Kolbermoor 2014 10tes biennale.

3 August 2014 at 16:43
Hallo!

Mich wundert es ein wenig noch gar nichts gelesen zu haben also starte ich mal ein Thema.

Ich habe mir das Schmiedetreffen am Donnerstag angeschaut.
Subjektiv muss ich sagen: Es wird leider von Jahr zu Jahr kleiner.
Zu den Vorträgen kann ich leider nichts sagen ( wäre sehr an einem Review über den Ballistol Vortrag interessiert)
außer dass der Schwertvortrag vom Reto aufgrund technischer Mängel ein wenig aus dem Konzept kam.

An Ständen war natürlich der Angele-Stand wieder da mit zahlreichen Werkzeug und Zubehör.

Ein angegliederter Stand für Ballistol ist noch dazu gekommen.

Ein Stand von Dewalt ist dazu gekommen. Ein ganzer Hänger voller Werkzeug sowohl Akku als auch fix.

Ein Stand von CreaMetall war da: Ich fand den ganz interessant, gerade wegen der Fließbohr und Gewindeschneid Kombination mit Anschlägen auf einem Tisch ( Okay ist halt eher ein Schloßer als Gestalter Ding)

Ein paar Verkaufstände mit Schmiedewaren waren auch da.

Vom Eisenblätter habe ich am Freitag (bin gegen 15:00 wieder aufgebrochen) leider nur ein Schild mit der neuen Super- Scheibe gesehen. Da hatte ich mich am meisten drauf gefreut da ich mir die Scheibe und die neuen Black Mambas mal anschauen wollte.

Die Ausstellung im Mareissaal war ganz interessant genauso wie die Partnerausstellung der Tschechen ( die allerdings schon gut versteckt war -> ein großes Schild wäre da nicht schlecht gewesen)

Ein kleiner Abstecher zum  neuen Rathaus rentiert sich um die Statuen und Figuren zu sehen die dort ausgestellt werden.

Ich hoffe es kann noch jemand etwas ausführlicher berichten, da ich im endeffekt nur auf dem Sprung vorbeigeschaut habe.

k1.jpg

k2.jpg


k5.jpg

tut mir Leid wegen der Bildqualität aber ich hatte bloß meine kleine Kamera dabei.

Gruß,

Hannes
3 August 2014 at 18:37
Kolbermoor???

Ist das schon gewesen? Normalerweise war das Treffen doch immer am 2. Wochenende im August?!

Nunja...

Mir ist das Schmiedetreffen in Kolbermoor ehrlich gesagt a) zu groß und b) zu weit weg. Wenn ich nur lese, dass ich mich zum Schmieden anmelden muss mit Uhrzeit etc. dann ist mir das schon zuwider.

Subjektiv muss ich sagen: Es wird leider von Jahr zu Jahr kleiner.

Kann ich mir vorstellen! Es gibt mittlerweile so viele Schmiedetreffen das eigentlich das ganze Jahr alle Wochenenden verplant sein könnten. Somit stehen die meisten Schmiede wohl auch unter dem Problem: Wer die Wahl hat...

Und wie gesagt: Ich bevorzuge es eher kleiner. Ich habe meine drei bis vier festen Termine im Jahr und ich suche mir immer noch 2 andere Treffen aus. Vor allem von Kollegen die ich kenne und schätze und von denen ich eingeladen wurde (da stehen noch etwa 30 Besuche aus). Denn als Selbstständiger bleibt mir einfach nicht die Zeit nur durch die Gegend zu fahren. Irgendwann muss ich auch meinen Lebensunterhalt erwirtschaften.

Außerdem bevorzuge ich den Austausch "im kleinen Kreis". Also direkt in der Werkstatt oder am Biertisch. Vorträge sind nicht so meins. Davon bleiben sowieso nur 10% hängen und den Rest hast vergessen bevor der Referent fertig ist.

