27. Dezember 2012 um 19:43
Den letzten Beitrag unterschreib ich.

Tschau Torsten
28. Dezember 2012 um 08:18
Mei aber ganz ehrlich.

Wenn ich noch nicht mit Hochlegierten teuren Stählen gearbeitet habe und noch nicht fit bin in sachen Wärmebehandlung und härten usw...

Dann ist es mir doch lieber wenn es mir geschenkten Stahl und nicht teuer gekauften zerreist.

Und für erst mal Beispielsweise ein schönes Monostahlmesser wird es gehen.

Ich finde ganz ohne Experiment ist es auch fad.

Andererseits?  : Wenn ihr jetzt ein tolles Kugellager findet und könnt es nicht genau zuordnen....Schmeißt ihrs dann weg?
28. Dezember 2012 um 08:39
Gerade dann wenn man nicht weiss was es ist, passieren viele Fehler!

C60 oder C70 bekommt man sehr günstig. C60 meist abfall in Drehereien, aber dann klar definiert und C70 bei Schmiedeglut.de.
Nun weiss man was man tun "sollte" damits nix zreisst!

Ich weiss nicht was mir lieber ist, das erste Messer das ich irgendwann in die Ecke schmeiss, weils schei**e is, oder ich es in 20 Jahren noch habe, weils eigentlich gut schneidet .........

Kugellager kennt man am Funkenbild, obs was taugen oder nicht. Da muss man auch mal in der Mitte der Schnittstelle schleifen um dort das Funkenbild zu sehen...

Wie ich schon schrieb, Kuggellager nur aus bestimmten Maschinen, einer bestimmten Firma.....

Ich kenne niemand, der kein Lehrgeld zahlte, was sich später auszahlte. Denn die Erfahrung mit "Werkzeugstählen" wirst du immer sammeln müssen. Sonst bleibt man auf Schrottstahl sitzen......

Ingo

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
28. Dezember 2012 um 19:16
Ja aber mal ehrlich. Soll ich jetzt für meine erstn Schweißversuche am neuen Federhammer echt Teures Zeug verhauen?

Messer aus Monostahl, die gut sind ne feine Optik haben und ich in 20 Jahren noch hab... hab ich ja jetzt schon genug.

Wenn ich aber jetzt 2 Tage Arbeit in den Sand setzte, hatte ich immer noch ne schöne Zeit in der Werkstatt....

Der Weg ist das Ziel! Wenn´s zu "Arbeit" wird muss es bezahlt werden....

28. Dezember 2012 um 19:38
Ja, sollst du. Für erste Schweißversuche empfehle ich 1.2842 und 75Ni8. Wenn das klappt kannst du immernoch ausprobieren. Wenn dir das zu teuer zum versauen ist, leg so viel Sorgfalt in deine Arbeit damit es klappt. Und mit diesen Stählen klappt es. Gerade bei Damast geht es ja nicht nur ums Schweißen und richtige Wärmebehandeln sondern auch um den Kontrast. Und da passt alles, auch von der Schwierigkeitsstufe.

Vertrau uns mal.

Schweißen würde ich aber mit dem Handhammer, zumindest die erste Schweißung.
Zuletzt bearbeitet: 28. Dezember 2012 um 20:14
28. Dezember 2012 um 23:05
Ich finde so teuer ist 1.2842 nicht das es sich lohnen würde über den Schrott zu gehen und zu teten ....
da ist mir das Gas zu schade
aber ich verwende auch gerne Autofedern :)
Manche davon sind schön zäh lassen sich gut ausschleifen...
Andere werden spröde und nerven nur aber das findet man schnell raus.
Kugellager habe ich auch aus 1.3505 das ist verdammt geiles Zeug :)
Alte Feilen sing gut für Feuereisen

mfg Lepus
Hier gibt es ein paar Videos von mir
https://www.youtube.com/user/LepusVideo
29. Dezember 2012 um 08:31
Ich seh schon Ihr seit hartnäckig

Gut. Wäre wirklich dumm wenn man andauernd Scheitert.
Ich schau mal das ich was von dem "guten Stoff" bekomme.

@ klaus: ist der Federhammer nicht besser? der haut doch erst mal volle Knecke drauf und bringt das Metall bestimmt gleichmässiger zusammen als ich mit meinen zahrten Händchen.

Aber zurück zum Thema:

Hat noch jemand ne gute Erfahrung mit Zivilisationsüberbleibsel gemacht?

29. Dezember 2012 um 09:09
Hämmer oder Äxte die nach DIN gefertigt sind, sind aus C 60 oder C 45.
29. Dezember 2012 um 09:29
Mal was zur Feile....

Mir sind gute Feilen wie z.B. Dick, Hase, Pferd oder die von Gedore usw (mehr fallen mir auf die Schnelle nicht ein)
zu schade um damit am Feuerstein zu kratzen.... Dafür würd ich dann lieber ein Kugellager nehmen. Wozu gibts denn die kleinen Lager, die nicht recht für Messer reichen?

