Hallo zusammen,
ich bin gelernter Schlosser und habe in meiner Ausbildung nur drei Tage in das Vergnügen des Schmiedens kommen dürfen...
Also hab ich keine Ahnung. Zur Zeit mache ich eine Weiterbildung zum Maschinenbautechniker und wir wollen für Afrika eine Schmiede konstruieren, die kostengünstig und effektiv ist.
Ich habe keine Ahnung, worauf zu achten ist. Kann man das Schmiedefeuer auch nur durch Thermodynamik betreiben, sprich mit Kamineffekt oder muss da Luft eingeblasen werden?
Wozu dient die eingeblasene Luft?
In Afrika wird meist mit Holzkohle gefeuert, habt ihr vielleicht schon einen Tipp worüber ich mich schlau machen könnte???
Ich danke schon mal für eine Antwort!
Grüße Micha
"Esse für Afrika" Was ist zu beachten?
"Esse für Afrika" Was ist zu beachten?
14. März 2016 um 07:04
Zuletzt bearbeitet: 18. März 2016 um 21:33,
Peter Brunner
14. März 2016 um 13:32
Hallo Micha,
hier ein Buchempfehlung von mir Matthieu Cheminee; Jewelry Techniques of West Africa. Hierin werden Werkzeuge und Arbeitstechniken von Gold und Silberschmieden dargestellt. Unter anderem auch Gebläse für Seitenwindessen. Leder gibt es das Buch nur als download aus dem Apple bookshop. Ist sicher auch für andere Interessant die mal was in Edelmetall handwerklich machen wollen. Ich findes es jedenfalls genial.
Was genau möchtest Du denn bauen oder verbessern? Für das Problem "Schmiedegebläse" gibt es viele verschiedene Lösungsansätze die alle Ihre Stärken und Schwächen haben. Gerade die Afrikanischen Schmiede sind bekannt für Kreativität und Improvisationstalent, da wird es nicht leicht für Dich etwas neu oder besser zu machen ohne das es Geld kostet.
Je nachdem was für Materialien lokal verfügbar sind und wieviel Luft benötigt wird ist die eine oder die andere Technik besser geeignet. Wenn es um möglichst einfache und robuste Technik ohne Stromversorgung geht würde ich wahrscheinlich auf " piston bellows " gehen. Die sind mit lokal verfügbarem Recyclingmaterial leicht herzustellen, unkaputtbar und leistungsstark. Die Technik kommt allerdings aus Asien und ist in Afrika nicht verbreitet.
Bis dann
Penny
hier ein Buchempfehlung von mir Matthieu Cheminee; Jewelry Techniques of West Africa. Hierin werden Werkzeuge und Arbeitstechniken von Gold und Silberschmieden dargestellt. Unter anderem auch Gebläse für Seitenwindessen. Leder gibt es das Buch nur als download aus dem Apple bookshop. Ist sicher auch für andere Interessant die mal was in Edelmetall handwerklich machen wollen. Ich findes es jedenfalls genial.
Was genau möchtest Du denn bauen oder verbessern? Für das Problem "Schmiedegebläse" gibt es viele verschiedene Lösungsansätze die alle Ihre Stärken und Schwächen haben. Gerade die Afrikanischen Schmiede sind bekannt für Kreativität und Improvisationstalent, da wird es nicht leicht für Dich etwas neu oder besser zu machen ohne das es Geld kostet.
Je nachdem was für Materialien lokal verfügbar sind und wieviel Luft benötigt wird ist die eine oder die andere Technik besser geeignet. Wenn es um möglichst einfache und robuste Technik ohne Stromversorgung geht würde ich wahrscheinlich auf " piston bellows " gehen. Die sind mit lokal verfügbarem Recyclingmaterial leicht herzustellen, unkaputtbar und leistungsstark. Die Technik kommt allerdings aus Asien und ist in Afrika nicht verbreitet.
Bis dann
Penny
14. März 2016 um 13:53
Hier noch ein link zu piston bellows - die hier sind viel einfacher und ergonomischer als die japanischen - es braucht halt eine zweite Person
https://m.youtube.com/watch?v=zE0qVTdXY4Y
Bis dann
Penny
https://m.youtube.com/watch?v=zE0qVTdXY4Y
Bis dann
Penny
15. März 2016 um 07:40
Vielen Dank! Ich schau mir den link mal an.
Ich hatte ein Video gesehen, und sah wie die Afrikaner mit viel Mühe und Not das Schmiedefeuer mit selbstgebauten Blasebälgern angetrieben haben. Das war zwar zweckmäßig doch ich will denen ein wenig die Mühe nehmen. Ausserdem haben sie einen halben Tag an der Esse gebaut, die danach nicht mehr zu gebrauchen war.
Ich hatte ein Video gesehen, und sah wie die Afrikaner mit viel Mühe und Not das Schmiedefeuer mit selbstgebauten Blasebälgern angetrieben haben. Das war zwar zweckmäßig doch ich will denen ein wenig die Mühe nehmen. Ausserdem haben sie einen halben Tag an der Esse gebaut, die danach nicht mehr zu gebrauchen war.
15. März 2016 um 08:30
Hallo Michaeff,
also Ihr möchtet für Afrika eine Schmiede als Geschenk bauen was die Arbeit dort erleichtert und weitere Betriebskosten spart. Wenn ich Dich richtig verstehe wollt Ihr eine neues Schmiedefeuer bauen, geht es nur um das Schmiedefeuer oder auch um eine komplette Ausstattung. Als Maschinenbautechniker möchtest Du also ein Schmiedefeuer bauen ohne Zukaufsteile.
Wie wäre es mit einem Handkurbelgebläse als Luftzufuhr und dazu eine Feuerschüssel, als Sahnehäubchen einen Trethammer dazu.
also Ihr möchtet für Afrika eine Schmiede als Geschenk bauen was die Arbeit dort erleichtert und weitere Betriebskosten spart. Wenn ich Dich richtig verstehe wollt Ihr eine neues Schmiedefeuer bauen, geht es nur um das Schmiedefeuer oder auch um eine komplette Ausstattung. Als Maschinenbautechniker möchtest Du also ein Schmiedefeuer bauen ohne Zukaufsteile.
Wie wäre es mit einem Handkurbelgebläse als Luftzufuhr und dazu eine Feuerschüssel, als Sahnehäubchen einen Trethammer dazu.
15. März 2016 um 11:16
...wie wärs einfach mit einer überholten Feldschmiede mit Tretkurbel?
Die Restauration eine schöne Aufgabe, zerlegt, verschickt und vor Ort wieder zusammengabaut und übergeben.
lg
Walter
15. März 2016 um 11:42
Die bereits erwähnte Feldesse mit Tretkurbel oder Handventilator halte ich für diesen Zweck für optimal.
Der Betrieb ist kostengünstig, weil Stromunabhängig, und solch eine Esse hält auch dauerhaft.
Das Schmieden mit Holzkohle ist problemlos möglich.
Musst halt sehn wie Du son Teil da runter bekommst
Gruß DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!