tordiert mit Lagen

14. September 2016 um 18:55
Kopie_von_12916_044.jpg


Hallo zusammen,
nach längerer Pause habe ich wieder ein Messer fertigbekommen. Wir haben an den tordierten Teil noch ca. 110 Lagen angeschweißt, schöner wäre es wenn sie bis zur Spitze durchgingen, naja....
Der Griff ist teils aus Mooreiche und teils aus Masereiche, getrennt von einem Zinnstreifen mit Lederlagen. Hinterer und vorderer Griffabschluß polierter St 37, hinten noch vor dem verkleben einen Haltestift angelötet.
Volker
14. September 2016 um 19:16
Super schickes Messerchen sowohl der Griff als auch der Damast tolle Ausführung.
Schwingt den Hammer!
Gruß Martin
14. September 2016 um 19:20
Hallo Volker

Tolles Messer, gefällt mir sehr gut.
Nur verstehe ich als Unwissender nicht warum man schnöden weichen ST 37 verarbeitet, für mich als Schlosser haftet dem ST 37 das Gefühl an, das es das "billigste" Material ist. 
 
14. September 2016 um 19:35

Hallo Volker,

schickes Messer, gefällt mir sehr gut. Das mit dem Lagendamast ist natürlich schade, aber ich hatte auch schon Probleme mit Torsionsdamast in solch schmalen Klingen.

Sind das wirklich 110 Lagen, das sieht nach weniger aus. Kann aber auch täuschen.

 

@ Lorato

Volker hat geschrieben

Hinterer und vorderer Griffabschluß polierter St 37

da steht nichts davon, dass dieser Stahl in der Klinge verwendet wurde (hoffe ich zumindest). Vielleicht klärt Volker uns noch auf

Gruß Thomas

 

14. September 2016 um 21:54
Hi Volker,

auch mein Daumen geht nach oben. Sehr schick. Wie viel Lagen hatte der Torsionsdamast? Wollte nächste Woche mich mal an meinen ersten Torsionsdamast machen und habe auch hier überlegt recht wenig Laagen zu nehmen. Sieht so aus, als wärst du mir direkt zuvor gekommen ;)

Auch sehr schick finde ich die Laage Zink im Griff. Ich bin ja bei Messing angefangen und auch gleich stehen geblieben, aber die Idee werde ich mir mal mit auf die Liste schreiben!

Was den ST37 angeht ... weiß garnicht was da immer alle gegen haben. Wenn der sauber verschweißt ist und nicht in die Schneidlaage geht, spricht doch nichts dagegen oder irre ich mich? Hab ja nun von Metallurgie keine Ahnung

Für den Lagendamast schließe ich mich Conni hat. Hast du den Finger zu lange auf der 1 gelassen oder liegts am Bild?

Beste Grüße,

Lenni
14. September 2016 um 22:07
@Thomas: Jaja das hab ich schon gelesen, das der ST 37 "nur" im Griff verarbeitet wurde, aber mir ist der Baustahl einfach zu, naja "grindig" wie man bei uns sagt. Soll jetzt keine Geringschätzung des Messers sein, nur ist eben Baustahl immer das "minderwertigste" Metall das ich in meinem Beruf verwende, denke deshalb mein ....  achja einfach wieder vergessen. 
15. September 2016 um 06:36
Krass.
Sehr sehr schönes Messer.
Ich habe noch nie Bahnendamast gemacht, Tordiert auch noch nicht... Muss ich mal machen. 
Der Griff ist auch schick, allerdings sieht der Übergang etwas eckig aus, nicht so geschwungen. Oder täuscht das auf dem Foto?
Wie hast du den Griff gemacht?
Mooreiche zugeschliffen, dann Masereiche zugeschliffen bis es passt, und dann Zinn gebogen, an die Mooreiche geklebt, dann leder  und dann Holz?
Man kann ja statt Zinn auch einen schönen Damast machen... 
Das schöne an diesem Forum ist, dass man immer Inspirationen kriegt. 
15. September 2016 um 09:44
Servus Volker.
Schön gemacht, klar und sauber.
Erst Klingenform schleifen und dann Schneidlagen aufschweißen, ein intressantes Vorhaben...
ist nicht ganz einfach auf der Rundung fehlerfrei zu schweißen... aber du machsd das schon...

lg

Walter

Bin auch eher für 10 Lagen in der Schneide...