Feile, wenn qualitativ und richtig WB, ergibt für Messer einen hervorragenden Stahl! Aber so geil wie das Zeug ist, so zickig kann es werden, wenn man es nicht gut behandlet. Grokörnigkeit und im schlimmsten Fall, das die Klinge bröslig wird, wenn zu heiss, sind der Lohn für ungenaues arbeiten!

Der 2842 ist in der Tat nicht das teuerste was es gibt. Ich finde das der Preis für diesen Stahl in Ordnung ist. Wenn man etwas will, muss man bereit sein, etwas dafür zu geben....
Der 2842, so hab ich es festgestellt, härtet aber nach der heissen Arbeit an der Luft schon aus, wenn man ihn nicht langsam und gemütlich runterkühlt. Da kann dann auch mal was abbrechen, wenns dumm läuft!

Was das verschweissen mit dem Maschinenhammer angeht, würd ich dir abraten, mit Volldampf ins Material zu fahren. Ich schweisse meine Pakete immer unterm Hammer, aber mit Gefühl! Es ist wie wenn du mit einer zarten jungen Dame tanzt.
Ich streichle die Pakete die ersten 2 oder 3 Schweissungen nur mit so viel Kraft, das ich das Gefühl habe, die Schläge gehn bis in die Mitte des Pakets. Mit roher Gewalt, hats mir die Pakete schon verschoben..... Ich hab sie dann weggeworfen, also auch das Geld, das sie gekostet haben.
Wenn du das Gefühl hast, das die Schweissung passt und sich alles verbunden hat, kannst du die Kraft steigern und dann kräftig umformen.
Wenn du richtig geschweisst hast, verzeiht dir das Material auch, wenn du im kälteren Zustand draufhaust. Schlecht geschweisstes geht dir wieder auf. Ganz einfach. Wenn sich Klingenspitze und der Erl so anschmieden lassen, das sich kein Spalt bildet, hast du schon mal einen Pluspunkt.

 
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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
29. Dezember 2012 um 16:51
Hämmer oder Äxte die nach DIN gefertigt sind, sind aus C 60 oder C 45.

Brechstangen, Brecheisen, Montiereisen, etc. auch!

DerSchlosser
Ein Hoch dem ehrbaren Schmiedehandwerk!
30. Dezember 2012 um 08:05
Danke für den Tip
30. Dezember 2012 um 17:52
Für den Fall das man wirklich "wertvollen" Schrott sammeln möchte würde ich als allererstes den kleinen Stahlschlüssel empfehlen, gibts auch bei Amazon für ~10 Euro.
Da sind die gebräuchlichsten Stähle nebst verwendungszweck Härteannahme und Härteanleitung gelistet.
Man bekommt auch ganz gut ein gefühl, welcher Stahl für welche Anwendung geeignet ist.

Des weiteren ist Stahl nicht gleich Stahl.
Bei der Herstellung können ja Stahlschädlinge in die Legierung wandern(Schwefel und Phosphor).
Da häufig Koks für die Stahlherstellung verwendet wird, ist dies haupsächlich Schwefel.
Durch seine Affinität zum Mangan, bindet dieses den Schwefel in primär nicht mehr schädliche Mangan-Sulfide.
Diese liegen dann aber weiterhin als Fremdkörper im Stahl und können bei einer feinen Schneide Stabilität kosten.
Wenn ihr also Schrott verwendet müsst ihr darauf vertrauen, das der Hersteller "sauberen Stahl" verwendet hat.
Von daher sollten es schon Werkzeuge einer Firma sein, die den Ruf eines "Hochleister" hat.
Diese verwenden häufig von sich aus nur guten und auch geeigneten Stahl und geben diese Info auch heraus, sie haben ja nichts zu verstecken, im Gegenteil.
Erfahrungen habe ich in dieser Hinsicht mit der Richard Felde GmbH für Sägeblätter und Dick bei feilen gemacht.

Das kann man gut an den bereits genannten Feilen sehen.
Dick und Valorbe benutzen hier einen Monostahl und sind so kundenfreudlich sogar dessen Zusammensetzung herauszugeben.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, negatives Beispiel ist hier z.B. DFM-Corona. Auf Anfrage habe ich nie auch nur eine Antwort bei der Frage nach dem Stahl bekommen und der in der mittig gröbkörnige Bruch schreit geradezu nach aufgekohlter Ware.
Dagegen war z.B. der Satz Aldi-Feilen den ich einmal geschenkt bekommen habe eine positive Überraschung.
Diese waren vom Bruch her Monostahl, sauber gehärtet und hatten geschätzt etwa so viel Kohlenstoff wie die Dick-Feilen.
Ergaben auch ganz gute Messerklingen aber beim Ätzen hat man vereinzelt Verunreinigungen erkannt, was bei Dick-Feilen eben nicht der Fall ist. War aber vielleicht Zufall. Für Feuerschläger langen sie aber locker.
Klar sollte aber sein, das man bei günstiger Ware auch öfters Nieten zieht. Bei Feilen schließe ich mich den Vorredner an: Feilenstahl ist ein traumhafter Messerstahl und wird in meinen Augen nur noch von den leicht wolframlegierten Stählen übertroffen. Bei den Dick Feilen sollte sich mit dem Chrom auch das Kornwachstum in Grenzen halten.

