25 de fevereiro de 2016 13:28
Hallo Robert,

"...Aber beim Hammer hab ich 2 gegenüberliegende Seiten.
Deshalb frage ich mich wie du das alleine praktisch machen kannst? ..."

Den Hammerkopf erhitzen (dunkelrot), mit der Zange durch das Auge greifen, den Hammerkopf mit der Finne 1 cm ins Ol tauchen, die Zange kreisförmig bewegen (360 Grad); die andere Seite des Hammerkopfes 1 cm ins Ol, die Zange kreisförmig bewegen (360 Grad); den Hammerkopf mit der Finne 1 cm ins Ol tauchen, die Zange kreisförmig bewegen (360 Grad), ... solange bis der Hammerkörper die "normale" Stahlfarbe wiedererlangt (sieht man am besten im Schatten).
Hammerkopf weiter in der Zange halten. Mit der Flex (abgenutzte Fächerscheibe) einmal eine Spur längs Richtung Bahn und Finne ( man sieht dann wie die Farben "gelaufen" kommen) und eine Spur an der Finne und an der Bahn. (man sieht ob die gewünschte Farbe in der Breite angekommen ist) .
Warten bis die gewünschte Farbe an einem Ende angekommen ist, dann sofort diese Ende wieder 1 cm ins Ol und die Zange kreisförmig bewegen und das andere Ende beobachten. Wenn das zweite Ende die gewünschte Farbe hat, dieses dann 1 cm eintauchen und nach jeder Kreisbewegung wieder wechseln. Ständig die Längsspur beobachten ob die Farben nicht "nachdrücken", falls dem so ist, die betroffene Seite dann etwas länger im Ol lassen.
Ob man jetzt eine Kreisbewegung ausführt oder pendelt, ist egal. Hauptsache nicht stationär, da ansonsten das Ol um den Stahl anfängt zu kochen und die aufsteigenden Blasen ein weiteres zuströmen von kaltem Ol verhindern. Die Kreisbewegung erlaubt mir ein besseres "Timing".
Den öligen Hammerkpf nachher in die Asche der Esse legen, respektive mit Asche überschütten um das Ol los zu werden.

P.S.: "...wahrscheinlich einfach den ganzen Hammer ins Öl schmeissen..." ist zum Anlassen nur bedingt geeignet. Du must den Stiel mit hineinwerfen, damit du einen fertigen Hammer herausziehen kannst.

P.P.S.: die Fotos dienen nur zur Veranschaulichung

K640_20160225_091027.jpgK640_20160225_091038.jpg


MfG
Robert
25 de fevereiro de 2016 17:00
Hallo Robert

 

Danke für die Erklärung.
Werds das nächste mal so versuchen.

Welchen Stahl hast du benutzt?

sg

Robert
25 de fevereiro de 2016 18:24
Aus was macht ihr denn eure Hämmer, dass ihr sie in Öl härten müsst?


kopfschüttelnd

Willy 
Das kann man so machen, muss man aber nicht.
28 de fevereiro de 2016 09:31
Hallo,Willy

Mein Hammer ist aus einfachem Kohlenstoffstahl.
Deshalb härte ich auch in Wasser.
Sg
28 de fevereiro de 2016 18:04
@ Robert: Habe es bei meinem Hammer im Prinzip nach deiner Methode gemacht (allerdings in Wasser) und habe dann ziemlich weiche Hammerbahnen gehabt. Vielleicht lag es daran, dass ich quasi länger als deine Kreisbewegung für jede Seite spendiert habe. Ich gehe mal davon aus du hast damit schon gute Ergebnisse erziehlt? Hatte sonst schon überlegt mir ein Ensemble zusammen zu bauen um die Krenzer Methode realisieren zu können

und das hier:
"...wahrscheinlich einfach den ganzen Hammer ins Öl schmeissen..." ist zum Anlassen nur bedingt geeignet. Du must den Stiel mit hineinwerfen, damit du einen fertigen Hammer herausziehen kannst.

musste mir nochmal genauer erklären. Du willst mir schon sagen, dasses zu Fuß kürzer als übern Berg ist oder?