15. September 2016 um 11:04
Danke für die vielen Zuschriften.
@Lorato, natürlich kann man für Abschlußplatten alles mögliche nehmen, Kupfer, Messing , Knochen oder auch wieder Damast.Hab ich alles schon gemacht... und dieses mal war mir halt mal nach St 37 Nicht in der Klinge.
@ Lenni, Ich glaube, wir hatten 7 Lagen in der Tordierung. Muß aber gestehen, daß ich wenn wir Damast schmieden manchmal den Überblick verliere. Wir schmieden dann mehrere Rohlinge und ich schreibe mir leider nix auf. Es ist daher auch gut möglich daß die Bahnen weniger Lagen haben.
@Edgar, Für so einen Griff nehme ich 2 identische Holzplatten, eine hell eine dunkel. Die hefte ich zusammen, zeichne mit dem Kurvenlineal den Schnitt und säge. Dann trenne ich die Platten und habe Bruder und Schwester, oder Ying und Yang.
Soll heißen, eien Satz oben dunkel unten hell und einmal anders rum.Leder und Zinn rein, kleine Stifte setzen und verklebeb.
Übrigens ist die Klinge in löslichem Kaffee geätzt, hab ich so zum ersten Mal gemacht, find ich total gut. Werde es wieder tun
Bye
Volker
15. September 2016 um 13:48
aber du machsd das schon...

Tja Walter, ganz so ist es (leider) nicht. Ich will mal ansprechen, daß ich auf keinen Fall der Damastcrack bin. Nein, alle meine Damastklingen habe ich bisher unter Anleitung von erfahrenen Schmieden gemacht. Die ersten Drei komplett von Hand, dann bei einem anderen Schmied mit Lufthammer. Da bin ich so 2 bis 3 Mal im Jahr und wir schmieden dann Rohlinge, die ich zu Hause zu Messern verarbeite. Ich bringe meißtens die Idee und er sagt dann wie es gemacht wird. Oder er sagt vergiss es. Er steht neben mir am Hammer und gibt die Kommandos. Auch die Glühfarben beurteilt er als letzt Instanz.
Hatte ihm mal die abgefahrenen Damaste von Didi gezeigt, Korb und Spiro, aber darauf läßt er sich nicht ein. Man soll machen was man kann, sagt er. Vielleicht finde ich ja noch andere Meister, wo ich weiterlenen kann.
Ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken, darum habe ich das hier mal gesagt.
Den Klingen und Griffen ihre Formen geben und harmonisch zusammenbringen ist eh das was mir am meißten Spass macht.
Volker
15. September 2016 um 17:48
Mir gefällt die leicht Persich angehauchte Klingenform und die Damastkombivariante., das nächste mal wenn du sowas machen willst kalkulierst du halt mer Abfall/Abschnitt ein und ziehst die Spitze weiter rum.
Ich finde das aber überhaupt nicht schlimm so wie es hetzt ist, ich gehe eh davon aus das du sowohl im Klingenrücken wie auch im Schneidenteil die gleiche Materialkombi hast also auch die gleiche Matrialqualität.
So isses dann wenn überhaupt ne optische Frage.
Anders wäre es wenn du geziehlt Stähle ausgesucht hättest für die jeweiligen Bereiche, aber das macht heut kaum noch wer.

Tschau Torsten
9. Oktober 2016 um 18:59

Hej Volker.

Sehr schönes "Messerchen". Der aufwendige Griff gefällt mir besonders.

Eine Frage habe ich noch zum Griff.

Hast du das "Loch/Löcher" für die Angel schon in die "Pusselteile" gemacht oder erst nach dem Zusammenpassen und Verkleben der Teile gebohrt?

Wie auch immer. Machst du es beim nächsten Messer genau so (du hast ja noch Zinn  ), oder änderst du deine Herangehensweise?

Gruß aus Lappland

Werner

 

Zuletzt bearbeitet: 9. Oktober 2016 um 19:05, Werner Hoffmann
10. Oktober 2016 um 10:45
Moin Werner,
ich habe zwei gleichgroße Hölzer, eins hell, eins dunkel aufeinandergeheftet, dann die Kurve gesägt. Hell und dunkel mit dem Zinnstreifen dazwischen verleimt (Epoxydharz).  Dann den Erl angzeichnet und alles durchbohrt.
Weil der Erl durch alle Hölzer geht bringt er genug Stabilität denke ich. Brauchte die Klebestelle also nicht noch verstiften.
So habe ich schon mehrere Griffe gemacht und werde es weiterhin so machen. Und das gute ist, ich habe nochmal den gleichen Griff als Negativ. Eben ist er oben dunkel unten hell, der andere dann umgekehrt.
Bin gerade dabei das nächste Messer zu machen
Gruß nach Lappland
Volker
12. Oktober 2016 um 21:03

Hej Volker,

danke für deine ausführliche und von gemachter Erfahrung geprägte Antwort. Diese Art des vorher Zusammenfügens / Verleimens ist

einleuchtend und sicher auch schneller zu machen als evtl. herumpfriemeln mit 3-5 Einzelteilen. 

Reizt mich zum "auch machen" . Habe ja eine "Zinnquelle" in der Nähe.

Gruß aus Lappland

Werner

Zuletzt bearbeitet: 12. Oktober 2016 um 21:06, Werner Hoffmann