarbeit
- Wärmebehandlung nach historischem Vorbild, z.B. in fließendem Gewässer
- Feilen in Handarbeit, ggf. Schleifen am Sandschleifstein
Ein Mammutprojekt, aber vielleicht gibt es ja Leute, die sich die Mitarbeit an einem solchen Vorhaben vorstellen können. Bis so etwas realisiert ist, vergehen sowieso Jahre, aber den Austausch kann man ja schon jetzt beginnen.
Viele Grüße
Julian
Re: Amboss-Genealogie: „D.S.“, wer weiss mehr?
28 November 2021 at 19:15Hallo,
diese Bezeichnung ist mir bislang noch nicht bekannt, allerdings sind Ambosse aus der Schweiz auch nicht mein Thema.
Kommen denn die anderen Exemplare, die Du gesehen hast, ebenfalls aus dem gleichen geographischen Raum?
Wichtig ist hierbei aber, dass man allein über die Form keine Hersteller zweifelsfrei identifizieren kann. Möglicherweise noch an kleinen herstellungsspezifischen oder herstellereigenen Details, allerdings fehlt hierfür die Datenlage...
Viele Grüße!
Re: F.W.D.S Ambosse
26 November 2021 at 13:57Hmm, ich habe Thumbnails zu einem externen Host eingefügt und sehe sie bei mir auch.
Hier nochmal die direkten Links:
Last edit: 26 November 2021 at 13:57,
Julian
Re: F.W.D.S Ambosse
24 November 2021 at 14:32Warum verunsichert dich das Alter des Ambosses? Bzw. wo werfen sich für dich noch Fragen auf?
Wenn Du dir anschauen möchtest, wie dein Amboss hergestellt wurde, kannst Du dir die unterschiedlichen Schweißstellen anschauen, an denen die Einzelteile an den Körper geschweißt wurden. So könnte das aussehen:
Hier sieht man gut, wo Füße und Stauch angeschweißt wurden, die Nasennaht ist unten nicht so gut erkennbar, dafür aber ganz deutlich frontal.
Viele Grüße!
Re: F.W.D.S Ambosse
21 November 2021 at 14:21F.W.D.S. hat (Recherchestand jetzt) Ambosse nur geschmiedet, nie gegossen.
Man muss hierbei aufpassen, die verschiedenen gießbaren Eisenwerkstoffe nicht durcheinanderzubringen. Was heute landläufig als Gusseisen angesehen wird, ist nicht die gesamte Bandbreite. So gab es schon weit vor 1950 gegossene Ambosse, zumeist mit aufgeschweißter Stahlplatte. Hier in Deutschland hat sich z.B. Sichelschmidt&Schlasse ein solches Verfahren in den 1930ern patentieren lassen. Hierzulande ist das Verfahren allerdings wesentlich seltener zur Anwendung gekommen, als z.B. in Nordamerika.
Hier noch eine Tafel aus Diderots Enzyklopädie (Zweite Hälfte 18. Jhd.), auf welcher die beschriebene Methode zur Bewegung des Ambosskörpers für den Schmiedeprozess gut zu erkennen ist. Der Körper hat übrigens unten ebenfalls ein Loch und auf der gegenüberliegenden Seite, unter der Bahn, ebenfalls eins, das dann vor dem Aufschweißen der Bahn noch verfüllt wurde.
Re: F.W.D.S Ambosse
17 November 2021 at 16:32Hallo,
hmm, eigentlich sind Gewichtsangaben in Pfund bei Herstellern aus dem westfälischen Raum eher untypisch. Seriennummern gab es eigentlich überhaupt keine, auch Form-/Modellnummern wurden eigentlich eher selten eingeprägt.
Höchstens die Stempelung für das jeweilige Feuer. Möglicherweise aus Gründen der Qualitätssicherung, sollte ein Garantiefall eintreten, könnte die entsprechende Mannschaft den Amboss reparieren.
Ich werde hoffentlich irgendwann wesentlich mehr Licht ins Dunkel der westfälischen Ambossherstellergeschichte bringen können, bis meine Arbeit dazu aber fertig und überhaupt mal irgendwo publiziert ist, dauert es aber sicherlich noch ein Weilchen. FWDS ist aber auch auf der Liste, vielleicht finde ich da noch ein paar interessante Informationen.
@DerSchlosser: Gern, er hat da wirklich auch ein paar schicke Ambosse in der Sammlung, schau unbedingt mal in die Gallerie!
Viele Grüße!
Re: F.W.D.S Ambosse
17 November 2021 at 08:40Guten Morgen,
hier kannst Du ein paar Dinge nachlesen: https://museodellincudinedisanmartinoeng.wordpress.com/main-german-companies/
Die 231 müssten das Gewicht in Kilogramm sein. Die Nummer 5 könnte für das Feuer stehen, in dem das Teil hergestellt wurde. Vielleicht aber auch nicht, ich habe da noch keine Belege für.
Und er ist bestimmt noch älter als 75 Jahre, ich glaube, FWDS hat bereits vor dem zweiten Weltkrieg mit der Produktion aufgehört. Muss ich nochmal genau nachschauen.
Viele Grüße!
Re: Neuer hat Fragen zum Amboss :)
6 October 2021 at 18:00(Foto vom Buch: S.Horstmann "Von bergischen Menschen an den Stätten ihrer Arbeit")
Auf dem Bild soll dem Buch nach übrigens Eginhard Rauhaus in seiner Schmiede zu sehen sein. Hat hier zufällig jemand einen Amboss dieser Herkunft mit gut erkennbaren Stempeln?