An Ständen war natürlich der Angele-Stand wieder da mit zahlreichen Werkzeug und Zubehör. Ein angegliederter Stand für Ballistol ist noch dazu gekommen. Ein Stand von Dewalt ist dazu gekommen. Ein ganzer Hänger voller Werkzeug sowohl Akku als auch fix. Ein Stand von CreaMetall war da: Ich fand den ganz interessant, gerade wegen der Fließbohr und Gewindeschneid Kombination mit Anschlägen auf einem Tisch ( Okay ist halt eher ein Schloßer als Gestalter Ding)

Auch in der Beziehung denke ich, dass ich absolut nix verpasst habe.

Gruß

Oli
(Der Kolbermoor nicht die große Bedeutung beimisst wie es das Hephaistos tut!)
3 August 2014 at 20:07
Hallo,

Ich war auch da.
Es war mein erstes Schmiedetreffen.

Hier ein paar Bilder:
Schach1.jpg
Schach2.jpg
Schach3.jpg
Hammer.jpg
Skelett.jpg

Die Werke oben sind alle von dem italienischen Künstler im Hintergrund (oder seinen Kollegen).

Samy (http://www.samydesign.de/) war auch da und hat z.B. diese Skulptur mitgebracht:
Goettin.jpg

Ein paar Werke von Helfstyn:
Stier.jpg
Floetenspieler.jpg
Alien.jpg

Ein tschechischer Schmied hat diese Rose geschmiedet:
Rose1.jpg
Rose2.jpg

Wobei mir die Idee sie aus einem Stück zu machen besser gefällt als die Ausführung.

Helmut Brummer hat das Gemeinschaftprojekt Hexengitter angeleitet:
Hexengitter.jpg

Am Sonntag früh habe ich dann erstmals an einer großen Esse mit Fettkohle und auf einem großen Amboss geschmiedet. Es geht schon besser als mit kleinem billigen Werkzeug, aber es macht mich nicht zum Meister. Oder wie es die Engländer sagen:
A Fool with a Tool is still a Fool.

Und dann habe ich noch das entdeckt:
Lufthammer.jpg

Ob der noch zu haben ist und was taugt kann ich nicht sagen.


Grüße
Christoph
3 August 2014 at 22:49
Obwohl ich nach der letzten Veranstaltung vor zwei Jahren mir überlegt hatte, daß Kolbermoor in Zukunft für mich nicht mehr unbedingt ein lohnendes Ziel ist, hatte ich dann doch vor, dieses Jahr hinzufahren. Terminlich war ich dann zu meinem anfänglichen Bedauern jedoch verhindert....
Wenn ich aber dann diese Fotos von den Arbeiten sehe, dann fühle ich mich in meiner ursprünglichen Annahme voll bestätigt, und bin froh, nicht teilgenommen zu haben! Ist ja zum großen Teil für mein Dafürhalten absolut grausig, was da mal wieder an Exponaten angeliefert wurde!
Eine Ausnahme stellt für mich noch das "Hexengitter" dar.....
Der Preis von dem 65er Beche ist übrigens absolut in Ordnung, wenn die Maschine noch einigermaßen gut in Schuss ist. Gerade auch bei der großen Anzahl der Gesenke!

Grüße!
5 August 2014 at 10:10
Hallo,

Ich habe von den vor Ort geschmiedeten Sachen nur das Hexengitter und die Rose fotografisch festhalten können.
Es wurde noch wesentlich mehr geschmiedet von Schmieden mit unterschiedlichstem Niveau.
Aber ich war ja auch nicht als Fotograf dort.

In der Gruppe um Helmut Brummer hat am Samstag noch jeder ein Stöfchen aus einem Flacheisen geschmiedet
gespalten, zu einem Ring geschmiedet, drei mal  innen gespalten und rund zur Mitte hin geformt, dreimal aussen gespalten und als Beine ausgearbeitet.
Er selbst hat am Sonntag am Lufthammer ein Stück geschmiedet, das aussah wie ein Flößerhaken (ähnlich einer Helebarde). Genau konnte ich es nicht erkennen da ich mich mehr auf mein Eisen konzentriert habe.
Am Amboss links von mir wurde eine Taube aus Flachstahl geschmiedet.
Am Amboss rechts von mir ein Stierkopf.