Mit Spiralfedern hatte ich eigentlich noch keine großen Probleme.

Sehr gut geeignet sind auch ähnlich gut sind alte Meißel die älteren sind aus C60-C80, die sind sehr gut für Schneidwerkeuge geignet. Neuere können auch beispielsweise 45CroMoV7wWeil nicht mehr angelassen) sein, das taugt gerade noch für Schmiedewerkzeug.

Den bisherigen zusammenfassungen kann ich nur bedingt beistimmen, die meisten Schrottstähle kann man noch ganz gut für Werkzeuge hernehmen, gerade wenn man es nicht so oft braucht.

Und auch bei Messern sehe ich das längst nicht so kritisch. Ich würde es halt nicht für ein Nobelmesser hernehmen in das ich X-Stunden Arbeit stecke. Aber z.B. ein keltisches Ringknaufmesser dauert insgesammt nur ein paar Stunden (2-5), da kann man ruhig einmal mit passendem Schrott experimentieren und üben. Und wenn man nach dem ersten Probemesser merkt, das der Stahl taugt kann man ja auch weiter machen.
Auch ist ein nicht ganz so hartes Bastelmesser stellenweise gut zu gebrauchen.
Den 1.2842 empfinde ich mit 15Euro/Kg und mehr in den meisten Fällen als viel zu teuer für einen so niedrig legierten Stahl, dafür bekomme ich Feilen als fertiges Werkzeug! (gerade wenn man sieht, das herr Balbach ihn in diesen Forum mal für unter 3 Euro/Kg angeboten hat!)
Hier empfinde ich den Preis als noch in ordnung.

 

Andererseits? : Wenn ihr jetzt ein tolles Kugellager findet und könnt es nicht genau zuordnen....Schmeißt ihrs dann weg?

Warum wegschmeißen? Kugellager müssen gut gegen Verschleiß geschützt sein, deshalb enthalten sie  Chrom und zumindest außen auch genug Kohlenstoff für Karbide. Einfach mal aufschneiden und in der Mitte eine Funkenprobe sollte Klarheit bringen.
Wenn es scheinbar gar keine Härte annimmt könnte es rostfrei gewesen sein.

Grüße,
Eisenbrenner

 

Zuletzt bearbeitet: 30. Dezember 2012 um 17:57, Eisenbrenner
30. Dezember 2012 um 18:14
Dann bring ich mich hier auch mal ein.
ALTE feilen vom flohmarkt sind oft gutes zeug und mit 50cent auch nicht teuer. Markenfeilen bekomm ich oft abgenutzte fuer mau. Da sag ich nie nein.
Bandseageblaetter sind oft 75ni8 oder 80 crv2. Hab mal welche testen lassen. Beide matetialien haben sich bestaetigt.
1.2842 ist der gaengige stahl im werkzeugbau. Ueber ecken bin ich hier fuer einen beitrag in die kaffeekasse an "schrott" aus der restekiste gekommen. War sogar noch beschriftet.....
Puddeleisen findet sich oft an alten wagenreadern. Hier muss man abweagen wie teuer man an die antiken gegensteande kommt.
Flohmarkt ist immer einen versuch wert.
Kugellager kann ich auch bestaetigen.
Kreisseage hab ich auch mal welche aus 80crv2 bekommen. Maehermesser sind auch oft gleiches material.
Aber wenn man keine analyse hat ist dss ein risiko.
Meissel wenns alte sind oft c60-c75. Moderne haben viel si und fuer damast nicht mehr zu gebrauchen.
Bahnschiene ist angeblich auch oft recht gut aber mich stoert hier die groesse. Zu viel aufwand bis man das weiterverarbeiten kann.
30. Dezember 2012 um 18:25
Du hast Bandsägeblätter aus 75Ni8 gefunden und das wurde per Analyse bestätigt? Da biste der erste den ich kenne.
AchimW hat das mal erzählt, aber nur aufgrund von Herstellerangaben.  
Die riesigen Bandsägeblätter aus dem Sägewerk vielleicht?

Die normalen Bandsägeblätter mit 16mm breite sind meiner Erfahrung nach nicht selten aus C70. Holzkreissägeblätter oder Gattersägeblätter auf denen ChromVanadiumstahl draufsteht sind aus 80CrV2
30. Dezember 2012 um 18:36
Ja , die riesigen. Roentgenfluoreszenzspektroskopie meinte das wear so was.
War auch kein unterschied zu gekauftem material. Den c-gehalt kann ich nur abschaetzen.
Aber: wenns bei gleichen legierungsbestandteilen nicht 75ni8 ist, was ist es dann?
2%ni. 2 mm dick. Ideal fuer damast.