Kleiner feuerverschweißter Hammer/ Vikinger-Hammer
Kleiner feuerverschweißter Hammer/ Vikinger-Hammer
25. April 2016 um 23:33
Abend Leute,
ich wolte euch meinen neusten kleinen Hammer mal zeigen.
Inspiriert wurde ich durch dieses Video: Klick
Die grundlegende Idee einen Hammer aus weichem Material zu schmieden und nur die Arbeitsflächen aufzuschweißen finde ich durchaus reizvoll!
Um dem historisch angehauchtem Vorbild gerecht zu werden, und weil es sich einfach so schön schweißen lässt hab ich genau wie im Video altes Material genommen. Ich glaube es war ein alter Wagenreifen oder ein Stück von einem alten Gitterstab...naja in jedem Fall altes Puddelmaterial.
Die Bahn und die Finne sind aus C60.
Gehärtet hab ich den Hammer in Öl, angelassen dann über der Glut des Feuers (das mit dem glühenden Dorn sagt mir nicht so zu).
In der Praxis bewährt er sich nach ein paar ersten Schmiedeversuchen ganz gut. Das Gewicht ist natürlich nix für größere Arbeiten aber mit der feinen Finne kann man wunderbare Feinarbeiten machen!!
Abgesehen von der scheinbar historisch geprägten Form als "Vikinger-Hammer" finde ich die schlichte Ästetik dieser Hammerform sehr reizvoll. Es ist nicht nur ein funktional betrachtetes Werkzeug sondern hat eine gewisse Schönheit und Anmut. Diesen Gedanken aufgreifend habe ich den Hammer dezent verziert.
Der Stiel ist bisher noch recht schlicht, bekommt aber vielleicht auch noch sein eigenes Finish. Auf der anderen Seite konzentriert sich der Blick des Betrachters durch den schlichten Stiel mehr auf den Hammerkopf.
Was denkt ihr?
Gruß
Willi
ich wolte euch meinen neusten kleinen Hammer mal zeigen.
Inspiriert wurde ich durch dieses Video: Klick
Die grundlegende Idee einen Hammer aus weichem Material zu schmieden und nur die Arbeitsflächen aufzuschweißen finde ich durchaus reizvoll!
Um dem historisch angehauchtem Vorbild gerecht zu werden, und weil es sich einfach so schön schweißen lässt hab ich genau wie im Video altes Material genommen. Ich glaube es war ein alter Wagenreifen oder ein Stück von einem alten Gitterstab...naja in jedem Fall altes Puddelmaterial.
Die Bahn und die Finne sind aus C60.
Gehärtet hab ich den Hammer in Öl, angelassen dann über der Glut des Feuers (das mit dem glühenden Dorn sagt mir nicht so zu).
In der Praxis bewährt er sich nach ein paar ersten Schmiedeversuchen ganz gut. Das Gewicht ist natürlich nix für größere Arbeiten aber mit der feinen Finne kann man wunderbare Feinarbeiten machen!!
Abgesehen von der scheinbar historisch geprägten Form als "Vikinger-Hammer" finde ich die schlichte Ästetik dieser Hammerform sehr reizvoll. Es ist nicht nur ein funktional betrachtetes Werkzeug sondern hat eine gewisse Schönheit und Anmut. Diesen Gedanken aufgreifend habe ich den Hammer dezent verziert.
Der Stiel ist bisher noch recht schlicht, bekommt aber vielleicht auch noch sein eigenes Finish. Auf der anderen Seite konzentriert sich der Blick des Betrachters durch den schlichten Stiel mehr auf den Hammerkopf.
Was denkt ihr?
Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
Zuletzt bearbeitet: 25. April 2016 um 23:36,
Wilhelm Weyer
26. April 2016 um 01:27
Hi Willi,
ein wunderhypsches Hämmerchen hast du da geschmiedet. Das Video ist mir letztens auch über den Weg gelaufen und ich musste den Rowan gleich mal fragen, ob das denn überhaupt aus hystorischem Kontext her Sinn macht. Aus den Rennöfen kommt soweit ich das verstanden habe eher ein Kohlenstoffreicher als ein Kohlenstoffarmer Stahl zu Stande. Somit wird Kohlenstoff armer Stahl in meinem Verständniss eher kostbarer. Darüber hinaus ist der Prozess auch noch erheblich aufwändiger, was die Frage aufwirft, warum man die Bahnen überhaupt aufschweißen sollte.
Ich habe daraufhin ein klein wenig Recherchiert und einen Beitrag von Sten Modin hier gefunden. Zu der Analyse des 3.5kg Vorschlaghammers aus glaube ich der selben Fundkiste aus der der von dir nachgeschmiedete Hammer stammt, schrieb er folgendes: "The test area was on the peen of the sledge hammer. At least two materials with different carbon contents were observed." übersetz: Der Testbereich war an der Finne des Vorschlaghammers. Mindestens zwei Materialien mit unterschiedlichen Kohlenstoffanteil wurden benutzt.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Wikies haben es anscheinend gemacht. War Kohlenstoff armer Stahl garnicht so selten bzw. schwerer zu verhütten? Was sind andere Vorteile dieser Vorgehensweise?
Nochmal drei Daumen hoch für die Meisterleistung!!!
Gruß,
Lenni
ein wunderhypsches Hämmerchen hast du da geschmiedet. Das Video ist mir letztens auch über den Weg gelaufen und ich musste den Rowan gleich mal fragen, ob das denn überhaupt aus hystorischem Kontext her Sinn macht. Aus den Rennöfen kommt soweit ich das verstanden habe eher ein Kohlenstoffreicher als ein Kohlenstoffarmer Stahl zu Stande. Somit wird Kohlenstoff armer Stahl in meinem Verständniss eher kostbarer. Darüber hinaus ist der Prozess auch noch erheblich aufwändiger, was die Frage aufwirft, warum man die Bahnen überhaupt aufschweißen sollte.
Ich habe daraufhin ein klein wenig Recherchiert und einen Beitrag von Sten Modin hier gefunden. Zu der Analyse des 3.5kg Vorschlaghammers aus glaube ich der selben Fundkiste aus der der von dir nachgeschmiedete Hammer stammt, schrieb er folgendes: "The test area was on the peen of the sledge hammer. At least two materials with different carbon contents were observed." übersetz: Der Testbereich war an der Finne des Vorschlaghammers. Mindestens zwei Materialien mit unterschiedlichen Kohlenstoffanteil wurden benutzt.
Lange Rede kurzer Sinn: Die Wikies haben es anscheinend gemacht. War Kohlenstoff armer Stahl garnicht so selten bzw. schwerer zu verhütten? Was sind andere Vorteile dieser Vorgehensweise?
Nochmal drei Daumen hoch für die Meisterleistung!!!
Gruß,
Lenni
26. April 2016 um 08:40
Bravo Willi, tolle Arbeit!!!
Lenni, es ist eher umgekehrt.
Wenn auch stark abhängig von den Erzen wird meist Kohlenstoffarmes Eisen im Rennofen erblasen. Dies gilt umsomehr je mehr Phosfor das Erz enthält. Und davon gibts in den Skandinavischen Ländern jede Menge.
Gruß Rom.
Lenni, es ist eher umgekehrt.
Wenn auch stark abhängig von den Erzen wird meist Kohlenstoffarmes Eisen im Rennofen erblasen. Dies gilt umsomehr je mehr Phosfor das Erz enthält. Und davon gibts in den Skandinavischen Ländern jede Menge.
Gruß Rom.
Mit besten Grüssen
Rom.
Rom.
30. Mai 2016 um 17:35
ch würede sagen, das ist der Mastermyr hammer nummer 65 oder 67.
Hab das hier mal auf png zusammengestellt:
Hab das hier mal auf png zusammengestellt:
Zuletzt bearbeitet: 30. Mai 2016 um 17:36,
Edgar Kalischer
1. Juni 2016 um 11:17
Hallo Alle,
Sehr nettes Hämmerchen.