Die ganze Veranstaltung sollte halt für jeden etwas bringen.
Für die Laien Feuer, glühendes Eisen, Musik, Essen, Trinken.
Für die Kinder Kinderschmieden (die übliche Spirale aufrollen)
Für die Händler Umsatz (der war scheinbar nicht so doll)
Für die Schmiede Austausch, neue Ideen und Fachvorträge

Der Film "Wurmbunt" wurde nach der Panne am Fr. Nachmittag am Abend gezeigt.
Er ist sehr gut gemacht und für Schwert/Messerschmiede empfehlenswert.

Deutlich theoretischer und fast akademisches Niveau hatte der Vortrag über Damaszenerstahl.

Die Diskussion über die EN1090 hat mich nicht interessiert, da ich nicht vor habe Geländer o.ä. zu verkaufen.

@Sebastian
Was hätte dich interessiert?


Gruß
Christoph
5 August 2014 at 14:29
Jeder, der sich angemeldet hat, bekam auch eine wertvolle Probepackung mit Original-Musterscheiben von Eiseblätter und Proben von Ballistol - wer nur ein Schild gesehen hat, war wohl ein Schnorrer und hatte diesmal halt einfach Pech.

Auf die Helfstyn-Ausstellung wurde über dem Schuleingang (siehe erstes Foto) und im Schulgebäude mit 3x1 Meter großen Bannern hingewiesen. Wer hat die Ausstellung denn trotzdem versteckt?

Alle Aussteller haben sich zufrieden über die Kontakte und Verkäufe geäussert. Wers nicht glaubt, kann nachfragen.

Geschmiedet haben die teilnehmenden Schmiede - wer mit der Qualität der Kollegen-Arbeiten ein Problem hat, kann es selber besser machen.

In der Versteigerung und in den Ausstellungen waren die besten Arbeiten seit langem. Das bestätigt auch das Versteigerungsergebnis. Aber alle Eindrücke sind immer sujektiv. Jeder wertet für sich selber.

Das Treffen war von den Teilnehmern größer als beim letzten Mal. 150 zahlende Teilnehmer sind ein "amtliches Ergebnis".

...und bei allem gilt: wer nicht zufrieden ist kann sich im Team der Organisatoren engagieren und helfen, dass alles besser wird.





5 August 2014 at 18:02
Hallo,

@ Christoph

Mich interessiert im Fall Kolbermoor nur Metallgestaltung mit einem ernsthaften Hintergrund. Und dazu gehören definitiv keine Schachfiguren und Hämmer im "Fantasy-Style", ebensowenig geschmiedete "Geisterbahnskelette". Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Energie in diesen fragwürdigen Kram investiert wird. Es ist kein Wunder, daß die Schmiedekunst von Architekten bei dem Anblick von solchen Arbeiten nur belächelt wird, und diese Zunft bei Neukontakten immmer wieder auf´s Neue erst über die eigentlichen Gestaltungsmöglichkeiten in unserem Beruf aufgeklärt werden muß....

@ Metallbuch

Auf das Kolbermoor-Feedback von unserem "Hephaistos-Häuptling" Peter Elgaß war ich schon richtig gespannt, und ich muß sagen, daß ich eigentlich nichts anderes erwartet hatte....

- wer nur ein Schild gesehen hat, war wohl ein Schnorrer und hatte diesmal halt einfach Pech.

Entschuldige bitte, aber wie kann man nur so einen abgrundtiefen Unsinn von sich geben???

Hannes hat hier 
leider nur ein Schild mit der neuen Super- Scheibe gesehen. Da hatte ich mich am meisten drauf gefreut da ich mir die Scheibe und die neuen Black Mambas mal anschauen wollte.


Wenn man dieses Zitat von Hannes liest, kann man hier wohl kaum den Eindruck gewinnen, daß er hier der große "Schnorrer" am Platz war! Seltsam, daß Du das anscheinend anders siehst!

Aber guter journalistischer Stil war bis jetzt auch nicht unbedingt die herausragende Stärke von "Hephaistos"......

wer mit der Qualität der Kollegen-Arbeiten ein Problem hat, kann es selber besser machen.

U.a. aus diesem Grund mache ich es für mich besser!

