Esse 1200°C bauen
Esse 1200°C bauen
31. Juli 2013 um 21:53ich bin neu hier in diesem Forum und auch neu in dieser Thematik.
Ich würde mir gerne eine Esse bauen mit der ich in der Lage bin Kupfer zu schmelzen ( ich weiß, dass ist ein Schmiedeforum aber ich glaube/hoffe ihr kennt euch mit dem bau von Essen aus =) )
Die Esse sollte also ca. 1250°C erreichen und muss nicht sonderlich groß sein, da in ihr nur ein Schmelztiegel Platz finden muss.
Den ungefähren Aufbau einer Esse kenne ich, mir stellt sich jedoch die Frage, aus welchem Material ich diese bauen soll? Kann ich für meine Zwecke Feuerfesten Beton verwenden wie er bei Kamienen verwendet wird?
Reicht Holzkohle mit Luftzufuhr durch Fön aus um die 1250°C zu erreichen oder muss ich auf Steinkohle zurück greifen?
Du brauchst keine Esse! Du brauchst eher einen OFEN!
Der Volker Allexi sollte sich mit sowas auskennen... Den kannst über den Verlag HEPHAISTOS (www.metall-aktiv.de) ans Rohr kriegen... Der schreibt nämlich für die Zeitung.
"Kenne" selbst ein paar Gießer. Die nutzen aber hauptsächlich Aluminium, weil da der Schmelzpunkt tiefer liegt. Kupfer etc. wäre von den Temperaturen her problematisch für den Hobbybereich.
Gruß
Worschdsub
Und ja nimm Steinkohle erstens hast du mehr Hitze und zweitens sparst du auf Dauer Geld.
Es gibt 'ne Menge Anleitungen wie man ein Schmiedefeuer baut, auch hier im Forum, guck am besten mal im Hobbyforum unter Schmiedefeuer und les dich schlau.
Schamott, Yton und Lehm sind immer ein guter Anfang ;)
http://naabtal-klinge.de/
........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du Hammer schlage zu!..........
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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
ich weiss nich ob die Mini Esse hier schon mal zu sehen war? Aber eine Bremstrommel bekommt man schnell auf einem Schrottplatz sowie die anderen kleinigkeiten.
In diesem Video ist alles gut zu sehen da in Englisch aber es geht auch ohne Englischkentnisse.
The Brazzel Mini-Forge.
Gruß der pit03.
vielen Dank für die vielen Antworten und Tipps. Auf die Idee mit dem Ofen bin ich garnicht gekommen wobei das natürlich eigentlich das Logischte ist.
Ich halte den Ofen für leichter umsetzbar als eine Esse und da ich nciht schmieden möchte, müsste ich mit einem Ofen wohl besser arbeiten können.
Die Stampfmassen die ich bisher gefunden habe, sind feuerfest bis 1350 °C. Reicht das oder sollte ich lieber welche verwenden die auch höhere Temperaturen ab kann?
natürlich brauchst Du einen Ofen. Der Schmelztiegel ist nur der Kochtopf, den Du entweder in den Ofen oder in die Esse stellst. Du schreibst daß Du nicht schmieden möchtest, dann empfehle ich Dir der Bau eines Ofens. Der Wirkungsgrad ibei einer Esse liegt bei ca. 20 % der Rest geht durch den Kamin. Ein Ofen bringt es da schon auf über 40% .
Bei der Frage nach dem Brennstoff: Schmiedekohle; Holzkohle oder Koks alles möglich. Bei einem Ofen könnte auch Gas in Frage kommen. Gasbrenner wurden im Forum schon beschrieben (mit Anleitungen zum Bau) .
Schöne Grüße
Gerhard
Zeig mir eine Schmiedeesse mit 20% Wirkungsgrad und ich kaufe direkt drei!!! Das wäre der technische Oberhammer! Der gute Johannes Angele gibt bei seinen Essen nen Wirkungsgrad von bestenfalls 10% an!!! Aber da muss dann alles stimmen!
Gruß
Oli (der heut mal wieder "alles" besser weiß!)
Willst du was transportables ?,für dich dürfte das gleiche reichen wie auch für einen Rennofen,nur von einem Föhn würde ich abraten,einem Kobold aber nicht.
Gruß Maik
Ich weis nicht ob es noch aktuell ist (ich war schon lange nicht mehr im Forum aber ich habe auch mal einen Guß veruch gewagt. Und stelle meine Fehler gerne zur verfügung.
Mein Versuch war Bronze zu gießen (Kupfer/Zinn). Und habe auch einen Graphit-Topf verwendet.