Mein Gedanke dabei war einfach, dass das Haus unter Umständen genügend Wärme speichert, dass es einen Zeitpunkt geben könnte an dem die Hammerflächen schon schön hart sind, während das Haus noch warum und weich ist. Wenn man jetzt den Hammer zu diesem theoretischen Zeitpunkt herrausnimmt. Müsste man doch ein gutes Ergebniss erziehlen können ... aber ich merk schon selber. Wenns gehen würde, würd mans ja machen, macht aber keiner, also wohl eher nich ....

Gruß,

Lenni
29 de fevereiro de 2016 08:37
Da im Haus weniger Material vorhanden ist als in Bahn und Finne,
kühlt auch das Haus schneller aus. Da ist nichts mehr mit Restwärme vom Haus.

sg

Robert

29 de fevereiro de 2016 12:05
Hallo,

 

@Lenni

 Wenn der Stahl WeiSgelb oder Strohgelb an Finne und Bahn ist, kann er nicht weich sein, wenn es ein wasserhärtbarer Stahl ist. Beim Anlassen mit Restwärme schleichen sich 3 Fehler immer wieder ein:

- Die Farbe WeiSgelb/Strohgelb war nicht oder nur teilweise bis an das Ende gekommen
- Die Farben liegen sehr eng beeinander und laufen zu schnell ( man reagiert zu spät; Restwärme zu hoch) ,
- Die Farbe WeiSgelb/Strohgelb ist bis zum Ende gelaufen, aber die Restwärme schiebt nach (nicht schnell genug gekühlt)

 

Zu den 2 Wasserstrahlen: da du keine Serien härtest; z.B. Aquarium mit Pumpe, für den Schlauch (Ausgang) der Pumpe gibt es steckbare T-Stücke; es ist sinnig einen Eisenrahmen um die Oberkante zu machen da es ansonsten vorkommen kann, dass man mit der Zange das Glas zerdeppert.

 

"...Mein Gedanke dabei war einfach, dass das Haus unter Umständen genügend Wärme speichert, dass es einen Zeitpunkt geben könnte an dem die Hammerflächen schon schön hart sind, während das Haus noch warum und weich ist. Wenn man jetzt den Hammer zu diesem theoretischen Zeitpunkt herrausnimmt. ..."

Die eigentliche Frage ist, was ist Härten ?

Dazu Wikipedia: "...Hierbei wird das Werkstück soweit erwärmt, dass sich das bei Raumtemperatur vorliegende α-Eisen (Ferrit) in γ-Eisen (Austenit) umwandelt. Im Austenit kann wesentlich mehr Kohlenstoff gelöst werden als im Ferrit (siehe Eisen-Kohlenstoff-Diagramm). Durch Auflösung des vorhandenen Zementits (Fe3C) geht dessen Kohlenstoff im Austenit in Lösung. Schreckt man diesen kohlenstoffreichen Austenit nun ab, kann durch die kinetische Hemmung (Diffusion braucht Zeit) keine Entmischung in Ferrit und Zementit stattfinden. Das Eisengitter kann aufgrund der "eingeklemmten" Kohlenstoffatome nicht mehr in das kubisch–raumzentrierte α-Eisen übergehen. Es klappt stattdessen in ein tetragonal-verzerrtes kubisch-raumzentriertes Gitter (Martensit) um, das durch den Kohlenstoff verspannt ist. Eine wichtige Rolle bei dieser Art der Härtung spielt die Abkühlgeschwindigkeit. Je größer die Unterkühlung (Temperaturdifferenz), desto mehr Martensit bildet sich. Gesteuert wird die Umwandlungsgeschwindigkeit durch unterschiedliche Abkühlmedien (Wasser, Öl, Luft oder reines Gas). ..."

Simplifiziert: durch das Abkühlen "friert" man das Gefüge ein.

Wenn man einen "warmen" Hammerkopf in Wasser/Ol wirft, dann bildet sich ein Film aus Wasser/Oldanpf um den Hammerkopf. Dieser isoliert den Hammerkopf gegenüber dem Wasser/Ol (Leidenfrost-Effekt). Die Abkühlphase/Abkühlgeschwindigkeit wird wesentlich verlängert und der gewünschte Effekt vom "Einfrieren" des Gefüges findet nicht mehr statt. Der Hammerkopf bleibt also "weich" auch wenn man ihn vorher herausfischt. Anlassen erübrigt sich dann.

MfG
Robert