In der Versteigerung und in den Ausstellungen waren die besten Arbeiten seit langem

Tatsache ist, daß die Qualität der Arbeiten zu anfänglichen Zeiten in Kolbermoor deutlich höher war! Wenn aber für Dich die auf einem Marktplatz in einer oberbayerischen Kleinstadt eingefahrenen Versteigerungserlöse ein Indikator für gute Metallgestaltung sind, dann bewegen wir uns offensichtlich hier auf einem sehr unterschiedlichen Niveau!

Grüße,

Sebastian
Last edit: 5 August 2014 at 18:52, Sebastian
5 August 2014 at 18:37
Jeder, der sich angemeldet hat, bekam auch eine wertvolle Probepackung mit Original-Musterscheiben von Eiseblätter und Proben von Ballistol - wer nur ein Schild gesehen hat, war wohl ein Schnorrer und hatte diesmal halt einfach Pech.

Was sind denn das für Töne? Im Gegensatz zu Sebastian sehe ich das nicht als Unsinn sondern als eine Frechheit an!

Wenn alle so denken wäre es sinnvoll das Schmiedetreffen in Kolbermoor in einen Bunker zu verlegen! Wenn dann alle zahlenden Gäste da sind schließt man die Tür und  der Rest der Welt kann dann im HEPHAISTOS lesen was unter Tage passiert ist. Und die, welche kein HEPHAISTOS Abonnement haben gehen leer aus!

Gute Einstellung! So präsentiert man Handwerk auf höchst unterirdischem Niveau! Zuschauer braucht man ja nicht mehr (vor allem nicht interessierte Kollegen die mal ein Wochenende ohne Arbeit verbringen wollen), und wehe es fragt einer der nix bezahlt hat!

Na denn! Weiß ich ja in Zukunft bescheid! Alle Leute die an einen Austellungsstand kommen und nach Informationen oder Probeexemplaren fragen sind dann also Schnorrer! Bin ich froh dass mir das hier mal erklärt wurde!

Mir gibt das zu denken!








5 August 2014 at 20:02
gelöscht
Last edit: 7 August 2014 at 09:49, Timm Esemann
5 August 2014 at 21:06
Ein Ton herrscht hier, muss das sein?  Kollege Metallbuch: Du solltest andere Meinungen akzeptieren und nicht gleich die beleidigte Leberwurst spielen und draufhauen. Hier ist ein Forum und jeder darf seine Meinung kundtun, aber es sollte auf den Ton geachtet werden. Ich für meinen Teil habe keine 30km nach Kolbermoor und hab es Heuer ausgelassen, andere Sachen waren wichtiger. Vor zwei Jahren wars schon interessant für mich, aber doch eine in meinen Augen abgeschiedene Gesellschaft, wo so ein Hobbyklopfer wie ich nicht wirklich dazugehört. Auch eine Meinung! 
Grüße vom Chiemteich, subba
Gerade, symetrisch und gleich kanns ja jeder (hat ein Schmied mal zu mir gesagt...)
6 August 2014 at 12:56
Ein Ton herrscht hier, muss das sein?

Definitiv nein!

Leute, trotz unterschiedlicher Meinungen bitte den Ball flach halten

Gruß,

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
Last edit: 6 August 2014 at 13:08, Martin Hartung / DerSchlosser
6 August 2014 at 17:40
Hallo Martin,

Hannes schildert hier auf eine sehr informative Art seine Eindrücke von Kolbermoor, worauf ihn "Metallbuch" völlig unnachvollziehbar der Schnorrerei bezichtigt. Dieses Verhalten dürfte so ziemlich jeder als äußerst unanständig und unfair empfinden, um die Sache mal diplomatisch zu formulieren.
Mit  "unterschiedlicher Meinung"  hat so etwas nichts mehr zu tun. Aber vielleicht könnte "Metallbuch" ja selbst abschließend noch etwas Konstruktives zur Aufhellung der angeschlagenen Stimmungslage beitragen? Man darf gespannt sein! 

Grüße,

Sebastian


Last edit: 6 August 2014 at 18:15, Sebastian
6 August 2014 at 19:03
Hallo,

@Sebastian
Was dich vielleicht auch interessiert hätte war ein Austeller der diverse Maschinen für die rationelle Fertigung von Geländern u.ä. vorgeführt hat.
schräge Bohrunge in definierbaren Abständen oder eine Art riesige Klemm-Lehre um Geländer o.ä. zu verschweissen.