Wir haben ein 30-40 cm tiefes Loch gegrageben so das der Tiegel immer ca. 10cm platz zum rand hatte. Dann ein normales Stahl-wasserrohr ca.2,5 cm Durchmesser so vergraben wie in der Skizze. Der Luftstrahl sollte auf den Boden gerichtet werden, damit sich alles gleichmäßiger verteilt und nirgendswo die Kohle zu schnell verbrennt und somit sich ein Hohlraum ausbrennt. Auch darf kein ´gerichteter Luftstrom entstehen da der den Tiegel kaltblasen kann.
Die Steine die im Dreieck am Boden Liegen sind auch dazu da die Luft zu „fächern".
Dann haben wir das Loch mit Kohle gefüllt und erst mal alles gut durchglühen lassen.. dann die glühende Kohle raus und den Tiegel mit dem Kupfer (vielleicht auch Zinn) hinein.und mit der entnommenen Kohle bedecken. Aber ganz wichtig ist das auch der Tiegel wieder mit glühender Kohle gefüllt wird. Sonst wird das sehr frustrierend. Das glühende Kupfer reagiert teuflisch mit dem Luftsauerstoff und bildet eine extrem harte und massive Oxydschicht. Und diese ist Hitzebeständig wie nur sonst was... wenn man das nicht weis macht das kein Spaß. Die brennende Kohle auf dem Metall frisst allen Sauerstoff dort und das Kupfer kann wunderbar schmelzen. Als weitern super Tipp kann ich noch sagen das eine kaputt geschlagene Bierflasche in den Tiegel mit rein soll (Bier natürlich vorher trinkenà deshalb sollte es unbedingt Bier sein, wobei es jedes andere Glas es natürlich auch tut.). Das Glas Schmitzt fiel früher wird flüssig und setzt sich an der Oberfläche als Luftdichte Schicht ab..wie ein Glasdeckel halt.. nur flüssig. Jetzt denkt man natürlich das Kohle und Glas den Guss verunreinigt wie Dreckklumpen in einem Wasserglas. Aber das Kupfer ist ja viel Dichter als die Kohle und das Glas, so das das Glas super auf dem Kupfer schwimmt und die Kohle auch nur minimal in die Schmelze eintaucht. Ein sehr ulkiger Anblick. Da man ja möglichst viel brennende Kohle auf im Tiegel haben will und man aber auch wissen muss wann die Schmelze wirklich flüssig ist kann man ein frischen Ast hinein stecken. Der Fachmann rät zu Birke oder Fichte, wegen dem hohen Öl- und Harzgehalt, es geht aber auch mit anderen Grünen Zweigen. Den Zweig durch die Kohle in den Tiegel gestochert. Wenn er in der Hand vibriert (durch das Kochen der Harze) ist die Suppe gut.. vibriert es nicht, ist nix flüssig und der Stab brennt regungslos ab. So muss man die Schmelze nicht ausgraben und hällt weiterhin den bösen Sauerstoff fern.
Ist nun das alles flüssig ausgraben und Gießen. Die dicken Kohleklumpen mit ner Zange rausschnappen und mit einem Holzbrett die Schlacke während des Gießens zurückhalten.
Siehe: Skizze
Sollte dabei was schief gehen ist es nicht so schlimm da eventuelle Schlacke oder Glas sich immer oben absetzt. Und das kann man dann bei der späteren Bearbeitung abschlagen.
Natürlich fängt das Holzbrett sofort an zu brennen aber das ist nicht schlimm.
Und noch ein Tipp von einem Gießer der vielleicht etwas ulkig ist aber ich habe ihn noch nicht in Frage gestellt und hoffe dass ich ihn nie auf Richtigkeit überprüfen werde.
Man soll bei dem Guss selbst möglichst wenig Kleidung an haben. Wenn man einen Spritzer oder einen „Schwapp" flüssige Schmelze abbekommt würde die Haut durch die Feuchtigkeit sofort anfangen zu kochen und damit zu dampfen. Dieser Dampf kann helfen die Bronze wieder „wegzuschleudern" man hat zwar ne fette Brandblase aber damit wäre es dann auch getan. Wenn einem das auf ein behostes Bein tropft brennt sich das sekundenschnell durch die Jeans, steckt diese in Brant und kann nicht „zurückgedampft" werden, bleibt also dort und brennt sich weiter durch. Wie ne Schweißlaus in der Socke. Wie gesagt es klingt für mich ein wenig logisch, deshalb trug ich dann bis auf die Lederschürze nur noch ne Boxershorts (war ja Warm genug). Aber wie gesagt ich hoffe, das ich das niemals ausprobieren werde.