4. August 2013 um 19:14
@Worschdsub:
Für mich gibt es halt manchmal die Situation, dass eine Zange bei der Arbeit mit warm wird.
Das heißt nicht, dass sie auf 1000°C glüht!
Federstahl funktioniert gut für Zangen. Der Einfachheit halber benutze ich jedoch gerne Baustahl.
Dieser macht keine Probleme wenn die Zange denn man leicht glüht und ist in allen Maßen zu bekommen.

Einen 20er Federstahl hab ich noch nicht in die Finger gekriegt. Auch einen 10mm hab ich nur ein bisschen.


Außerdem möchte ich noch etwas zu deiner Wortwahl sagen:

Mir gefällt es nicht so richtig wie du hier manchmal rumpolterst und dich auf anderer Seite darüber beschwerst, was andere schreiben.
Deshalb möchte ich dahingehend Kritik üben und dich bitten dich etwas zu zügeln, denn ich halte es für keinen angebrachten Vergleich es "Vergewaltigung" zu nennen wenn eine Zange bei der Arbeit mal leicht warm wird.
Jeder erfahrene Schmied weiß, dass das zwar nicht vorkommen sollte, sich aber nicht immer vermeiden lässt!
Ich denke dass ich nicht der einzige bin, der über so über deine Beiträge denkt.

@Nils: Ich mache es meistens mit einer Biegegabel im Ambossloch. Immer Stück für Stück abrollen und dann den Stab auf der Ambossbahn richten.
Klappt für mich am besten.
Ansonsten kannst du dir auch Stücke raustrennen und diese dann gerade biegen.

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
4. August 2013 um 19:34
Hi,

ich möchte mich da Willi anschließen, denn manchmal, z.B. beim Schweißen von Schnörkeln und anderem Kleinkrams kann eine Zange auch schon mal glühen. Zudem kann es beim Federstahl auch im nicht glühenden Zustand gern mal zu ungewollten Spannungen geraten wenn man Ihn abkühlt (das habe ich zumindest so erlebt).

Ja, große Federstahldurchmesser sind blöd zu bekommen (hier hatte ich letztens das Glück wirklich 20iger Federn zu bekommen). Hier sind LKW Werkstätten manchmal gute Lieferanten. Ich persönlich bin immer wieder hochentzückt von dem C35 Stahl... hier hab ich mich an das Material gehalten was Peddinghaus wohl auch für die Zangen verwendet. Aber soviele Zangentypen es gibt, soviele mögliche Stahlsorten gibt es auch, die grade für diese Anwendung die bessere ist, oder einfach verfügbarer ist.
Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
4. August 2013 um 20:52
Haben während der Ausbildung Zangen aus Baustahl geschmiedet... Die habe ich alle noch in meinem Besitz. Funktionieren auch tadellos da wir die damals in recht großen Dimensionen gemacht haben. Der Federstahl hat bei filigranen Zangen seine Vorzüge, weil dort dem Baustahl einfach die Festigkeit und Elastiztät fehlt. C 35 ist auch ein prima Zeug für Zangen. Die meisten fabrikmäßig gemachten Zangen werden aus C35 gemacht.

@Willi: Die Vergewaltigung nehme ich an dieser Stelle zurück... Harte Worte zugegebenermaßen! Aber ich habe halt schon Leute gesehen, die Ihre Zange mitsamt dem zu verarbeitenden Material ins Feuer gelegt haben... Beide sind verbrannt... An die habe ich dabei mehr gedacht denn an die Dinge die Du und der Hacheschmied geschildert haben! Sechs Jahre als Ausbilder in der beruflichen Ausbildung haben teilweise schlimme (aber zu 95% gute) Erinnerungen hinterlassen.

Da gab es alles: von verbrannten Zangen und Hämmern (wie und warum die ins Feuer kamen ist heute für mich noch unbegreiflich!) Über mit der Flex abgeschnittene Ambosshörner bis hin zu komplett glühenden Schraubstockbacken...

Da habe ich dann bei glühender Schmiedezange dran denken müssen!

Bin manchmal etwas impulsiv... Arbeite aber auch an mir und nicht nur an meinen handwerklichen Fähigkeiten! Nehme die Kritik gerne zur Kenntnis!

Ansonsten: Solltet ihr Maschinenhämmer oder einen unausgelasteten Zuschläger haben,  kann ich gerne nach Lüdenscheid mal ein bißchen Federstahl oder 42CrMo4 oder 42CrMo4 V mitbringen... allerdings in d= 30mm oder  32mm. Kriege da öfter mal ein paar Reste in meine Wühlkiste...

@ Nils: In den Videos von "der Schlosser" über den Krenzer Hammer wird eine Feder gerichtet... Man sieht es nur kurz aber ich denke es erklärt einiges.

Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk

Oli

4. August 2013 um 21:39
Ich werde eure Vorschläge mal ausprobieren. Willis Vorschlag mit Biegegabel und Ambosshorn scheint mir sehr effektiv zu sein.

Danke!
Viele Grüße!
  Nils
5. August 2013 um 13:18
dem kann ich nur beipflichten!
mit etwas Übung braucht man fast nichts mehr geraderichten - wird ja eh noch umgeschmiedet.

-- ah ja - unbedingt scharfe Kerben vermeiden, die werden später garantiert zu Sollbruchstellen --
Peter