Bis jetzt nicht erwähnt wurden die Metallgiesser und ein Vortrag(Vorführung eines 3D Druckers.
Dieser Drucker konnte nur Kunststoff drucken (es gibt auch welche die eine Art Lötzinn verarbeiten können).
Das Ergebnis sollte dann als Rohling für den Metallguss dienen.
Soweit ich es mitbekommen habe war aber die Plastik-Oberfläche zu rauh, weshalb intensiv mit Silikon??? nachbearbeitet werden musste.
Beide Themen haben mich nicht interessiert, weshalb ich nichts genaues dazu sagen kann.

In der Tasche die ich für meinen Beitrag bekommen habe waren Waren von Eisenblätter im Wert von ca. 12€.
Von Balistol habe ich nur die kleinen Proben die es neben dem Angele Stand gab mitgenommen, in meiner Tasche war da nichts drin.
Die Black Mamba und das Polierflies sind gut.

Außergewöhnlich war auch die Menge an Fachbüchern, die zur Ansicht und zum Kauf bereit lagen.

Und bei Angele habe ich exakt 11€ ausgegeben.
Und in der Zeit in der ich an dem Stand war, war ich der einzige Interessent.

Seltsam war auch, dass es bei den Fachvorträgen keine Zutrittskontrolle gab, so dass ich mir das auch als Passant hätte anhören können.

Und die Werbung und einen genauen Progammplan hätte ich mir schon Wochen vorher gewünscht.
Man sieht ja die mangelhafte Organisation schon daran, dass hier im Forum erst kurz vorher ein Beitrag war, dass man sich doch bitte ein Zimmer reservieren soll.

Ich halte es für sinnvoller, wenn frühzeitig ein Thread aufgemacht wird, was denn von so einer Veranstaltung von den Schmieden, und das sind die essentiellen Teilnehmer, erwartet wird.
Dann hätte man speziell für die verschiedenen Interessen Vortäge/Austellungen/Treffen anbieten können.


Gruß
Christoph


7 August 2014 at 10:00
Die Biennale von Kolbermoor wird von ca. zehn aktiven Schmiedekollegen, aktiven Bürgern und Mitarbeitern der Stadt Kolbermoor organisiert. Die ersten acht Jahre lang trugen diese Schmiedekollegen das finanzielle Risiko persönlich. Seit zwölf Jahren sind sie als Verein "Europäisches Zentrum für Zeitgemäße Metallgestaltung e.V." organisiert und tragen nach wie vor gemeinsam das finanzielle Risiko. Diese Gruppe von ca. 20 Kollegen und Bürgern der Stadt Kolbermoor investieren rund 1500 ehrenamtliche Arbeitsstunden in die Vorbereitung, Durchführung und Nachbearbeitung. Bei den aktiven Schmieden bleibt oft tagelang die Werkstatt geschlossen, damit sie diesen Einsatz für die Schmiedefamilie bringen können.

 

Die Biennale in Kolbermoor erstattet den Ausstellern der beiden Gastland-Ausstellungen die Fahrtkosten. Die Organisation freut sich seit 18 Jahren, dass alle Referenten ihre Vorträge ohne Bezahlung halten. Diverse Reisekosten fallen aber an. Darüber hinaus sind für die Referenten und die Mitarbeiter die Übernachtungen aber frei. Dafür fallen insgesamt etwa 6000 Euro an. Zwei bis drei Vorbereitungstreffen finden im Zeitraum von einem Jahr beim Verein an. Die Kollegen opfern dafür den Samstag und reisen ohne Kostenersatz zum Teil hunderte von Kilometern an. Vier Wochen vor der Veranstaltung beginnen sowohl bei der Stadt als auch beim Verein intensive Vorbereitungen an.

