Meine PERFEKTE Pfeilspitze

5 April 2012 at 21:02
Nachdem der Schmiedetag ganz nach meiner Vorstellung war, ... zum Abschluss noch eine Pfeilspitze. Irgendwie muss das doch noch besser werden. Vor allem der Übergang zur Spitze.

Gaaaaanz in Ruhe, nur keine Eile........... und ........die perfekte (Meine) Spitze war geboren.

Tülledurchmesser 10mm, kein Bandschleifer nur Feuer und Schmiedehammer. Absolut in der Flucht. Die Spitze passt ausgezeichnet auf den Pfeil.
Ausgangsmaterial war 10mm Rundeisen.

Hab ich eine Freude!!!   

Und ja, ich hab mir ganz genau gemerkt, was ich bisher nicht gemacht habe.

Größere Bilder sind in meiner Galerie.

Gruß




Was man nicht tut, geschieht auch nicht
5 April 2012 at 21:41
Die sieht seeeeeeeehr gut aus!!! Aber die Tülle ist nicht Feuergeschweisst oder? Wie waren die Antiquen eigendlich?

Gruss Rom. 
5 April 2012 at 22:43
Also alle originalen Pfeilspitzen die ich bis jetzt in Rüstkammern usw. gesehen habe waren nicht feuergeschweißt. Wenn solche "Staatsgeschenke" nicht feuergeschweißt sind, kann ich mir nicht vorstellen dass Spitzen für den Kriegsfall geschweißt waren. Eher Jagtspitzen, die oft verwendet werden sollten. Aber wie gesagt gesehen habe ich noch keine. Hat schonmal wer originale, geschweißte Spitzen gesehen?
5 April 2012 at 23:22
Geschweißte habe ich noch nicht gesehen. Die Tülle schweißen tu ich mir nicht an. Hab schon genug Probleme mit dem Baustahl. Bei Originalen war die Tülle wohl auf Stoß geschmiedet. Ich frag mich warum, geht doch das Einrollen einfacher. 

Gruß 

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
6 April 2012 at 09:27
Bei Originalen war die Tülle wohl auf Stoß geschmiedet. Ich frag mich warum, geht doch das Einrollen einfacher.

Auf Stoß kann ich mir vorstellen,das man dann auch die Spitze mit Spannung auf den Schaft setzen kann,hätte ich damals wohl gemacht,denn so könnte man auch damit rechnen das die Spitze im Körper stecken bleibt und bis die dann raus geeitert ist.Heute klebt man sie ja möglichst fest ein,damit man nicht den Verlust hat aber einen Pfeil ohne Spitze zurück schießen,es sei den man hat Ersatz dabei.Heute ist das bei den aufschraub Dingern ja einfacher.

Gruß Maik

PS. @Scheunenschmied,die Tüllen sehen aber noch etwas zu Verzundert aus,oder geht die Kamera zu sehr ins Detail ?
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6 April 2012 at 09:48
Da muss ich Maik rechtgeben. Man denke an den römischen Wurfspeer! Dessen Schaft war so weich, das er nach dem Einschlag im Ziel, abknickte um nicht mehr oder nur sehr sehr schlecht, zurück geworfen werden konnte. Bei einer relativ leichten Verwundung des Gegners, mit einer Spitze am Pfeil, die unter günstigen Umständen stecken blieb, wurde aus der leichten Verletzung auch eine unangenehme Sache.

Von verschweissten Spitzen, hab ich auch noch nichts gehört. Ich denke mal das im Einzelfall, das jeder Schmied, anders machte. Ich kann mir gut vorstellen, das auf Stoß geschmiedete Spitzen etwas mehr Zeitaufwand benötigten, wobei das Einrollen der Pfeile trotzdem schneller geht. Vor allem könnt sich eine gerollte Tülle besser in der Wunde verhaken.


Aber!!!:

Saubere Arbeit, die Pfeilspitze.  Von der Form her, ist sie sowieso ne Kriesspitze. Eine Bodkinspitze. Die wurden geschmiedet um durch die Kettenpanzer zu schießen.

 
http://naabtal-klinge.de/

........ Eins bist du dem Leben schuldig, kämpfe! oder trags mit Ruh - Bist du Amboss, sei geduldig. Bist du  Hammer schlage zu!..........

