Wozu braucht man die?

14. Mai 2017 um 20:05
Nun hab ich schon zum 2ten mal beim ausraeumen einer alten Schmiede (irgendwie werden die leider immer von Schreibtischtaetern gekauft und Bueroraeume eingebaut :(  ) Hilfshaemmer ? gefunden die ich nicht Einordnen kann.
Der Rechte, den ich zuerst hatte ist mit (Groesse)1 und Gusstahl gestempelt, wohl ein Industrieprodukt und unbenutzt-der gedrungenere hatte Holzreste im Auge und war mal eingestielt.die "spitze" ballige Seite ist gehaertet die andere Seite uneben und Schmiederauh, allso keine Schlagflaeche. Es sind auch keine Arbeitsspuren zu finden, die auf den Zweck hinweisen und in einer "lebenden" Schmiede hab ich das noch nie gesehen, dass ich mal fragen koennte!
Viell. weis vo euch einer was?
Dank im voraus
                            Alex2017_hilfsh1.jpg2017hilfsh2.jpg
Stahl---ist Männerknete!
14. Mai 2017 um 20:09
Sieht etwas aus wie die Japanischen Schwertschmiede- Hämmer, aber dann doch nicht ganz mit diesen runden Augen.
Vielleicht ein Treibhammer?
VG, Edgar
14. Mai 2017 um 20:36
Hallo, Edgar,  die Teile wiegen knapp ein Kilo und die Augen haben so 20mm Durchmesser, man kann also nur einen fingerduennen Haltestock einstielen, eher keinen Schlaggriff/ Hammerstiel!
Stahl---ist Männerknete!
Zuletzt bearbeitet: 14. Mai 2017 um 20:42, Alex Metz -Dorpsmedt-
14. Mai 2017 um 20:36
...meine Vermutung - Setzhämmer!
Warum sollte die unebene und schmiederauhe Fläche keine Schlagfläche sein? Eine gehärtete Seite deutet doch - sollte ich meine Hausaufgaben richtig gemacht haben - eindeutig auf Hilfshämmer hin.
 
Ich glaub jedenfalls, daß die Fundstücke für Teibarbeiten mit einem Zuschläger verwendet wurden. Nicht alle Schmiede hatten Maschinenhämmer.

vom oberbayrischen, senfzugebenden

Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

14. Mai 2017 um 20:41
..das Auge nah an der Arbeitsfläche vermindert meiner Meinung nach unnötige Prellgefahr. Bei meinen Schlichthämmern sitzen die Augen jeweils entsprechend tief!

der Quarksalber aus der Holledau
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

14. Mai 2017 um 21:00
Moin, Holledauer,
Der rechte, den ich "neu" hab war wohl schon mal eingestielt und ist handgeschmiedet-die Kegelwinkel sind alle leicht unterschiedlich- hat aber auf der breiten Seite keine Arbeitsspuren ausser die vom herstellen. Auch denk ich,die Flaeche ist leicht ballig und uneben, da ist verkanten und wegspringen beim Draufschlagen vorgegeben. Auch nur gut ein cm vom Auge nach oben, das verformt sich doch schnell beim Zuschlagen und haelt nicht lang. Die meisten Setzhaemmer haben doch eher einen bis 10cm langen "Hals" damit man oefter den Bart wegschleifen kann und sie laenger nutzen!
Mal schauen- -
                            Alex
Stahl---ist Männerknete!
14. Mai 2017 um 21:21
Servus Dorpsmedt,

meine Beiträge bestehen wegen meiner Unkenntnis/Unerfahrenheit hauptsächlich aus Vermutungen, die ich für "meine Begriffe" als plausibel halte. Desweiteren versuche ich damit, mit meinen "Vermutungen" bei solchen Fragen vielleicht etwas Licht in Dunkel zu bringen.
Manchmal ist dabei ein gewisses Querdenken, evtl. nur als Denkanstoß, gar nicht so verkehrt.
Bei fachlich fundierten und nachvollziehbaren Beiträgen stell ich mich mit meiner "Weisheit" jederzeit und gerne hinten an bzw. werd ich vom geschriebenem Wort der beitragenden Profis gerne lernen.

Ich hatte die Seite am Auge für die "warme" Seite gehalten und somit die Lange für die Schlagfläche.
Vielleicht hab ich auch nur was falsch verstanden.

Nix für Ungut!

Grüße

Holledauer
Unikate müssen nicht zwingend schön sein, nur einzigartig.

Zuletzt bearbeitet: 14. Mai 2017 um 21:24, Holledauer
14. Mai 2017 um 23:53
Moin, zurueck, Holledauer
Die spitze Seite ist schoen glatt, ballig und hart, also wohl die Werkstueckseite- wie ein Treibhammer. Nur mit einem fingerdicken Rundhoelzchen kann man nicht zuschlagen und ueber dem Auge ist so wenig Fleisch das man es bald zudrueckt wenn man oben draufschlaegt! Mal schauen was unsere Profis schreiben.
Gruss
          Alex
Stahl---ist Männerknete!
15. Mai 2017 um 07:57
Bei dieser extrem balligen Schlagfläche könnte ich mir vorstellen, dass es sich um Treibwerkzeuge handeln könnte, wobei ich das Gewicht dafür als übertrieben einschätzen würde. Aber beim Kupfertreiben zum Beispiel, wird ja eher leicht und schnell geschlagen, was die dünnen Stiele erklären könnte.. Lese ich richtig "USSR"?
Grüße aus dem Oberberg

Steffen
15. Mai 2017 um 14:43

Das sind Hämmer wie sie von Steinmetzen in Steinbrüchen verwendet wurden.

Stein, meistens Granitplatten, wurden auf einer Seite eingkerbt, umgedreht und auf der Rückseite mit einem gezielten Schlag geteilt. Die Hämmer waren auf ca. 1m langen Haselnußstielen eingestielt. Sie wurden als eine Art Federhammer benutzt.

Gut aufheben, sind schon sehr selten.

 

LG

 

Walter

 

18. Mai 2017 um 18:45
Moin,zusammen  und Dank fuer alle Antworten!
An Walter-- da wirst du Recht haben, mein Dank zu Dir! Die Arbeitsweise mit dem Hammer am Haselstecken hab ich mir schonmal angesehen, aber die hatten doppelseitige mit breitem Haus und teilweise Scheibenfoermige wie Hantelgewichte mit rundem Rand. Daher haette ich das nie in Zusammenhang gebracht! Merkwuerdig, das die Neuwertig in verschiedenen Schmieden rumliegen? Abgenudelte zum Aufarbeiten im Haufen mit stumpfen Meisseln wuerd mir ja noch Sinn machen . Ich hab auch schon verschiedene "Fleischklopfer" in Schmieden gefunden auf die ich mir erst keinen Reim machen konnte weil die Pyramiedenstrucktur auf beiden Seiten ist und keine Schlagflaeche! Aber ich bin schon von selbst drauf gekommen dass das eine Art Charrierhaemmer fuer Sandstein sind. Einen davon werd ich wohl "opfern" und eine Schlagflaeche aufschweissen zum Damastpraegen.

Dank nochmal an alle!
                                        Gruss Alex
Stahl---ist Männerknete!