Historische Nägel für die Türe vom Pfarramt

3 de agosto de 2017 11:42
Zur Zeit restauriert ein befreundeter Schreiner die Türe eines Pfarramtes hier in der Nähe. 

Für die Restauration der Türe bräuchte er replikate der orginal Nägel. Leider habe ich Nägel in dieser Form noch nie geschmiedet, noch habe ich bisher gesehen wie diese gemacht werden. Von daher wollte ich Euch mal Fragen ob mir jemand erklären kann, wie diese Art Nägel geschmiedet werden.
Für die Maße habe ich mal eine kleine Skizze gemacht, ich glaube damit sollte man relativ gut sehen auf was ich raus will.








Die Türe ist relativ aufwendig gearbeitet und etwa 300 Jahre alt. 

Derzeit hängt noch vom Denkmalschutz ab ob die orginal Türe restauriert werden soll oder in Ihrem jetzigen zustand konserviert und im Museum eingelagert werden soll.

Bei einer Restauration würde ich etwa 20-25 Nägel benötigen und bei einer replik der orginaltüre etwa 200-300 Nägel. (Falls jemand von Euch zufälligerweiße solche Nägel auf Lagr haben sollte würde ich auch gerne gleich Eure Adresse weitergeben, damit Ihr sie Ihm schicken könnt.)

Ich würde mich freuen wenn mir jemand von Euch bei dem Problem weiterhelfen könnte.

Stück davon
Euer Peter

3 de agosto de 2017 11:59

Servus Peter.

Würde als Grundform normale Nägel mit passenden (Kopf) Maß schmieden. Den Kopf dann in einer weiteren Hitze über einen Nagesstock, der der Kopfinnenseite entspricht abschmieden.

Ist die Kerbe in der Kopfmitte gewollt (bei allen) oder einfach eingerissen?

 

LG

 

Walter

3 de agosto de 2017 14:56
Hallo Peter,

Ich würde es genauso machen wie Walter gesagt hat.
Du brauchst die nur ein passendes Nagelgesenk machen! Ansonsten ist hier kein Unterschied zu einem Flachkopf.


LG Christoph
3 de agosto de 2017 16:41
Lieber Peter,

ich würde es umgekehrt versuchen, erst den Kopf schmieden und dann die Spitze, als letztes würde ich die Rundung am Kopf formen.
Der Vorteil  bei dieser Arbeitsfolge  ist daß man es leichter hat den im
Verhältnis zum Schaft den recht großen Kopf zu formen, man kann sich eine Vorrichtung machen bei dem der Schaft aufsteht.

viel Erfolg und Freude beim ausprobieren.
Schmieden lernt man am Amboß

Última edição: 3 de agosto de 2017 16:42
3 de agosto de 2017 17:23
Ich glaube Ich würde bei 300 Stück den Weg über nen Werkzeug dafür gehen.

Edit: Was mich beim zweiten hinschauen sehr von einem Werkzeug dafür überzeugt, ist der übergang von Rund zu Vierkant am Kopf.... Sowas hätte Ich im sinn... ist schnell in Inventor gebaut, aber zeichnen kann ich noch weniger!

Bauteil1.jpg

Eventuell nen Nageleisen mit der Kopfform schmieden.... dann kann man nen normalen nagel schmieden, den Kopf flach ausarbeiten,den Kopf erhitzen und in das Nageleisen packen, das dann diese "pilzige" Form hat.

Für mich (so als unerfahrener/unausgebildeter) würde das zweite Nageleisen bedeuten, dass Ich notfalls punktuell den Kopf nochmal erwärmen und nachformen/anhämmern kann.

Grüße
Kai
Última edição: 3 de agosto de 2017 19:40, Kai Bernhardt
3 de agosto de 2017 17:37
Wäre es möglich, dass die Nägel ursprünglich zweiteilig waren? Ich kann es am Handy schlecht erkennen, aber das sieht oben nach einer umlaufenden Naht aus.
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
3 de agosto de 2017 19:17
das schaut wirklich fast aus, als wäre der schaft in den kopf eingesetzt und "vernietet" worden... also ursprünglich zweiteilig...
3 de agosto de 2017 21:15
Hallo,
So wie der Kai das aufgemalt hat so habe ich mir das auch vorgestell
erst einen stift mit großem Teller und um gebörtelt auf einer halb Kugel

Gruß Dieter
3 de agosto de 2017 22:12
Ja, man muss den Kopf nicht frei um das Nageleisen formen! Wenn die Flachkopfnaegel vorgefertigt sind,reicht warm einstecken und mit einer Art Nietendoepper mit 2 Schlaegen formen. Dann sollte das auch bei gut 300 Stueck nicht Ewig dauern.
Ich bin gespannt auf das Ergebnis, Polsternaegel in gross,das hat schon was!
Gruss
           Alex
Stahl---ist Männerknete!
6 de agosto de 2017 20:20
Frag mal Thijs van den Manakker (FB)
Der macht sowas.

Gruss Rom. 
Mit besten Grüssen 
Rom. 
7 de agosto de 2017 04:18
Oh.. bin grad drüber gestolpert.. Solche Nägel habe ich schon geschmiedet.. diese Nagelform haben die Langobarden schon verwendet zur Befestigung Ihrer Schildbuckel... Ich habe die mit nem ähnlichen Teil gefertigt wie Paul das zeigt... allerdings umgekehrt.. ich hatte quasie ein Werkzeug wie einen Kopfmacher (also eine Halbkugel mit Loch an einem Handgriff.. und damit habe ich dann die Nägel in ein abgerundetes Loch der Gesenkplatte eingetrieben... Die sind sehr schön geworden :)
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
5 de janeiro de 2018 00:16
Großen Dank für all die Tipps!
Da die Hilfestellung so gut war und die Nägel echt schön zum Schmieden waren, dachte ich mir ich mach n Video dazu, damit ihr seht wie ich se letztendlich geschmiedet habe!
Großen Dank noch mal! 
Stück davon 

Euer Peter 




weiter zum Video
Última edição: 5 de janeiro de 2018 08:22, Peter Brunner
5 de janeiro de 2018 12:13
Hallo Peter,

... einfach nur beeindruckend und schön anzuschauen!
Man merkt halt gleich das du Profi bist.
Auch wenn man nur einen fertigen Nagel sieht bin ich mir sicher das alle anderen zu 100% genau so ausssehen.

Grüße aus Franken nach Franken ( und den Rest der Welt)


Ramon
5 de janeiro de 2018 15:20
Echt Klasse!

Was mich noch interessiert: Warum setzt Du erst einen langen Schaft ab um ihm dann abzuschroten? Ist das dem großen Hammer geschuldet oder ist der vordere Teil aus anderen Gründen Ausschuss?
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
5 de janeiro de 2018 16:30
Sehr schönes Video, alles sehr gut verständlich!
Ich schmiede nie so großköpfige Nägel, aber wenn ich Nägel mache schmiede ich immer direkt nach dem Absetzen des Stammes die Spitze aus. Warum hast du es hier nach dem Kopf schmieden gemacht?
Die sind auf jeden Fall super geworden!
Vg, Edgar