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Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten und nicht die Erbsenzähler!
6 April 2012 at 10:16
Man denke an den römischen Wurfspeer! Dessen Schaft war so weich, das er nach dem Einschlag im Ziel, abknickte um nicht mehr oder nur sehr sehr schlecht, zurück geworfen werden konnte.

Er sollte auch den gegnerischen Schild durchbohren und dann verbiegen um ihn unbrauchbar zu machen.

Wenn ich da an die "Diskussion" ihr wisst schon wo Denke,wo es um härtbaren Stahl für Pfeilspitzen ging,wenn mir 8mm Rund für Bodkins unter die Nase kommt,dann mache ich einen Biegetest und um so weicher des do besser,dann reist einem auch beim sehr dünn treiben nichts auf und wenn man die Spitze noch kalt verfestigt reicht das alle male und ich habe schon ab und an den einzigsten Stein weit und breit erwischt.

Gruß Maik

PS.Spitzen aus Damast zu machen lehne ich immer ab.
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6 April 2012 at 10:35
die Tüllen sehen aber noch etwas zu Verzundert aus,oder geht die Kamera zu sehr ins Detail ?

Beides. Ich wollte beim letzten Arbeitsgang Bürsten, die dünne Tülle nicht mehr zu sehr erhitzen. Des weiteren gefällt mir der Zustand "frisch aus dem Feuer" sehr gut. Die Makroaufnahme macht natürlich jedes Detail sichtbar.

Von der Form her, ist sie sowieso ne Kriesspitze.

So auch gedacht.  Ist sie doch in Anlehnung an die walisischen Söldner um 1250 gedacht. Die haben in Reih und Glied und hohen Bogen tausende Pfeile im Hagel auf den Gegner abgegeben.
Sie entspricht der Long Type Bodkin Nr. 10 Bodkin Spitze

Für einen "normalen" Bogenschützen, würde ich die Spitze etwas kürzen und neu Anspitzen. Damit ist sie um einiges leichter, was der Flugbahn entgegen kommt.

Trotz der Tollen Tülle die ich zusammengebracht habe, möchte ich mir ein noch besseres Werkzeug dafür herstellen. Hat jemand Fotos von Tüllenwerkzeug?

Gruß 

Was man nicht tut, geschieht auch nicht
6 April 2012 at 19:47
Wie sieht den das aus was du verwendest ?,habe mir nur aus einer Kneifzange eine gemacht die mit einer Spitze in die Tülle fassen kann.
Mache die Tülle etwas enger und Dorne sie bevor ich die Spitze mache auf Endmaß auf und nehme diesen zum ausrichten.
Für dieTülle zwei und Spitze eine Hitze,mit mini Steckamboss auf dem Markt auch etwas mehr.

Gruß Maik
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5 August 2012 at 16:57
Ich habe zu dem Thema Pfeilspitze eine dreiteilige Videoserie gemacht, die her zu sehen ist:

Video
Im letzten Video kommt das eigentlich schmieden der Spitze.


Viel Spaß!
Last edit: 5 August 2012 at 17:17
5 August 2012 at 21:16
Hi Daniel,

schönes Video!
Gefällt mir wie du zeigst die Werkzeuge für ein Projekt selber zu machen!

Gruß
Willi
www.schmiedekunst-weyer.de
5 August 2012 at 21:30
Schönes Video, gutes Englisch

gut gemacht!!!

Allerdings, bitte stelle doch mal das scheppern ab. Sind das die Metallklammern die lose sitzen? oder hast du ne Zange auf dem Ambossfuß liegen? Oder ist der Amboss gerissen? Mir stehen immernoch die Nackenhaare

Und - diese gerippten Armierungseisen lassen sich sehr wohl härten, zumindest n bisschen. Probiers aus ! Die härte ich immer wenn ich Stäbe zum Abgrenzen mit Absperrband anspitze.