Bereits ein Jahr vorher müssen die Hotelkontingente bei die Häusern Haider/Schmelmerhof/ Johannisbad geblockt werden - auf die Gefahr hin, dass wir auf den Hotelzimmern sitzen bleiben und sie bezahlen müssen, wenn welche übrig bleiben - denn immerhin ist in der ersten Augustwoche Ferien-Hochzeit. Aber das erste Augustwochenende ist in der Regel das einzige Wochenende wo alle Bundesländer Ferien haben - somit auch Schmiede mit Kindern "Familienurlaub machen können.

Material von unterschiedlichster Art wird gekauft. Rund 600 Kilo Kohle herangeschafft. Gas gebunkert, Drucksachen hergestellt, Werbung betrieben Banner, Infotafeln und Beschriftungen live gemacht, Vorausausstellungen aufgebaut. Schmiedefeuer und Zelte sind zu kaufen und zu warten. Werkzeug und Hilfsmittel müssen angeschafft oder geliehen, geholt und wieder zurück gebracht werden. Versicherungen müssen abgeschlossen und bezahlt werden. Die kompletten Ausrüstungen für Kinderschmieden wurde entworfen und hergestellt und zum Teil gekauft. Bestimmte Lehrkonzepte wurden entwickelt um Nachwuchsarbeit zu verbessern.

Die Unterstützung der Stadt ist nicht zu beziffern. Das wollen wir auch gar nicht tun. Camping-Gelände, Parkplatz-Sperrung, Übergangswohnheim, Feldbetten, Arbeitsleistungen sind zur Verfügung.

Die British Artists Blacksmith Association (BABA) rechnet bei ihren jährlichen Veranstaltungen mit etwa 120.000 Euro Kosten. Die ABANA in den USA hat erst vor einigen Jahren wieder angefangen, ihre ABANA-Conference wieder zu installieren, nachdem ihr die Kosten über den Kopf gewachsen waren. Die Teilnahmegebühr bei den BABA-Treffen liegt zwischen 60 und 80 Pfund (75 bis 100 Euro). ABANA nimt für die kommende ABANA-CONFERENCE in Harrington 225 Dollar von Mitgliedern, und 275 Dollar von Nichtmitgliedern (168/205 Euro).

Auch wenn die Vergleiche hinken, ist der Teilnahme-Preis von 30 Euro für Schmiede und 10 Euro für Lehrlinge in Kolbermoor ehrlich und moderat. Und bei der Anmeldung unterstützten uns auch noch die Partner Eisenblätter und Ballistol mit wertvollen Probematerialien - die den Schmieden, die sich anmeldeten, kostenlos mitgegeben wurden. Diesmal wurden sogar vergünstigte Tages- und Zweitages-Bändchen für die Teilnehmer ausgegeben, die nicht die ganze Leistung in Anspruch nehmen konnten.

Das und noch viel mehr sollte man als Hintergrund wissen, wenn man über die Menschen urteilt, die hier für anderen ihre Freizeit und ihre Arbeitskraft kostenfrei zur Verfügung stellen - für eine gute Sache und für die Zukunft der Schmiede und Metallgestalter-Welt.

7 August 2014 at 22:40
@ Metallbuch:

Das erklärt aber immer noch nicht warum Du einen von uns als Schnorrer titulierst!



Ich persönlich freue mich ja über jeden "Ehrenamtlichen"! Und es ist auch schön, dass einige Kollegen und Gruppen solche Feste und Aktionen veranstalten! Und jeder trägt dabei seine ganz persönlichen Risiken... und nicht nur in Kolbermoor!

Die Frage ist halt nur: Muss es immer größer, pompöser und toller sein? Noch mehr hier und noch mehr da?!

Ich persönlich habe mich aus der "höher, schneller, weiter, größer" Fraktion zurückgezogen! Mache mein Ding und helfe da wo ich es als sinnvoll empfinde.

Ich habe einen Riesenrespekt vor den Leuten die Ihre Schmiedetreffen "privat" veranstalten wie z. B. Heinz Denig und Peter Brunner. Denn die stemmen ihre "kleinen" Feste ganz allein, mit allem für und wider! Und es funktioniert auch und der Austausch ist auch gegeben. Denn ein Fest mit 200 "angemeldeten" Schmieden muss noch lange nicht besser sein wie ein Fest mit "nur" 20 Schmieden.

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!

Oli