Die Erze die in Skandinavien vor AD1000 verwendet waren, waren sehr arm an Fosfor und Schwefel. Insbesonderen die Sumpferze waren rein. Mit Reduktionstopf konnte ein Mann etwa 0.5 kg pro tag produzieren. Es wurde Stahl oder Eisen abhängig von temperatur. Das Produkt war sehr rein ohne Schlacke. Die Kohlenstoffarmen varianten waren sehr ductil und passte zu Helme und Kettenhemde.
Mit Rennfeuer konnte man viel mehr produzieren und bekam ein etwas unkontrolliertes Gemisch von Eisen, Stahl und Schlacke. Durch Schmieden, wurde die Luppe von Schlacke befreit was aber nie ganz gelungen war, weshalb Luppeneisen etwas schlechtere qualität hatte.
PS Erstaunlicherweise kannte man angeblich schon vor 2000 Jahren in Norwegen die zweistufige Methode Ertz=>Gusseisen=>Stahl/Schmiedeseisen.
Ich nehme an dass dir Mästermyr Werkzeuge von Luppeneisen gefertigt waren aber mit angeschweizten Schneiden von teuren Topfeisen.
Ich habe ein paar alte Hämmer mit angeschweizten Bahn. Bahn ist OK aber die Finne ist zu weich.
Übrigens ist es Mästermyr mit Ä.
Beste Grüsse aus den Norden.
Göte
Sehr nettes Hämmerchen.
Die Erze die in Skandinavien vor AD1000 verwendet waren, waren sehr arm an Fosfor und Schwefel. Insbesonderen die Sumpferze waren rein. Mit Reduktionstopf konnte ein Mann etwa 0.5 kg pro tag produzieren. Es wurde Stahl oder Eisen abhängig von temperatur. Das Produkt war sehr rein ohne Schlacke. Die Kohlenstoffarmen varianten waren sehr ductil und passte zu Helme und Kettenhemde.
Mit Rennfeuer konnte man viel mehr produzieren und bekam ein etwas unkontrolliertes Gemisch von Eisen, Stahl und Schlacke. Durch Schmieden, wurde die Luppe von Schlacke befreit was aber nie ganz gelungen war, weshalb Luppeneisen etwas schlechtere qualität hatte.
PS Erstaunlicherweise kannte man angeblich schon vor 2000 Jahren in Norwegen die zweistufige Methode Ertz=>Gusseisen=>Stahl/Schmiedeseisen.
Ich nehme an dass dir Mästermyr Werkzeuge von Luppeneisen gefertigt waren aber mit angeschweizten Schneiden von teuren Topfeisen.
Ich habe ein paar alte Hämmer mit angeschweizten Bahn. Bahn ist OK aber die Finne ist zu weich.
Übrigens ist es Mästermyr mit Ä.
Beste Grüsse aus den Norden.
Göte
13. Juli 2017 um 20:46
Hallo Willi,
Das Bild von deinem Hammer kann ich nicht sehen - ist es nicht mehr verfügbar?
Auf den Zeichnungen sehen die Mästermyr-Hämmer an Bahn und Finne ziemlich aufgepilzt aus. Wenn ich das recht erinnere, sollte das eine Zimmermanns-Werkzeugkiste gewesen sein. Die Hämmer sollten bei der Arbeit also nicht malträtiert worden sein. War evtl. auch die aufgeschweißte Bahn nicht so richtig hart?
Viele Grüße,
Bob
Das Bild von deinem Hammer kann ich nicht sehen - ist es nicht mehr verfügbar?
Auf den Zeichnungen sehen die Mästermyr-Hämmer an Bahn und Finne ziemlich aufgepilzt aus. Wenn ich das recht erinnere, sollte das eine Zimmermanns-Werkzeugkiste gewesen sein. Die Hämmer sollten bei der Arbeit also nicht malträtiert worden sein. War evtl. auch die aufgeschweißte Bahn nicht so richtig hart?
Viele Grüße,
Bob