Hallo zusammen,
Auch mal wieder was von mir...
es ist mein letztes Messer was ich in der alten Heimat vor meinem Umzug fertigstellte.
Es ist im vorigen Sommer in der Museumsschmiede der Brikettfabrik Louise in Domsdorf entstanden, zumindest schmiedetechnisch, aus einer alten Hufschmiederaspel. Man sieht Reste des Hiebs links und rechts der Klinge, sie bleiben auch dort.
Ein schönes Material, gut zu schmieden, durchgehend CO-Stahl, nicht son Schummelbaustahl mit aufgekohlter Randzone.
Irgendwie habe ich es das Jahr über immer mal in die Hand genommen und daran rumgefeilt, naja braucht halt Zeit!
Die Form ist zu 80 % geschmiedet, der Rest gefeilt und 40/100/ 180/ 400 Klingspor Schleifleinen verfeinert.
Die Klinge hat 98 mm Länge ist max 27mm breit und max 5mm stark. Ein kleines Feilmuster ist dran, frei Schnauze, 10 Minuten hat's gedauert...
DerAnschliff ist keilförmig, leicht ballig gehalten. WB erfolgte im Holzkohlenfeuer, abgeschreckt partiell in Salatöl, angelassen im Feuer auf strohgelb.
Ich habe sie in heißer (80 ° C) Zitronensäure entzundert, geht prima, es stellt sich allerdings eine sehr tiefgründige Dunkelfärbung ein, die ich so vorher nicht einkalkuliert habe. Mal sehen was ich damit mache...
Der Erl ist durch den Griff gehend am Ende mit einer Messingplatte vernietet. Der Griff besteht aus Rinderknochen-und Leder und Teilen aus meinem schier unerschöpflichen Vorrat an märkischer Birkenmaser .
Wenn ich dann nach Sachsen gezogen bin, ist das eigentlich dann ein exotisches Holz?
Die Bauweise nach Schaschlikart, bearbeitet mit Gitterraspel, Feile und KWB-Papier 100/ 180/ 240
Der Griff hat 117 mm, so dass das ganze Machwerk auf insgesamt 215mm Länge kommt. Der Griff ist reichlich bemessen, für große Hände- der Schwerpunkt liegt zwischen der ersten und zweiten Lederscheibe.
Verklebt und abgedichtet wie immer mit Epoxy von Bindulin.
Während Ihr das hier hoffentlich wohlwollend lest, hat das gute Stück schon munter in der Thermoskanne in wohltemperiertem Leinöl geplanscht, ist durchgetrocknet, über zwei Wochen. Es ist mit Clou Hartöl versiegelt.
Eine Bestimmung hat es auch schon bekommen. Das Messer samt Scheide und Karabinerschlaufe werden im September zum Tag des offenen Denkmals zugunsten der Brikettfabrik Louise in Domsdorf verlost.
Viiele Grüße, Andreas!